RSO in Gefahr?

Der ORF muss sparen. Neben vielen anderen Bereichen ist geplant, dies auch beim ORF Radio Symphonie Orchester Wien zu tun. Und zwar in einer Form, die das Überleben des renommierten österreichischen Klangkörpers in Zukunft generell in Frage stellt. Der Verlust des RSO Wien hätte auf die Musikszene bzw. den Musikbetrieb hierzulande große Auswirkungen. Nicht nur würde Österreich eines seiner international angesehensten Orchester – übrigens das einzige österreichische mit einer Chefdirigentin, Marin Alsop – und damit einen der bedeutenden musikalischen Botschafter des Landes verlieren, auch würde der heimischen Musikszene ein wichtiger Auftraggeber und Interpret unzähliger Uraufführungen (v.a. österreichischer Komponist:innen) sowie Veranstalter und Arbeitgeber einer großen Zahl von Musiker:innen abhandenkommen. Hiervon besonders betroffen wären im Besonderen Musikerinnen, da der Frauenanteil im RSO österreichweit bei um die 40% liegt. Kein Wunder also, dass sich zahlreiche führende Institutionen und Vertreter:innen der heimischen Musikszene entschieden zu Wort melden und eine Abkehr von den Sparplänen fordern.

Bild ORF Radio-Symphonieorchester Wien mit Marin Alsop
ORF Radio-Symphonieorchester Wien mit Marin Alsop (c) Theresa Wey

Offener Brief der Institutionen der österreichischen Musikszene zu den RSO-Einsparungsplänen

Die Institutionen der österreichischen Musikszene betonen in ihrem offenen Brief an die Bundesregierung, den ORF und den österreichischen Nationalrat die entscheidende Rolle des ORF Radio-Symphonieorchesters für die österreichische Musikkultur und fordern dessen nachhaltige Finanzierung vonseiten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Karl Nehammer, MSc,
Sehr geehrte Frau Bundesministerin MMag.a Dr. Raab,
Sehr geehrter Herr Vizekanzler Mag.a Werner Kogler,
Sehr geehrte Frau Staatssekretärin Mag.a Andrea Mayer,

Sehr geehrte Damen und Herren des ORF Stiftungsrates,
Sehr geehrter Herr Generaldirektor Mag. Roland Weißmann,
Sehr geehrte Frau Kaufmännische Direktorin Eva Schindlauer, BSc,
Sehr geehrte Frau Radiodirektorin Ingrid Thurnher,

Sehr geehrter Herr Präsident des Nationalrates Mag. Wolfgang Sobotka,
Sehr geehrte Frau 2. Präsidentin des Nationalrates Doris Bures,
Sehr geehrter Herr 3. Präsident des Nationalrates Ing. Norbert Hofer,
Sehr geehrter Herr Abgeordneter zum Nationalrat August Wöginger,
Sehr geehrte Frau Abgeordnete zum Nationalrat Dr. Pamela Rendi-Wagner,
Sehr geehrter Herr Abgeordneter zum Nationalrat Herbert Kickl,
Sehr geehrte Frau Abgeordnete zum Nationalrat Sigrid Maurer,
Sehr geehrte Frau Abgeordnete zum Nationalrat Mag. Beate Meinl-Reisinger,
Sehr geehrte Frau Kultursprecherin, sehr geehrter Herr Kultursprecher,

der ORF spielt eine tragende Rolle für das zeitgenössische Musikschaffen in den verschiedensten Genres. Sein öffentlich-rechtlicher Kernauftrag ist im ORF-Gesetz definiert und umfasst die Vermittlung und Förderung von Kunst, Kultur und Wissenschaft sowie die angemessene Berücksichtigung und Förderung der österreichischen künstlerischen und kreativen Produktion.

Der Betrieb des RSO ist genuiner Bestandteil dieser Förderung des österreichischen Kunstschaffens und im Kontext der europäischen öffentlich-rechtlichen Medienanstalten eine Selbstverständlichkeit. Als zentrale Säule des Kulturlebens nimmt das RSO eine entscheidende Rolle in der Vermittlung der kulturellen/musikalischen Vielfalt in Österreich wahr. Dieser Klangkörper wirkt weit über die direkt betroffenen Musiker:innen und die an der Organisation beteiligten Fachleute in die kreative Szene Österreichs und die wiederum damit verbundenen Fachbereiche hinein.   

