Porträt: Amere Meander

mica-music austria berichtet heute über eine Band über die bis jetzt kaum in der Öffentlichkeit gesprochen wurde, über die man aber in Kürze noch viel hören wird: Amere Meander. Beim 18. Call des Österreichischen Musikfonds, konnte sie die ausgewählte Fachjury von ihrer Musik überzeugen. Dank des finanziellen Produktionszuschusses, wird es nicht mehr  allzu lange dauern bis das erstes Album erscheinen wird. Soviel sei nun schon verraten. Das Debüt wird auf den Titel „To lead astray“ hören.

Ob Amere Meander mit ihrem Sound den Hörer tatsächlich in die Irre führen wollen? Die Mischkulanz aus peppigen Indiepopsongs und düsteren Elektroniknummern wird dem ein oder anderen vielleicht etwas zu paradox erscheinen, trifft aber auf jeden Fall den Puls der Zeit.

Die dreiköpfige Formation setzt sich zusammen aus der Sängerin Rukmini Klier, sowie den beiden männlichen Parts Markus Baumgartner und Andreas Zemann. Allesamt schon länger musizierend und befreundet, haben sie ihr gemeinsames Projekt 2010 ins Leben gerufen. Nebenbei kommen die Drei aus dem Milieu der Künstler und Kreativen, nicht nur was das musikalische Wesen angeht, ebenso nimmt Rukmini gerne den Pinsel zur Hand, während sich die Jungs auf den Theaterbühnen dieses Landes herumtreiben. So mag es auch nicht groß wundern, dass das Artwork ausschließlich von der Band selbst in die Hand genommen wird. Selbst für die Videos zeigen sich Amere Meander  persönlich verantwortlich und legen bei den Produktionen eine Bühnenreife an den Tag, wie man sie selten von österreichischen Musikern kennt- sofern sie selbst als Schauspieler agieren. Dass sie sich bei ihren Musikvideos keinen 08/15-Konzeptionen verschreiben, steht angesichts ihres kunstsinnigen Backgrounds klar außer Frage. In ihrem Wildwest-Video „Impressions“ klopft sich Bandmitglied Andreas Zemann tanzend den Dreck aus seinen Cowboyjeans, derselbe Dreck, der die Beats von Produzent Markus Baumgartner so lässig klingen lässt. Um dem Ganzen noch einen gewissen Authentizitätsanspruch zu geben, ist das Video ganz in schwarzweiß gehalten. Der Song „Impressions“ ihrer ersten EP, die 2010 auf Sebastian Schlachters Label Kinderkreuzzug rauskam, sollte dem Ein oder Anderen zumindest schon bekannt sein, lief dieser doch auf FM4 rauf und runter und ist abgesehen davon auch auf dem Sampler „Soundselection 23“ vertreten.

From the stars-Amere Meander by mica

Ausgehend von einer Sing-/Songwriter affinen Herangehensweise, wobei man sich beim Schreiben der Songs nur Stimme und Akustikgitarre zur Hilfe nimmt, durchwandern die einzelnen Songs im weiteren Prozess eine Reise, die sie in die elektronische Welt der programmierten Drums, Bass und Stromgitarren führt. Vollendung findet das gesamte Produkt nun in der ersten  Albumveröffentlichung auf dem Elektronik-Label Vienna Wildstyle. Einen besseren Ort hätte das Trio dafür gar nicht wählen können, zumal Rukmini schon bei anderen Label-Artist wie etwa Madchen Amick als Gastsängerin ausgeholfen hat. So unverwechselbar die außergewöhnliche Stimme der jungen Sängerin, so unverwechselbar außergewöhnlich wird wohl auch das Album „To lead astray“ ausfallen. Wie schon im Video „Impression“ zu sehen ist, wandern die Musiker zwischen Hell und Dunkel, während sich der zarte Koldkehlchen-Klang der Sängerin wie selbstverständlich zwischen den einzelnen Soundschichten einzufügen scheint.
(bw)

 

Photo by Michele Pauty

 

 

Serie:

http://www.myspace.com/amere_meander
http://viennawildstyle.com/Vienna_Wildstyle/HOME/HOME.html
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