Porträt: The Sorrow

Die Verleihung der Amadeus Austrian Music Awards steht so gut wie in den Startlöchern. Am ersten Mai wird das feierliche Spektakel im Wiener Volkstheater über die Bühne gehen. Höchste Zeit also, dass sich die vielen Nominierten schon mal für einen großen Auftritt auf der Bühne vorbereiten. Doch zuerst einmal muss die Donaumetropole anvisiert werden. Die wohl weiteste Anreise muss die Band The Sorrow, die sich in der Kategorie  Hard&Heavy eine Trophäe abholen könnte, auf sich nehmen. Die Formation ist zwar im weit entfernten Westen Österreichs ansässig, wird sich aber für diesen spektakulären Abend sicherlich gerne auf lange Reise begeben.

Seit 2005 zeigt sich das beschauliche Hinterland Vorarlbergs nicht mehr ganz so idyllisch wie anno dazumal. Das Vogelgezwitscher aus dem Bregenzer Wald sowie das Wellenrauschen des Bodensees werden seitdem mit sonderlichen Geräuschen untermalt. Dieses eigentümlich Donnern stammt von The Sorrow. Die Formation rund um Frontmann Mathias „Mätze“ Schlegel, Gitarristen Andreas “Andi” Mäser, Bassisten Tobias “Tobi” Schedler und Schlagzeuger Dominik Immler hat sich seit mittlerweile 7 Jahren ganz dem Metalcore verschrieben und fährt mit dieser musikalischen Sonderschiene schon seit Jahren äußerst erfolgreich. Nicht nur, dass The Sorrow schon einmal, nämlich 2009, mit dem Amadeus Award als bester Metal-Act ausgezeichnet wurde, trägt die Band des weiteren das Metal-Hammer Gütesiegel. Die international renommierte Musikzeitschrift für härtere Klangkategorien wählte im Jahr 2007 das Debütalbum „Blessings from a Blackened Sky“ zur Platte des Monats, der vorweg sogar die Auszeichnung „Demo des Monats“ vorausging.

Das hochgelobte Debüt, das auf Drakkar Records erschien, kann somit als Startschuss für einen äußerst passablen Karriereaufstieg bezeichnet werden. Mit scharfen Gitarrenriffs, nuancenreichen Melodien, gut gewählten Arrangements und einem immer wieder kehrenden Akustik-Wettstreit zwischen den harten Schlagzeug-Beats von Dominik und der Kreisch-Arie Mätzes, fasziniert The Sorrow eine ganze Armada von eingefleischten Fans. Nicht zuletzt zählt die Formation als erfolgreichste Matalband des Landes. Diesem würdigen Titel wird allerdings harte Arbeit abverlangt; Das Vierer-Gespann lässt sich oft und gerne auf den Bühnen der Welt blicken und dreht dabei nicht nur die Verstärker auf Maximum. Schon 2007 durfte The Sorrow beim Wacken-Open Air das Publikum begeistern. Danach folgte die erste Headliner-Tour zusammen mit den Kollegen von Misery Speaks  und Grantig als Support. Inzwischen haben die Jungs Auftritte in ganz Europa hingelegt, waren zu Gast bei Festivals wie etwa Tuska, Nova Rock, Metal Camp und Rock Hard und haben sogar die Gelegenheit am Schopf gepackt, die Vorband von Sepultura zu geben.

Bislang haben die Vorarlberger drei Alben auf den Markt geworfen. Dem Debüt folgte 2009 die Doppel-CD „Origin of the Storm“, welche nicht minder von guter Arbeit in ihrem Gebiet zeugt und bei den Fans vor allem mit überschäumenden Refrains und frischen Instrumentalabfolgen punkten kann. 2010 benennt man schließlich eine Platte nach sich selbst. Wie schon beim Album zuvor, arbeitete man erneut mit dem Produzenten Toni Meloni, der sich schon für Kooperationen mit den Toten Hosen und Caliban verantwortlich zeigte, in den deutschen Principal Studios an insgesamt 13 Songs. Im gegenwärtigen Jahr setzt man voll und ganz auf das österreichische Musikgeschäft. The Sorrow haben einen Vertrag mit Napalm Records, dem führenden Metal-Label Österreichs unterschrieben und dürfen sich auf eine weltweiten Vertrieb ihres kommenden Werks freuen. Somit hofft man, sich auch außerhalb des deutschsprachigen Raums einen Namen zu machen. Zu gönnen wäre es den Jungs, zumal sie in den letzten Jahren sehr viel Schweiß und Herzblut in ihr Projekt gesteckt haben. Mit einer weiteren Amadeus Trophäe könnte zumindest schon mal die Band-Biographie weiter ausgeschmückt werden. An Fan- Neuerwerbungen müssen sich The Sorrow sowieso keine Sorgen machen. Die Hörerschaft wächst kontinuierlich mit jedem Live-Auftritt der Band. Deshalb sind die Vorarlberger auch 2012 fleißig unterwegs. Nach den Feierlichkeiten bei den Austrian Music Awards stehen im Sommer viele Festival-Termine auf dem Plan. Die heiße Jahreszeit steht also auch diesmal voll im Zeichen des lodernden Schwermetalls! (bw)

Fotos (c) Severin Schweiger

 

Serie:

http://www.thesorrow.net/
http://www.napalmrecords.com/