Die derzeitigen Signale der ORF-Direktion machen es dringend notwendig, die zentrale Rolle des RSO, über dessen Fortbestand am 23. März 2023 entschieden wird, für die österreichische Musikkultur zu verdeutlichen. Es hat eine einzigartige Stellung in der österreichischen Orchesterlandschaft und steht für eine Balance zwischen Klassik/Romantik, Moderne und zeitgenössischer Musik. Kein anderes österreichisches Orchester vergibt so viele Kompositionsaufträge, programmiert einen so hohen Anteil an zeitgenössischer Musik und präsentiert diese bei Gastspielen im In- und Ausland.

Im Vergleich zu anderen Orchestern hat es eine sehr schlanke Struktur – dank der administrativen Einbettung in den ORF, aber auch, was die auf ein Minimum gekürzte Anzahl der Planstellen betrifft. Bei einem Umsatz von einer Milliarde Euro sind acht Millionen Euro ein überschaubarer Posten, auch im Vergleich zu anderen Kostenstellen in der ORF-Bilanz.

Die österreichische Musikszene bekennt sich zu einer nachhaltigen Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und betont, dass es gerade die einzigartigen Angebote sind, die eine Finanzierung durch die Zivilgesellschaft rechtfertigen und nicht die beliebigen, kommerziellen und austauschbaren. Diese Unverwechselbarkeit ist im ORF-Gesetz unmissverständlich definiert: „Im Wettbewerb mit den kommerziellen Sendern ist in Inhalt und Auftritt auf die Unverwechselbarkeit des öffentlich-rechtlichen Österreichischen Rundfunks zu achten“.

In diesem Sinne schließt sich dieser Brief auch den zahlreichen Initiativen an, die den Erhalt jener Sendungen und Angebote des ORF unterstützen, die in der österreichischen Medienlandschaft einzigartig sind und eine öffentliche Finanzierung überhaupt erst rechtfertigen.

Die österreichische Musikszene hält fest: Das Musikland Österreich muss ein Radiosymphonieorchester betreiben und diesen Betrieb im Rahmen einer nachhaltigen Finanzierung des ORF absichern sowie im ORF-Gesetz verankern.

