shut up and listen! 2010

Seine bereits fünfte Auflage erlebt in diesem Jahr das interdisziplinäre Festival für Musik und Klangkunst “shut up and listen!”. Das Thema der am 20. Oktober beginnenden zweitägigen Veranstaltung lautet „duos – doubles – dialogues“. In den Mittelpunkt der künstlerischen Auseinandersetzung gerückt werden diesmal musikalische und klangkünstlerische Werke, die  in Zusammenarbeit zweier Musikschaffender bzw. durch die Verbindung zweier Klangkörper entstehen.

Die künstlerische Beschäftigung mit der akustischen Umwelt zieht sich heute über sämtliche Genregrenzen hinweg, von zeitgenössischen Musikformen über Klangkunst bis hin zu Medienkunstprojekten. Die Kategorisierungsversuche in einzelne Kunstformen sind aus diesem Grund eigentlich quasi obsolet geworden. Besonders in den vergangenen Jahren haben sich, nicht zuletzt aufgrund der rasanten Entwicklung von Technologien im Musik- und Visualsbereich, zahlreiche neue, hochinteressante künstlerische Positionen herausgebildet.

Und genau an diesem Punkt will das von Bernhard Gál und Ernst Reitermaier konzipierte Festival „shut up and listen!” anknüpfen. Die geladenen KünstlerInnen sind im Rahmen der zweitägigen Veranstaltung dazu angehalten, ihre gewohnten Positionen zu verlassen und auf der Suche nach neuen Ansätzen einen Blick über den eigenen Tellerand zu wagen. Das Festival versteht sich als eine Art Plattform, auf der neue interdisziplinäre Entwicklungstendenzen aufgezeigt und Wege gegangen werden sollen, die bisher unbeschritten geblieben sind.

Ganz diesen Vorsätzen folgend präsentiert sich das Festivalprogramm in diesem Jahr von einer sehr vielfältigen und an Höhepunkten sehr reichen Seite. Inhaltlich stehen heuer Arbeiten von Duo-Konstellationen im Mittelpunkt der künstlerischen Auseinandersetzung, wobei die sich stilistische Bandbreite von der zeitgenössischen Musik, über das  Wienerlied, der freien Improvisation und Elektronik bis hin zu Zusammenarbeiten im Bereich der Klang- und Medienkunst erstreckt.

Zu den Gästen zählen unter anderem folgende Duoformationen: Serge Baghdassarians & Boris Baltschun, Double Image (Bernd Thurner & Gisela Mashayekhi-Beer),  Sure (Hui Ye & Veronika Mayer), Die Strottern (Klemens Lendl & David Müller), Blauwurf (Eric Schörghofer & Michael Zacherl) sowie das Elektroakustik-Zweiergespann Burkhard Stangl & Kai Fagaschinski.

All die anwesenden KünstlerInnen sind sie bekannt dafür, sich keinen musikalischen Herausforderungen zu verschließen. Auf der einen Seite sich ihrer Kunst verpflichtet fühlend, streben sie andererseits doch alle nach neuen Ufern, mögen diese auch noch so unterschiedlich erscheinen. Grenzen im Ausloten des Möglichen kennen die Beteiligten erwartungsgemäß keine, was ganz der Tradition des Festivals entspricht.(mt)

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