Porträt: Fatima Spar and The Freedom Fries

Fatima Spar ist eine türkischstämmige Vorarlbergerin, die 1977 in Hohenems als Nihal Sentürk als Tochter eines Textilfacharbeiters geboren wurde. Mittlerweile lebt die Jazzmusikerin in Wien. Ursprünglich verstehen sich Fatima Spar and The Freedom Fries als moderne Swingband. Das Wiener Sextett dass mittlerweile zu einem Oktett mit multikulturellen Hintergrund angewachsen ist, hat bisher zwei Alben veröffentlicht: Das erste Album  Zirzop aus 2006 erschien ebenso wie das zweite musikalische Werk Trust beim geco Label.
Den Grundstein zu Gründung der Band legten die zwei Musiker Philipp Moosbrugger am Kontrabass sowie Erwin Schober am Schlagzeug, die in der Anfangsphase nur zu zweit musiziert haben in Kombination mit ihren Instrumenten und Computersamples. Über Philipp wurde dann der Kontakt zur Sängerin Nihal hergestellt und man entschloss sich wenig später gemeinsam zu musizieren. Die erste Probe war zu dritt, wenig später trat man dann aber schon als Quintett auf. Heute haben viele Musiker der Band einen Jazz Background, andere sind Autodidakten, Erwin Schober kommt sogar aus der Rock Ecke.

Das erste Album Zirzop wurde 2006 in nur drei Wochen eingespielt: Die Studioaufnahme hat übrigens Stefan Ehgartner betreut und gemischt. Das Album war im selben Jahr für den Amdeusaward nominiert- Davon hat die Band nicht viel mitbekommen, weil sie zur selben Zeit gerade im Ausland tourte. Das Album Zirzop begeisterte das Publikum im In und Ausland mit Tanzmusik, die die Ohren und die Beine nicht mehr loslässt.

Das zweite Album Trust wurde 2008 in einem Studio in Frankfurt mit dem Produzententeam Hazelwood aufgenommen. Fatima Spar glänzt darin mit ihren Freedom Fries mit orientalischen Grooves, die von Swing, über Jungle bis in die Tiefen der Brass Musik reicht. Mit ihrem Megafon karikiert sie beispielsweise auf ihrer Nummer „Joseph, Jospeh!“ das Sampeling der Wiener Clubszene. Ganz egal ob Worldmusik, Swing oder Pop, Fatima Spars Musik läßt sich in keine musikalische Schublade stecken. Die Kraft ihrer Musik kommt aus dem Live-Jammen, das die geborene Vorarlbergerin auch live mit den Freedom Fries zu einer neuen Kunstform erhoben hat. Ein erheblicher Teil der musikalischen Arbeit findet bei den Freedom Fries gemeinsam statt, das heißt das auch der Großteil der Arrangements gemeinsam in Proben erarbeitet wird. Philipp Mossbrugger ist zwar der musikalische Leiter, kann sich aber nicht die ganzen Arrangements auf seine Fahnen schreiben, da auch die anderen Musiker für Kompositionen verantwotlich sind. (Beispielsweise Saxofonist Prozoroff für das zweite Album, oder das Hollaender-Arrangement des Akordeonisten u.s.w.).

Fatima war Botschafterin des „Europäischen Jahres des Interkulturellen Dialogs 2008“. Und das völlig zurecht, denn die zahlreichen Gigs im Ausland, von Russland über Belgien, Holland, England bis nach Kairo und in die Türkei zeigen, das ihre Musik weltweit gut ankommt und keine Sprachbarrieren kennt. Ihre Band die Freedom Fries, die in ihrer Besetzung seit 2004 etwas variiert setzt sich aus zahlreichen Vollblutmusikern zusammen:  Alexander Wladigeroff spielt das Flügelhorn und die Trompete, während Andrej Prosorov das Sopran-Saxofon zum klingen bringt und Milos Todorovski auf den Tasten das Akkordeons Töne hervorzaubert. Zur alten Garde der Freedom Fries zählen Philipp Moosbrugger am Kontrabass sowie Erwin Schober am Schlagzeug. Zur neueren Bandbesetzung gesellten sich Florian Wagner an der Gitarre, Phil Yaeger an der Posaune und Martin Eberle an der Trompete und am Flügelhorn.

Am neuen Wien Musik 2010 ist Fatima Spar mit der türkischsprachigen Nummer Istanbul darf nicht Wien werden, vertreten. Die Nummer ist schon älter und spielt auf ein Wahlplakat der FPÖ an, in dem der Slogan hieß „Wien dar nicht Istanbul werden“. Die Fatima Spar Nummer darf als Reaktion auf das Sujet der Wiener Freiheitlichen gesehen werden. „Wir werden immer wieder auch politische Begriffe aufgreifen, wenn uns irgendetwas aktuell gerade beschäftigt. Ich persönlich, als Texterin, schreibe über alles, was mich bewegt, was mir und auch der Gruppe wichtig ist und da gehört die politische Komponente auf jeden Fall auch dazu.“, meinte Fatima Spar in einem mica Interview. (ME)

http://www.freedomfries.at/