Bruckner Orchester Linz, Nobert Trawöger, Künstlerischer Direktor
Cantando Admont – Vokalensemble für alte und neue Musik
CCJOP – Christoph Cech Jazz Orchestra Project, Christoph Cech, Universitätsprofessor
ensemble XXI. jahrhundert, Peter Burwik, Musikdirektor
Ensemble Reconsil Wien, Alexander Wagendristel, Ensembleleiter
Ensemble Wiener Collage
JBBG – Jazz Bigband Graz
Kärntner Sinfonieorchester
Kalnein / López / Schwarz – Into The Now!
Klangforum Wien, Peter Paul Kainrath, Intendant
Bregenzer Festspiele GmbH., Elisabeth Sobotka, Intendantin
New Art and Music Ensemble Salzburg (NAMES)
œnm . œsterreichisches enesmble fuer neue musik, Jens Schubbe, Künstlerischer Geschäftsführer
Phace – Ensemble für neue Musik, Reinhard Fuchs, Geschäftsführender und künstlerischer Direktor
Symphonieorchester Vorarlberg, Sebastian Hazod, Geschäftsführer
The Black Page Orchestra, Matthias Kranebitter, Künstlerischer Leiter
Tiroler Ensemble für Neue Musik, Harald Pröckl, Künstlerischer Leiter
Tiroler Kammerorchester InnStrumenti, Thomas Steinbrucker, Geschäftsführer, Gerhard Sammer, Musikalischer Leiter
Upper Austrian Jazz Orchestra, Christian Maurer
Wiener Philharmoniker, Michael Bladerer, Geschäftsführer und Daniel Froschauer, Vorstand
Wiener Symphoniker, Jan Nast, Intendant
Carinthischer Sommer, Holger Bleck, Geschäftsführender Intendant
Jazzfestival Saalfelden, Mario Steidl, Künstlerischer Leiter
Salzburger Festspiele, Markus Hinterhäuser, Intendant
steirischer herbst, Ekaterina Degot, Intendantin und Chefkuratorin
Wien Modern, Bernhard Günther, Künstlerischer Leiter
mica – music austria, Sabine Reiter, Geschäftsführende Direktorin
Anton Bruckner Privatuniversität, Martin Rummel, Rektor und Julia Purgina, Vizerektorin für Kunst und Lehre
Gustav Mahler Privatuniversität für Musik, Roland Streiner, Rektor
Jam Music Lab – Private University for Jazz and Popular Music Vienna, Marcus Ratka, Rektor
Kunstuniversität Graz, Georg Schulz, Rektor
mdw-Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, Ulrike Sych, Rektorin
Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien, Andreas Mailath-Pokorny, Rektor
Stella Vorarlberg Privathochschule für Musik, Jörg Maria Ortwein, Rektor
Universität Mozarteum, Elisabeth Gutjahr, Rektorin, im Namen des gesamten Rektorats
Bundestheater-Holding GmbH, Christian Kircher, Geschäftsführer
Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, Stephan Pauly, Intendant
Grafenegg Kulturbetriebs GmbH, Philipp Stein, Operativer Geschäftsführer
MusikTheater an der Wien, Stefan Herheim, Intendant
Porgy & Bess, Christoph Huber, Künstlerischer Leiter
Vereinigte Bühnen Wien GmbH, Franz Patay, Geschäftsführer
Wiener Konzerthaus, Matthias Naske, Intendant
Kairos, Label für zeitgenössische Musik, Alexander Götzinger, CEO
MusikTheater-Verein K&K, Dieter Kaufmann
Universal Edition, Astrid Koblanck, Managing Director
Vereinigung sozialdemokratischer KünstlerInnen und Kulturschaffender im BSA, Dieter Boyer Vorsitzender
Austrian Composers, Harald Hanisch, Präsident
Autoren, Komponisten und Musikverleger registrierte Genossenschaft m. b. H., Gesamtvorstand
Chorverband NÖ und Wien, Gerhard Eidher, Landesobmann
Chorverband Salzburg, Dieter E. Schaffer, Präsident
Chorverband Vorarlberg
Harmonia Classica, Alexander Blechinger und Mag.Eva-Maria Blechinger, im Namen des Vorstandes
IGNM – Internationale Gesellschaft für neue Musik, Sektion Österreich, Sonja Leipold, Präsidentin und Hannes Heher, Vizepräsident
INÖK – Interessengemeinschaft Niederösterreichische Komponistinnen und Komponisten
Komponisten und Interpreten im Burgenland – KIBu
Österreichischer Blasmusikverband
Österreichische Gesellschaft für Musik
ÖGZM – Österreichische Gesellschaft für zeitgenössische Musik

ÖMR – Österreichischer Musikrat, Harald Huber, Präsident
Österreichischen Gesellschaft für Musikwissenschaft, Melanie Unseld, Präsidentin
Orchesterwelt – Plattform für Komponisten und Instrumentalisten
Orpheus Trust / orpheus.news
Salzburger Blasmusikverband
Steirischer Blasmusikverband
Steirischer Tonkünstlerbund
Styrian Associatioin for New and Improvised Music

VTMOE – Verband unabhängiger Tonträgerunternehmen, Musikverlage und MusikproduzentInnen Österreichs
Vorarlberger Blasmusikverband, Sabrina Ganahl, Geschäftsführerin
younion –  Fachgruppe K&K (Kapellmeister/Kapellenleiter und Komposition)
Musikschulausschuss younion NÖ, Martina Glatz, Vorsitzende
open music . Verein zur Förderung aktueller Musik und Kunst, Ute Pinter, Organisation
impuls . Verein zur Vermittlung zeitgenössischer Musik, Ute Pinter, Generalsekretärin
Österreichischer Kunstsenat, Josef Winkler, Präsident

Petition

Petition für den Fortbestand des RSO

Offene Briefe / Stellungnahmen

Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer: RSO darf nicht Sparzwängen zum Opfer fallen (21.2.2023)

Stellungnahme von Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler: „Der ORF sollte stolz sein auf sein Radio-Symphonieorchester: Es ist eine tragende Säule des österreichischen und Wiener Musiklebens und muss als solche weiter bestehen. Das RSO ist aus der Musikstadt Wien nicht wegzudenken.” (21.2.2023)

Johannes Feigl, Präsident des Bachchors Salzburg, und Gregor Faistauer, der Geschäftsführer des Bachchors Salzburg, rufen in ihrem Brief zum Erhalt des RSO Wien auf. (1.3.2023)

