Philipp Quehenberger präsentiert Hazard

„Hazard“ (Laton 047) lautet der Titel des zweiten Studioalbums Albums des österreichischen Elektronikers und musikalischen Freigeists Philipp Quehenberger. Und wie es man es sich eigentlich erwarten konnte, liefert  der gebürtige Innsbrucker einmal mehr ein exzellentes Beispiel dafür ab, wie psychodelisch angehauchte aber intensive Musik mit Pop-Appeal klingen kann. Erstmals live präsentiert Philip Quehenberger seine neuen Stücke am 27. Mai  im Wiener Fluc.

Das Zweitlingswerk knüpft im Grunde genommen dort an, wo der exzentrische Soundtüftler mit seinem Debüt „Phantom in Paradise” aufgehört hat, mit dem Unterschied, dass er sich diesmal vielleicht um einen Tick experimenteller und verspielter zeigt. Immer noch schert sich der gebürtige Innsbrucker nicht wirklich um irgendwelche musikalische Konventionen und Erwartungen. Vielmehr präsentiert sich Philipp Quehenberger, als ein ungemein vielschichtiger und versierter Musiker, der  in seinen Tracks unterschiedlichste Stile und Elemente exzellent zu vereinen weiß. Elektronik trifft auf Pop und Brachialtechno, noisige Texturen auf verspielte Melodien, treibende Beats auf zum Teil sehr schräge Harmonien und psychodelische Klangstrukturen.

Über mögliche  Kategorisierungen seiner Musik sollte man sich nicht den Kopf zerbrechen. Quehenbergers Schaffen war rückblickend immer geprägt von einem hohen Maß an Experimentierfreudigkeit, einer großen Portion Eigenwilligkeit und einer Reihe radikaler und Stilbrüche. Der seit über zehn Jahren in Wien lebende Elektro-Exzentriker fühlt sich, wie man von seinen bisherigen Projekten weiß,  in mehreren  Musikfeldern beheimatet und ist ein Meister darin, Dinge miteinander zu vereinen, die auf den ersten Blick nicht wirklich kompatibel erscheinen. Und das genau macht auch den Reiz seiner Musik, die von einer ungemeinen Intensität getragen wird,  aus. Sie steckt voller Überraschungen und klingt zu keinem Zeitpunkt vorhersehbar. Und trotz des zum Teil sehr experimentellen Charakters erweisen sich die Stücke als durchaus tanzbar.

Dennoch, die Musik von Philip Quehenberger ist nicht gerade von jener Sorte, die man als leichte Kost bezeichnet. Um sie vollends genießen zu können, muss man sich ihr öffnen. Und dies verlangt natürlich Zeit, die man sich nehmen muss. Tut man dies aber, eröffnen sich dem/der HörerIn weitläufige atmosphärische Klanglandschaften, in deren Dichte man sich schnell verlieren kann.

Mit „Hazard“ unterstreicht Philip Quehenberger einmal mehr, dass er zu den innovativsten und vielschichtigsten Köpfen der heimischen Elektroszene zu zählen ist.(mt)