Preise der Stadt Wien für 2009 vergeben

OTS – Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny überreichte gestern, Montag, im MUSA Museum auf Abruf die mit 8.000 Euro dotierten Preise der Stadt Wien für das Jahr 2009. Kabarettist und Schauspieler Florian Scheuba führte in gewohnt launiger Manier durch die Festveranstaltung, die Dankesrede hielt Klaus Nüchtern, stellvertretender Chefredakteur des Falter und heuriger Publizistik-Preisträger.

 “Wien ist ein Ort der kulturellen Vielfalt; ein Ort, an dem unterschiedliche Kulturen miteinander leben und arbeiten. Diese Vielfalt ist eine Bereicherung für Wien und keine Bedrohung, wie uns manche glauben machen wollen”, verweist Mailath auf den hohen Anteil von ‘Zuagrasten’ unter den Preisträgerinnen und Preisträgern.

Überblick über die PreisträgerInnen 2009

 

Mathias Rüegg
Jazzmusiker, Komponist, Bandleader
Preis der Stadt Wien für Musik 2009

 

Der gebürtige Schweizer gründete 1977 das “Vienna Art Orchestra” als europäische Jazz-Big Band, seit 2009 ein Kammerorchester mit Jazz-Solisten. mathias rüegg schreibt alle Eigenkompositionen des Orchesters, konzipiert Bühnen- und Filmmusiken und arbeitete mit Größen wie Theatermacher Georg Tabori, Ernst Jandl oder den Wiener Symphonikern.

 

Peter Henisch
Schriftsteller, Liedtexter und Sänger
Preis der Stadt Wien für Literatur 2009

 

Seit seinen schriftstellerischen Gehversuchen in der AZ-Redaktion entwickelte er sich zum Redakteur, Liedtexter, Vortragenden, Sänger mit Bluesfeeling und Autor des Kultbuches “Die kleine Figur meines Vaters”. Peter Henisch lebt als freier Schriftsteller in Wien, vor kurzem erschien sein neuestes Werk: “Der verirrte Messias”.

 

Klaus Nüchtern
Kultur-Journalist
Preis der Stadt Wien für Publizistik 2009

 

In der Wiener Stadtzeitung “Falter”, bei der er auch stellvertretender Chefredakteur ist, schreibt er in seiner Kolumne “Nüchtern betrachtet” wöchentlich über seine Welt. Sein Markenzeichen ist ein auf dem Rücken liegender Tapir. Er gilt als Fan von Burt Bacharach und hat sogar sein eigenes CD-Label.

 

Lore Heuermann
Malerin, Grafikerin und Installationskünstlerin
Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst 2009

 

Die bereits mehrfach ausgezeichnete Künstlerin lebt und arbeitet in Wien. Lore Heuermann über sich selbst: “…immer noch spüre ich mich ganz nah bei mir beim Malen. Dieses ALLEINE – TUN für sich, ganz abgeschieden in der Stille, diese Begegnung mit mir selbst, das lässt mich nicht los. Will realisiert sein und Form finden”.

 

Anna Jermolaewa
Videokünstlerin
Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst 2009

 

Anna Jermolaewa ist gebürtige Russin, lebt und arbeitet in Wien. Mit dem Einsatz einfachster Stil-Mittel gelingt es der Biennale-Teilnehmerin in ihren Video-Arbeiten, unterschiedlichste Dinge und Stimmungen einzufangen, die man mit anderen Technologien und Ausdrucksformen gar nicht kommunizieren und verdeutlichen könnte.

 

Mathias Poledna
Bildender Künstler
Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst 2009

 

Mathias Poledna thematisiert in seinen Arbeiten im Rekurs auf das kollektive Bildgedächtnis der Medien die Visualisierung historischer Konstellationen in politischen und populärkulturellen Kontexten. Er war 2007 Teilnehmer an der Documenta 12 in Kassel. lebt und arbeitet in Los Angeles.

 

Esther Stocker
Malerin und Installationskünstlerin
Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst 2009

 

Die gebürtige Südtiroler Künstlerin beschäftigt sich mit der Frage des “Lesens” von Bildern: Sie reflektiert nicht nur den optischen Effekt, sondern den Seh-Akt an sich und schafft mit ihren Werken verräumlichte Bilder, in die man sich “hineinbegeben” kann. Derzeit ist ihr “Wiener Musterzimmer” im Belvedere zu sehen.

 

 

Architektenteam Hemma Fasch und Jakob Fuchs
Architekten
Preis der Stadt Wien für Architektur 2009

 

Seit 1994 arbeiten die beiden zusammen, 1998 gewann das Duo gleich mehrere wichtige Wettbewerbe: Das Kindermuseum Augarten Graz, die Pädagogische Akademie Salzburg und das LKH Knittelfeld. Aktuell werden unterschiedlichste Projekte geplant: Die Autobusgarage Leopoldau, die Sonderschule Schwechat oder auch eine Wasseraufbereitungsanlage.

 

UP Dr. Herta Nagl-Docekal
Professorin i. R. für Philosophie an der Universität Wien
Preis der Stadt Wien für Geistes- und Sozialwissenschaften 2009

 

Herta Nagl ist emeritierte Professorin für Philosophie an der Universität Wien. Sie wirkte als Gastprofessorin an den Universitäten von Utrecht, Frankfurt/Main, Koblenz, Berlin und Innsbruck. Sie ist Mit-Herausgeberin der “Deutschen Zeitschrift für Philosophie” und der Buchreihe “Wiener Reihe. Themen für Philosophie”. Ihre Arbeiten beschäftigen sich unter anderem mit Feministischer Philosophie, Geschichtsphilosophie  oder auch Rechtsphilosophie. Sie ist Buchautorin und gefragte Vortragende im In- und Ausland.

 

UP Dr. Alexander von Gabain
Biotechnologe, Unternehmer
Preis der Stadt Wien für Natur- und Technische Wissenschaften 2009

 

Seine wissenschaftliche Laufbahn führte von der Universität Heidelberg ans Karolinska Institut in Stockholm und an die Stanford University. In über 100 Fachzeitschriften wurden seine Forschungsergebnisse in medizinischer Biotechnologie veröffentlicht. Alexander von Gabain ist Mitbegründer des erfolgreichen Biotech-Unternehmens “Intercell”, das schwerpunktmäßig neue Impfstoffe entwickelt.

 

UP Dr. Astrid Kafka
Professorin für Physiologie
Preis der Stadt Wien für Medizinische Wissenschaften 2009

 

Die Ehrensenatorin der MedUni Wien war die erste Studiendekanin an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien, hat maßgeblich zum neugestalteten Medizincurriculum der MedUni Wien beigetragen und wurde zum “Teacher of the Year” gewählt.

 

UP Dr. Karl Heinz Gruber
Ordinarius für vergleichende Erziehungswissenschaften
Preis der Stadt Wien für Volksbildung 2009

 

Seine Karriere führte ihn unter anderem nach Amerika, Japan und England, seit 40 Jahren wirkt er an der Universität Wien. Ob in seinen Kommentaren im “Standard” oder bei zahlreichen Vorträgen, Tagungen und Kongressen im In- und Ausland: Karl Heinz Gruber versteht es, Schul- und Bildungsthemen allgemein verständlich für eine breitere Öffentlichkeit darzustellen.

 

Foto: Schaub-Walzer