Stellungnahme der acht österreichischen Landesorchester zur geplanten Einsparung des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien (RSO) (28.2.2023)

Statement von Markus Hinterhäuser (Intendant Salzburger Festspiele): „Den ORF-Verantwortlichen sollte eines sehr klar sein: Was einmal verloren geht, wird man niemals wieder zum Leben erwecken können. Auch Musiker haben ein Anrecht auf Achtung und Respekt. Das RSO hat einen herausragenden, nicht hoch genug einzuschätzenden Beitrag zur kulturellen Identität und zur kulturellen Vielfalt dieses Landes geleistet. Ein so wunderbares Orchester einfach wegzusparen, wäre ein beschämender, nicht wieder gut zu machender Vorgang. Es wäre – schon überhaupt im Zusammenhang mit dem vielzitierten Bildungsauftrag des ORF – ein beispielloser Nachweis gedanklicher Bescheidenheit, den man nur als Tiefpunkt bezeichnen kann.“ (22.2.2023)

Prof. Johannes Neubert (Intendant Orchestre National De France) zur möglichen Auflösung des RSO (24.2.2023)

Stellungnahme Heiner Madl (Orchesterdirektor Philharmonia Zürich, Opernhaus Zürich) zur Schließung des RSO (24.2.2023)

Statement von Cornelius Meister (Generalmusikdirektor Staatsoper und Staatsorchester Stuttgart) zur Schließung des RSO (22.2.2023)

Österreichischer Musikrat fordert die Erhaltung des ORF RSO – Radio-Symphonieorchester Wien (22.2.2023)

Stellungnahme des Vorstandes der Österreichischen Gesellschaft für zeitgenössische Musik (ÖGZM) (22.2.2023)

Statement Mia Zabelka (Vize-Präsidentin E-Musik Austrian Composers Association): „Die österreichische Bundesregierung darf den ORF – und damit auch unsere KomponistInnen und MusikerInnen – nicht aushungern! Es kann daher auf keinen Fall auf die Kunst- und Kultureinrichtungen des ORF, weder auf das RSO Wien noch andere, verzichtet werden. Das RSO Wien ist eines der wichtigsten Symphonieorchester innerhalb der österreichischen Kulturlandschaft, welches sich – wie kein anderer Klangkörper in dieser Größenordnung- vor allem der Pflege und Aufführung zeitgenössischer Musik widmet. Eine Aufgabe, die für die österreichischen KomponistInnen und MusikerInnen von großer Bedeutung ist.
Das RSO Wien ist außerdem das einzige Orchester in Österreich, das wirklich auf Chancengleichheit und Gender Equality achtet. Wir fordern daher, dass der ORF seinem Kultur- und Bildungsauftrag nachkommt und das RSO Wien zukunftstauglich ausrichtet.“
(22.2.2022)

Statement von Birgit Hinterholzer (Generalsekretärin der Jeunesse) (23.2.2023)
Das ORF Radio-Symphonieorchester ist unverzichtbar.
Unverzichtbar für das österreichische Kulturleben.
Unverzichtbar für die zeitgenössische Musik.
Unverzichtbar für nationale und internationale Konzertveranstalter.
Unverzichtbar für das Radioprogramm von Ö1.
Unverzichtbar für Musiker:innen.
Unverzichtbar für das Publikum.
Unverzichtbar für die Jeunesse.

Statement von der Volksopern-Direktorin Lotte de Beer, dem kaufmännischen Geschäftsführer Mag. Christoph Ladstätter und dem Musikdirektor Omer Meir: „Die Schließung eines Orchesters in der Welthauptstadt der Musik Wien ist ein absoluter Tabubruch und ein fatales Zeichen für die Kulturnation Österreich. Die Vielfalt und Lebendigkeit des kulturellen Lebens in Österreich strahlen weit über die Grenzen unseres Landes hinaus. Das RSO hat dabei in Österreich ein Alleinstellungsmerkmal nicht nur als einziges Rundfunkorchester des Landes, sondern auch durch seine herausragende Kompetenz für die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Doch auch als Opernorchester hat das RSO weltweit höchste Reputation erlangt und ist aus der Wiener Opernlandschaft nicht wegzudenken. Auch im Sinne der Musiker:innen, deren Existenz von jener des RSO abhängt, fordern wir im Namen der Volksoper Wien eine Fortbestandsgarantie für das RSO.“

