„Rent a musician“: Hauskonzerte und neuer Zyklus für zeitgenössische Musik

Ein Konzert von Profi-Musikern bei jedermann zu Hause? Und das auf höchstem Niveau und erschwinglich? Das Wiener Konzerthaus und das Ensemble PHACE ermöglichen dies in ihrem Projekt „Rent a musician“. Als Vorgeschmack auf den Zyklus PHACE, der am 17. Oktober im Wiener Konzerthaus startet und mit zahlreichen Uraufführungen als Plattform für Musik von heute dient, bieten PHACE und das Wiener Konzerthaus für den 12. Oktober zwischen 18.00 und 22.30 Uhr gegen eine freie Spende insgesamt 20 Hauskonzerte an.

Der Gastgeber kann dabei aus fünf verschiedenen Angeboten von PHACE wählen und beispielsweise im Familienkreis oder mit einer Runde von Freunden ein Konzert daheim oder in einem von ihm gewählten Raum genießen. Auf Akkordeon und Klarinette wird ein Konzert von 20 Minuten mit Stücken von Pierre Boulez und Bernhard Gander gespielt, auf Gitarre und Percussion werden Kompositionen von Haimo Wisser und George Crumb dargeboten. Oder bevorzugt der Gastgeber die Kombination aus Cello, Kontrabass und Saxophon? Oder jene aus Flöte, Violine und Elektronik? Das Angebot der PHACE-Ensemblemitglieder ist vielseitig, jeder kann ein Konzert nach seinem Geschmack „bestellen“. Wer den Streifzug durch die Klaviermusik des 20. Jahrhunderts mit Werken von Schönberg, Ligeti und Boulez bucht, sollte allerdings einen gestimmten Flügel daheim haben. Im Anschluss an das  Konzert im häuslichen Rahmen bleiben die Musiker noch ein wenig und beantworten gerne Fragen der Gäste, bevor es für sie weiter geht zur nächsten Station.
Mehr Informationen dazu sind unter http://konzerthaus.at/rentamusician zu finden.

Im Jubiläumsjahr will das Wiener Konzerthaus bewusst in die Zukunft blicken und stellt mit PHACE einen neuen Zyklus für zeitgenössische Musik vor. Mit dem gleichnamigen Ensemble konnte man eine der innovativsten und vielfältigsten heimischen Formationen für zeitgenössische Musik gewinnen, die bereits mehr als 140 Werke uraufgeführt und in Auftrag gegeben hat.

Dieser neue Zyklus des Wiener Konzerthauses wird von zahlreichen Uraufführungen, Multimedialität und dem Aspekt der Vermittlung geprägt sein. Auch eine enge Zusammenarbeit mit Komponistinnen und Komponisten kennzeichnet das Programm, das sich von Xenakis und Varèse bis zu einem japanischen Stummfilm aus dem Jahr 1926 erstreckt, zu dem Gene Coleman Musik komponiert hat, die traditionelle und zeitgenössische Klänge verbindet. Unter den Uraufführungen ist auch ein Preisträgerstück des Kompositionswettbewerbs des Wiener Konzerthauses „Towards the Next 100 Years“. Gespielt wird das Gewinnerwerk der Kategorie „Audiovisuelles/multimediales Werk“ von Albertas Navickas. Eine Zusammenarbeit mit dem Kabinetttheater rundet den Zyklus mit einer Prise Humor ab.

Bei diesem Abonnement-Zyklus handelt es sich aber um mehr als eine Reihe von vier Konzerten; gemeinsam mit dem Ensemble werden dem Publikum Rahmenveranstaltungen angeboten, die das Einlassen auf die neue Musik erleichtern sollen. In als „Salons“ konzipierten Gesprächsrunden mit kurzen musikalischen Beispielen werden im Vorfeld der Konzerte Themen wie „Musik und Theater“ oder „Musik und Film“ besprochen. Damit will das Wiener Konzerthaus bewusst ein Zusatzangebot im Bereich der zeitgenössischen Musik schaffen und einem jungen, in Wien ansässigen Ensemble die Möglichkeit zu einer kontinuierlichen Präsenz am Haus bieten.

PHACE
Seit 2010 besteht das in Wien beheimatete Ensemble PHACE, das aus dem 1992 gegründeten Ensemble on_line heraus entstanden ist. Es ist in der zeitgenössischen Musikszene sehr aktiv und trat bereits bei Wien Modern, den Salzburger Festspielen, den Berliner Festspielen, Ultraschall Berlin, Transart Bozen, dem Salihara Festival Indonesien, den Bludenzer Tagen zeitgemäßer Musik und vielen weiteren Festivals auf. Künstlerischer Leiter und Dirigent ist Simeon Pironkoff, aus Sofia gebürtig, der zudem seit 1989 als Dirigent für Opernproduktionen in Deutschland, der Schweiz, Italien, Frankreich und Österreich wirkte und seit 1992 Lehrender an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien sowie seit 2000 Kurator der von ihm initiierten Kammermusikreihe „Fokus“ in der Alten Schmiede Wien ist.

Programm:

17. Oktober 2012, 17. Jänner 2013, 20. März 2013, 19.30 Uhr, Berio-Saal
PHACE, Ensemble
Simeon Pironkoff, Dirgigent

24. Mai 2013, 19.30 Uhr, Berio-Saal
PHACE, Ensemble
Kabinetttheater, Ensemble
Simeon Pironkoff, Dirigent

Foto: Oliver Topf

http://www.phace.at/de/news/