SAIN MUS + – „Die Wand“

Eine Band, die sich musikalisch nicht einschränkt, eigene Wege geht und die Grenzen zwischen den Genres auf wunderbare Weise verschwimmen lässt. Das Wiener Trio SAIN MUS + liefert mit „Die Wand“ (Sessionwork Records) ein Album ab, das von Ton zu Ton mehr und mehr zu einem echten Hörerlebnis erwächst.

Wer mit dem bisherigen Schaffen dieser Band bereits vertraut ist, der kann sich in etwa ausmalen, wohin die Reise auf „Die Wand“ geht. Musikalisch bewegen sich die zu einem Trio angewachsenen Sain Mus + einmal mehr auf einem Pfad, der sich nur schwer in eine einzelne stilistische Kategorie einordnen lässt. Irgendwie fließt nämlich aus allen möglichen Richtungen irgendetwas in den Sound des Dreiergespanns ein. In den Nummern finden sich ebenso Anleihen aus dem Jazz, wie auch aus dem Pop und Rock, der Klassik und Kammermusik und der elektronischen Musik. Es ist jetzt nicht so, dass sich nicht auch schon andere Ensembles und Bands daran versucht haben, unterschiedliche Musikstile zusammenzubringen, doch die Art mit der Clemens Sainitzer (Cello, Electronics), Philipp Erasmus (Guitar, Electronics) und Schlagzeuger Daniel Romstorfer – der neue Mann mit an Bord – dies tun, tanzt dann schon auf wirklich mitreißende Art etwas weiter aus der Reihe.

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Musikalische geschichten zwischen Ruhe und Sturm

Cover Die Wand
“Die Wand” (c) Thomas Schrenk

Sain Mus + gelingt es, aus den vielen verschiedenen Versatzstücken ein ungemein stimmungsvolles Ganzes zu schaffen, einen Klang, der auf der Gefühlsebene wirkt und eine wechselhaftes Geschichte zwischen Ruhe und Sturm erzählt. Die drei experimentier- und improvisationsfreudigen freudigen Musiker, die wie auch schon in der Vergangenheit in Sachen Sounds alle Möglichkeiten an ihren Instrumenten ausgelotet haben, beherrschen den leisen und sanften Ton genauso vortrefflich wie den wilden und hochgradig energetischen, sie wissen wie man spannungsgeladene und sich stetig steigernde Bögen spannt, die einen vollends einfangen und nicht mehr entkommen lassen. In den Melodien und Akkorden schwingt zudem dieses besondere Etwas mit, eine melancholische Note, die einlädt, sich für einen Moment wegzuträumen und das Dargebotene einfach nur zu genießen.

Clemens Sainitzer, Philipp Erasmus und Daniel Romstorfer liefern mit „Die Wand“ – für das außergewöhnliche Cover Design, das die ersten 200 CDs schmücken wird, zeigt sich übrigens der Künstler Thomas Schrenk verantwortlich – ein wunderbares Beispiel dafür ab, was Großartiges entstehen kann, löst man sich einmal von allem musikalischen Regelwerk. Das Trio hat in seinen neuen Nummern seinen ganz eigenen unvergleichbaren Sound gefunden, einen, den man sich definitiv einmal zu Gemüte führen sollte.

Michael Ternai

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Sain Mus + live
19.09. Höfefest, Sankt Pölten
28.12. Haus der Musik, Sankt Johann im Pongau

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Links:
Sain Mus
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Sessionwork Records