Statement von der WJO-Geschäftsführerin Dr. Renate Böck zu den Sparplänen des ORF (22.2.2023)

Statement des RSO Wien zu den Sparplänen durch die Bundesregierung (21.2.2023)

Offener Brief der österreichischen Musik- und Kunstuniversitäten (21.2.2023)

Offener Brief der IG Freie Theaterarbeit (21.2.2023)

Statement von Musikvereins-Intendant Dr. Stephan Pauly zum drohenden Aus für das ORF RSO Wien (20.2.2023)

Aktuelles Statement zum RSO Wien von Bernhard Günther (Künstlerischer Leiter Wien Modern) (20.02.2023)

Stellungnahme von mdw-Rektorin Ulrike Sych zur Bedrohung des RSO durch Einsparungspläne (20.2.2023)

Statement zur Schließung des RSO Wien von Matthias Naske (Intendant Wiener Konzerthaus) (20.2.2023)

Heinisch-Hosek: RSO muss bleiben – Kritik an Regierungsstreit auf dem Rücken der Künstler*innen (20.2.2023)

Die Kultursprecherin der ÖVP, Maria Großbauer, zeigt sich dem Standard gegenüber verwundert, dass der ORF in seinen Sparplänen gerade beim RSO ansetzt. Sie spricht sich für den Weiterbestand dieses „wunderbaren und wichtigen Klangkörpers“ aus und fragt, ob der ORF dem Kulturauftrag tatsächlich gerecht wird, indem er beim ORF-Radio-Symphonieorchester spart. Die Einsparung ist auch keine Idee der ÖVP, wie sie feststellt. Sie kenne in der Partei niemanden, der diese befürwortet. Sie will sich auf jeden Fall für eine Lösung einsetzen. (22.2.2023)

Offener Brief der Vereinigung sozialdemokratischer KünstlerInnen und Kulturschaffender im BSA zum Thema RSO (21.2.2023)

Die Kultur- und Mediensprecherin der Grünen Eva Blimlinger zu den Sparplänen im ORF: Das RSO muss erhalten bleiben (21.2.2023)

Musikgewerkschaft younion: ORF-Orchester unbedingt erhalten! (21.2.2023)

Artikel

RSO-Wien-Chefin Alsop: “Niemand hier ist überbezahlt – nicht einmal ich!” (der Standard, 15.3.2023)

Artikel “Das ist, als würden wir unsere Geigen einheizen” (News, 24.2.2023)

Sägen am eigenen Ast: Kommentar von Johannes Maria Staud zu den ORF-Plänen zur Einsparung des RSO (VAN – Online-Magazin für klassische Musik, 22.2.2023)

ORF-RSO-Wien: Wiederholt sich dramatische Rettungsgeschichte? (der Standard, 25.2.2023)

Kulturelle Leuchttürme (Wiener Zeitung, 24.2.2023)

No future für das Musikland Österreich – Warum der ORF zu seinem Radio-Symphonieorchester stehen muss (Neue Musikzeitung online, 22.2.2023)

RSO muss erhalten bleiben (ORF online 21.2.2022)

„Das wäre wirklich eine Kulturschande” – Das wütende Statement von Elfriede Jelinek zum bevorstehenden Aus des ORF-Radiosymphonieorchesters (RSO) (news.at, 21.2.2022)

ORF-Sparprogramm: Was ein Ende des RSO für die Musikszene hieße (der Standard 20.2.2023)

Scharfe Kritik an möglichem Aus für RSO (ORF online 20.2.2023)

ORF-Sparkurs: RSO will gegen das drohende Aus kämpfen (Die Presse 20.2.2023)

Dem ORF-Radio-Symphonieorchester droht der Todesstoß (Salzburger Nachrichten 20.2.2023)

ORF-Sparpläne: Was mit dem Radiosymphonie-Orchester verloren ginge (Kurier 20.2.2023)

Radio-Symphonieorchester kämpft gegen drohendes Aus (Vienna Online 20.2.2023)

RSO will gegen das drohende Aus des Orchesters kämpfen (Wiener Zeitung (20.2.2023)

Regierung zwingt ORF zu Sparplänen bei Sport und Kultur (der Standard 20.2.2023)

Tönende Beweise für die These: Unser RSO ist unverzichtbar! (Die Presse 20.2.2023)

