Sie bezeichnen sich selbst als süchtigmachende Junkies des Genres – welch Überraschung – Junk Rock. Mit der ersten EP „1st“ im Gepäck begaben She and the Junkies sich Ende Mai bis Mitte Juni auf ihre erste Tour. Wer sind diese selbstbewussten Newcomer aus Österreich? Voilà ein erstes Porträt.
Obwohl die Indie/Junk Rock-Melodien vage bekannt vorkommen, sind sie doch nicht langweilig. Wiedererkennen ist auch nicht schwer, da Stimme und Gesang des Sängers und Bassisten Andreas Grubner im Ohr bleiben. Mit abwechslungsreichen Rhythmen und rockigen Fills macht der Schlagzeuger Stephan Leo Ihrybauer der Bezeichnung Rockband alle Ehre. Auch Matthias Ihrybauer an Keyboard und Dominik Boria an der E-Gitarre geben musikalisch etwas her. Gegründet 2011 haben sich die vier St. Pöltener bald eine kleine Fangemeinde erspielt, starteten aber erst 2014 richtig los.
“This is the sick shit you’ve been waiting for.“
She and the Junkies begeistern nicht nur mit fetzigen Riffs und Indie-Pop-Gesang, auch die Texte kommen an. Wenn auch nicht von weltbewegendem Inhalt, so bieten sie dem vorwiegend jungem Publikum Möglichkeit zur Identifikation und passen sich mit rebellischer Haltung den Erwartungen an die moderne NewAge-Musik an. So wird zum Beispiel in „Elektro (The sick one)“ unter Jugendlichen immer schon allgegenwärtige Themen wie Verzweiflung, krankes Feiern, Ausweglosigkeit, totale Verrücktheit und Drogenkonsum in die Welt hinausgeschrien – kurz gesagt: Wir Jungen von heute sind zwar abgefuckt, können aber immer noch Lieder darüber schreiben. Die Bandmitglieder sind sich dessen mehr als bewusst, nicht umsonst ist unter dem Youtube-Video besagten Liedes
“you asked for it. we deliver.
this is the sick shit you’ve been waiting for.“
zu lesen.
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Eine Runde Junk für alle
Die Texte entführen den Zuhörer (falls er oder sie nicht ohnehin schon selbst Erfahrung genug hat) in die wilden und verworrenen Jahre der generationsunabhängigen Jugend, mit jeder Menge Party, Sex, Drugs und Rock ‘n‘ Roll als Devise.
Diese Lebenseinstellung mit dem Hauptwunsch nach Freiheit ist auch in den Musikvideos nachvollziehbar, die entweder einer großen Party oder einem roadmovieartigen Ausflug gleichen (wenn auch mit anschließender Schießerei und Verfolgungsjagd). Es wird aber auch die Freude am wilden und freien Leben vermittelt. Überall herrscht Chaos und Verwirrung, Drogen kommen in Text und Videos natürlich gleichfalls oft vor, den Junkies scheint das ganz recht zu sein und dem internationalen Publikum auch. Die erst kürzlich beendete Europa- Tournee verlief erfolgreich und führte die Band quer durch Deutschland (unter anderem nach Burgkirchen und Berlin), dann nach Amsterdam, weiter nach England (London, Worthing, Ashford) und Schottland (Edingburgh).
The Party goes on
Doch auch im Heimatland vergessen She and the Junkies nicht, sich zu zeigen. Wer sie im Fluc, am Donaukanaltreiben, am Badeschiff und gerade erst am Donauinselfest verpasst hat oder dort auf den Geschmack nach mehr gekommen ist, wird sich freuen, sie in den nächsten sommerlichen Monaten einige Male in Österreich sehen zu können:
24.07. Beserlpark Festival, NÖ
02.08. End of the Rainbow, NÖ
07.08. Local Bar, Wien
06.09. Shelter, Wien
Die bereits zu Anfang erwähnte erste Single „1st“ (Produziert von Tom Deimbacher) beinhaltet vier Songs und gibt es online auf Soundcloud und Reverbnation zu erwerben (siehe Link unten). Die EP wird nicht auf physischem Tonträger erscheinen, hierfür muss noch etwas gewartet werden. Das erste handfeste Album ist aber schon in Sichtweite: Noch im Herbst diesen Jahres erfolgen die Aufnahmen und im Februar 2015 soll es voraussichtlich erscheinen. Dazu gehört dann natürlich wieder eine gescheite Promo-Tour durch Österreich, Deutschland, England und Schottland, vielleicht bekommen sogar die Franzosen eine Darbietung der jungen Österreicher. Davor, danach, dazwischen – das Touren hört nicht auf, die Junkies bleiben in Bewegung. Im Herbst/Winter dieses Jahres wird nach den Aufnahmen weiterhin durch Österreich getourt.
Die Bühnen werden also weiter berockt und wer in nächster Zunkunft die Ohren offen hält, wird garantiert noch mehr von ihnen hören, von den Junkies aus She and the Junkies.
Dora De Goederen
Foto She and the Junkies: Mark Schneider