Saxofour zu Gast im Porgy

Es gab und gibt kaum einen Film, der ohne Musik auskommt. Große Momente der Filmgeschichte wurden schon immer von den großen Melodien, die sich unwiderruflich im Gedächtnis des Publikums festgesetzt haben, untermalt. Das Quartett Saxofour bedient sich aus dem reichen Pool dieser Kompositionen, vermengt diese mit stilfremden Elementen und lässt dadurch etwas vollkommen Neues entstehen. Am 21. Dezember gibt es im Wiener Porgy & Bess einmal mehr die Möglichkeit, den Vierer auf ihrer musikalischen Reise durch die Filmgeschichte zu begleiten.

 Saxophon-Quartette haben im Jazz mittlerweile schon Tradition. Der heimische Beitrag einer solchen Konstellation vereint vier der profiliertesten und stimmkräftigsten Saxophonisten des Landes unter dem Namen Saxofour. Das Ensemble, bestehend aus Wolfgang Puschnig, Klaus Dickbauer, Florian Bramböck und Christian Maurer beschreitet in seiner musikalisch-thematischen Ausrichtung aber, im Unterschied zu manch anderen Formationen, einen ganz eigenen Weg. Die vier Musiker haben sich nämlich ganz der Neuinterpretation alter Filmmusikklassiker verschrieben. Dass jeder einzelne der Jazzer auch ein ausgewiesener Filmliebhaber ist, stellt in diesem Zusammenhang sicher keinen Nachteil dar.

 

So erwecken Saxofour die großen Leinwandmomente wieder zu neuem Leben. Der dazugehörende originale Soundtrack dient als Ausgangspunkt. Mit sehr viel Humor und ebenso viel Spielwitz hüllen die vier Saxophonisten die alten Klassiker der Filmgeschichte in ein vollkommen neues akustisches und jazziges Gewand. Eine seichte eins zu eins Wiedergabe der Originale kommt dabei natürlich nicht in Frage. Vielmehr vertrauen Puschnig und seine Kollegen auf ihre Fähigkeit, die Kompositionen durch ihr facettenreiches Spiel in überraschende Bahnen zu lenken. Schon auf der letzten vor rund drei Jahren eingespielten CD “Cinco” bewies das Quartett gemeinsam mit der außergewöhnlichen portugiesischen Sängerin Maria Joao, welch Wege bei der Interpretation von Filmmusik beschritten werden können. Die bewegten Bilder erhalten durch ihre sehr unkonventionelle Bearbeitung schlicht und einfach zusätzliche Tiefe und eine ganz eigene Note. Trotz der thematischen Vorlage bleibt den Protagonisten genügend Platz sich künstlerisch frei zu entfalten.

 

Filmliebhaber sollten die sich bietende Gelegenheit beim Schopf packen, denn es ist anzunehmen, dass gerade sie an der Darbietung von Saxofour ihre helle Freude haben werden. Wo sonst erstrahlen die großen Momente der Filmgeschichte in einem so neuen und zeitgemäßen Licht. (mt)

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