Neue GIS-Lösung: Stiftungsrat Lederer kündigt “härtesten Widerstand” gegen ORF-“Kahlschlag” an (der Standard 16.2.2023)


Leitbild des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien

Musik unserer Zeit für Menschen unserer Zeit

Das ORF Radio-Symphonieorchester Wien (RSO Wien) setzt seit der Gründung 1969 seinen Schwerpunkt auf die Pflege der zeitgenössischen Musik sowie Ur- und Erstaufführungen von Werken österreichischer und internationaler Komponist:innen in Österreich und im Ausland. Zusätzlich bezieht das RSO Wien Raritäten und Vergessenes aus der gesamten Musikliteratur in sein Repertoire ein. Als Partner des Musikvereins Wien und des Wiener Konzerthauses ebenso wie als eines der Opernorchester des MusikTheaters an der Wien hat das RSO Wien einen unverzichtbaren Platz in der Musikstadthauptstadt eingenommen.

1. Das RSO Wien widmet einen Großteil seiner Arbeit der Pflege der Neuen Musik – mit deutlichem Schwerpunkt auf Neuer österreichischer Musik. Es beschäftigt sich insbesonders mit jenen Werken, die sich nicht im Repertoire der Symphonieorchester Österreichs und der Welt befinden. Damit erfüllt das RSO Wien für das Kultur- und Musikleben des Landes eine unverzichtbare Aufgabe, die nur von einem Orchester des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in konsequenter und strategischer Weise wahrgenommen werden. Durchschnittlich führt das RSO Wien pro Jahr sechs Uraufführungen und vier bis sechs Erstaufführungen auf; außerdem vergibt es Kompositionsaufträge an österreichische Komponist:innen.

2. Als einziges österreichisches Symphonieorchester mit Schwerpunkt Neuer Musik ist das RSO Wien aktiv im Musikleben ganz Österreichs verankert – vor allem durch die Konzertzyklen in den traditionellen Wiener Konzertsälen, in Opernhäusern oder bei renommierten Festivals wie den Salzburger Festspielen, dem musikprotokoll, dem Brucknerfest Linz und vielen mehr.  

3. Das RSO Wien steht den Radio- und Fernsehprogrammen des ORF uneingeschränkt zur Verfügung. Alles, was das Orchester probt, einstudiert, für CD produziert und vor allem in Konzerten spielt, ist Programm für Ö1 – im Durchschnitt knapp 3.000 Radiominuten pro Jahr. Durch die Erweiterung des Musikspektrums werden Produktionen auch regelmäßig auf FM4 und im ORF Fernsehen sowie online als Streams ausgestrahlt – in den vergangenen Jahren waren das mindestens 500 Fernsehminuten pro Jahr. Zusätzlich spielt das RSO Wien Signations oder Soundtracks für den ORF, aber auch nationale und internationale Filmproduktionen ein.

4. Dem RSO Wien ist es ein Anliegen, Freude an Musik zu vermitteln und Interesse an Neuem zu wecken. Es sucht die Nähe seines Publikums mit Werkeinführungen vor Konzerten oder Workshops wie interaktiven Probenbesuchen von Schulklassen. Für Menschen mit wenig Vorwissen über klassische Musik hat es außerdem den Podcast „Warum Klassik?“ ins Leben gerufen. (Bisher 20 Folgen, Ausstrahlung über Ö1)

5. Das RSO Wien versteht sich als Botschafter Österreichs in der Welt – und zwar nicht nur des musikalisch traditionellen Österreich, sondern auch des heutigen. Auf Tourneen nach Japan, China ebenso wie innerhalb von Europa wird neben der Wiener Klassik auch zeitgenössisches österreichisches Repertoire präsentiert.

6. Diversität ist dem RSO Wien ein großes Anliegen. Die Förderung von Musiker:innen, Komponist:innen, Dirigent:innen ist nicht nur selbstverständlich sondern wird ganz bewusst von allen Beteiligten gelebt. Der Frauenanteil ist höher als bei vergleichbaren Orchestern und liegt bei knapp 40%. Das RSO Wien hat mit Marin Alsop als einziges Berufsorchester Österreichs eine weibliche Chefdirigentin.

Das Orchester hat 88 Planstellen und 10 Orchester-Akademiestellen, ist somit Arbeitgeber für rund 100 hochqualifizierte Musiker:innen.


Thema: Wie geht es mit Ö1 und FM4 weiter?