RICHARD KAPP & THE GOWNS – „Fake“

Richrd Kapp 1In Zeiten, in denen es an weniger positiven Meldungen aus der Welt nicht mangelt, ist es manchmal recht schön, sich einmal eine CD in den Player zu legen, die für einige Minuten für eine doch mehr optimistische Stimmung sorgt. „Fake“, so der Titel des neuen Albums von RICHARD KAPP & THE GOWNS, tut dies. Was auf dem Programm steht, ist ungekünstelte handgemachte Popmusik, die vor allem mit einem Viel an Ideenreichtum und Abwechslung punkten kann.

Der Sound – der doch eine gewisse Liebe des Liedermachers zur britischen Poptradition erkennen lässt – ist eines sehr zeitlosen Charakters, wobei die Beteiligten schon auch den Bogen hin zum Modernen schlagen, nur eben in einer dezenten und wenig offensichtlichen Art. Richard Kapp und seine MitmusikerInnen Agnes Rössler (Gesang, Glockenspiel, Perkussion), Alexander Csurmann (Schlagzeug), Bernadette Ott (Viola), Jean Philipp Oliver Viol (Viola), Paul Schreitl (Posaune) und Roland Liegle (Bass) folgen unbeirrt ihrem ganz eigenen Pfad und lassen Lieder einer durchwegs schwungvollen und leichtfüßigen Note entstehen. Wobei – und das sei betont – die Band sich in keiner Sekunde dazu verleiten lässt, sich dem Banalen und Austauschbaren anzunähern.

Hohe songwriterische Qualität

Richrd Kapp 2 Die Songs auf „Fake“ besitzen durch die Bank Hand und Fuß und weisen eine sehr hohe songwriterische Qualität auf. Richard Kapp  der sich wie schon auf dem Vorgängeralbum „Amok“ gesanglich in Topform präsentiert – zeigt sich als ein Liederschreiber, der ganz genau weiß, wie man starke Musik, die zugleich ins Ohr geht und Tiefgang aufweist, auf den Weg bringt. Es geht in den durchdacht arrangierten Nummern überaus ereignisreich und vielschichtig zur Sache. Nicht immer hält sich die Combo rund um den Wiener Sänger und Pianisten an das übliche Schema-F-Popformat, vielmehr ist sie in einigen Momenten auch danach bestrebt, von der einfachen Linie abzugehen und sich mehr dem Instrumentalen zuzuwenden. Was der ganzen Geschichte letztlich zusätzliche spannende Facetten verleiht.

Mit „Fake“ ist der Wiener Formation einmal mehr eine Platte gelungen, die von der ersten Sekunde an zündet und gute Laune macht, gleichzeitig aber auch langfristig zu gefallen weiß. Was Richard Kapp und seine kongeniale Truppe musikalisch abliefern, fällt schon unter die Kategorie „sehr, sehr fein“. Empfehlenswert.

Michael Ternai

Foto Richard Kapp & The Gowns: Constanze Trzebin

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