Phoen zu Gast bei den wellenklaengen

Seit mittlerweile zehn Jahren schon arbeitet das vierköpfige Ensemble Phoen bereits an der eigenen Version eines Saxophonquartetts. Mit „Verdreht“ (Session Work Rec.) präsentierte die aus den vier hochtalentierten jungen MusikerInnen Viola Falb, Christoph Pepe Auer, Florian Fennes und Arnold Zamarin bestehende Formation im vergangenen Jahr ihre von allen Seiten hochgelobte Debüt-CD. Zu hören gibt es das gute Stück das nächste Mal am 22. Juli im Rahmen des wellenklaenge Festivals in Lunz am See.

Bei Viola Falb, Christoph Pepe Auer, Florian Fennes und Arnold Zamarin handelt es sich um vier überaus experimentierfreudige Instrumentalisten, die sich immer auf der Suche nach neuen musikalischen Herausforderungen befinden und dabei schon gerne einmal über den Tellerand hinausblicken. Allesamt entstammen sie dem Umfeld der JazzWerkstatt Wien. Kennern der Szene dürften die jungen MusikerInnen wohl ein Begriff sein, sind sie doch seit Jahren fixer Bestandteil der heimischen Jazzszene und haben zu zahlreichen Anlässen bereits unter Beweis gestellt, welch herausragende Kreativköpfe sie sind. Wenn es darum geht, die eigenen Ideen zu verwirklichen, zeigen die vier Protagonisten immer wieder viel Mut zum Risiko und keinerlei Berührungsängste.

So auch auf  „Verdreht“. Der Titel des CD-Debüts lässt in gewisser Weise bereits erahnen in welche Richtung die musikalische Reise des vierköpfigen Ensembles geht. Die Stücke erklingen allesamt etwas schräg, wobei aber doch deutlich hörbar ist, dass sie einer durchdachten Struktur unterliegen. Will man die Musik des Vierers in Worten beschreiben, kommt man mit herkömmlichen Genreeinteilungen nicht weit. Phoen ist der Versuch, traditionelle Stilbegrifflichkeiten aufzuweichen, sie, wenn möglich, einem neuen Kontext zuzuführen. Was hier regiert, ist das freie Spiel, das Entwerfen von narrativen, sich in Bewegung befindlichen Klanggerüsten, die sich nicht an gängigen Definitionen orientieren, sondern eigene, höchst individuelle Ausformungen annehmen.

Stilistisch agiert das Quartett im weiten Feld zwischen Jazz, Improvisation und zeitgenössischer Musik. Am Kompositions- und Arrangementprozess sind Falb, Auer, Fennes und Zamarin nahezu im gleichen Maße beteiligt. Eine Arbeitsmethode, die bei einer Gruppe von solchen Ausnahmekönnern eher eine Seltenheit darstellt. Trotz der individuellen Fähigkeiten lassen sich die vier MusikerInnen gegenseitig jedoch genügend Raum zur Entfaltung.  Phoen vollführen auf „Verdreht“ einen musikalisch höchst interessanten Spagat, der die HörerInnen dazu auffordert, in diese Klangwelt einzutauchen und sich mit der Materie auseinanderzusetzen. (mt)