Osterfestival Imago Dei „Am Anfang war ….“

„Imago Dei“ 2013 reflektiert mit künstlerischen Schöpfungen die Mysterien von der Erschaffung und Entstehung der Welt aus Sicht des Christentums, des Islam, des Buddhismus und des Hinduismus bis zu Naturreligionen und heidnischen Ritualen. Acht Abende im mittelalterlichen Klangraum Krems Minoritenkirche und einer im Kolomanisaal des Stift Melk versuchen dem Grenzgang der Kunst zwischen Transzendenz und Immanenz nachzuspüren. Mönche, MusikerInnen, Tänzer, Literaten und Philosophen setzen unterschiedliche Schöpfungsschwerpunkte ausgehend von verschiedenen Religionen, Kunstformen, Musikstilen und Denkrichtungen. mica club Mitglieder erhalten ermäßigte Tickets – siehe www.klangraum.at.

Am Beginn des Festivals stehen Lobpreisungen an die Schöpfung des Christentums mit Joseph Haydns Schöpfungsmesse (interpretiert vom CHORUS und der CAPPELLA MUSICA SACRA KREMS) und babylonische Mythen, erzählt von MICHAEL KÖHLMEIER („Wie die Welt wurde“ 2.3.).

Die Huldigung an den Schöpfungsmythos des Islam spiegelt sich im Tanz der Derwische und der Ankunft im göttlichen Inneren mit persischer Sufi-Musik des ENSEMBLES SHAMS („Tanz der Schöpfung“ 9.3.). Der LETTISCHE JUGENDCHOR „KAMĒR…“ lässt mit Werken von J.S. Bach, Anton Bruckner, Felix Mendelssohn Bartholdy bis zu zeitgenössischen Komponisten eine helle vokale Klangwelt aus gesungenen Gebeten an den Schöpfer entstehen („Warum ist das Licht gegeben den Mühseligen“ 15.3 /Stift Melk) und reflektiert tags darauf gemeinsam mit dem Cellisten NICOLAS ALTSTAEDT und dem Geiger ERNST KOVACIC Sonnen- und Mondmythen. Es stehen u.a. neue Werke von lettischen Komponisten sowie die berühmten Sonnengesänge der tatarischen Komponistin Sofia Gubaidulina auf dem Programm („Gesänge von Sonne und Mond“ 16.3. / Klangraum Krems Minoritenkirche). Vor dem Konzert am 16.3. stellen sich (in Koop. mit GlobArt) der Theologe PHILIPP HARNONCOURT, der Physiker HANS-PETER DÜRR und der Musiker NICOLAS ALTSTAEDT in einer Podiumsdiskussion der Frage „Woher kommt das Licht?“

In ein gemeinsames Schöpfungs-Ritual nach fernöstlicher Tradition treten BUDDHISTISCHE MÖNCHE und die amerikanische Cellistin und Komponistin FRANCES-MARIE UITTI mit dem Ensemble EXTRACELLO („Puja – Ehrerbietung an den Schöpfergeist“ – Uraufführung 22.3.) PANDIT HARIPRASAD CHAURASIA folgt mit dem göttlichen Instrument Bansuri der menschlichen Inkarnation des Hindugottes Vishnu, des Erhalters des Gleichgewichts zwischen Schöpfung und Zerstörung. Der bekannteste Meister der Bansuri-Bambusflöte nimmt die Zuhörer mit auf eine Reise in die musikalische und spirituelle Welt Indiens. („Bansuri – Das göttliche Instrument des Lord Krishna“ 23.3.).

Der Geiger ERNST KOVACIC bewegt sich mit Neuer Musik von Steve Reich, Georg Friedrich Haas und Luciano Berio von der Entstehung zum Ende der Welt und trifft auf „Geschichten des Begehrens“ des Literaten DŽEVAD KARAHASAN aus Sarajevo („Entstehung und Ende der Welt“ 28.3.). Auch das Schweizer ENSEMBLE PHOENIX BASEL spürt mit Kompositionen unserer Zeit wie jenen von Franz-Furrer Münch oder Alexander Moosbrugger Schöpfungsprozessen nach, während OSWALD WIENER mit einem eigens für „Imago Dei“ verfassten Referat und der Maler und Kochkünstler PAUL RENNER mit einem lukullischen Schöpfungsakt an Ursprüngen rühren. („Stille in Falten, Schichten, schwarze Ritzen“ 29.3.).

Zum Ausklang des Festivals am Ostermontag verschmilzt die kosmische Harmonie des Tierkreises mit mittelalterlicher und moderner Polyphonie in einem Konzert von zwei renommierten belgischen Ensembles: CAPILLA FLAMENCA und HET COLLECTIEF. („12×12 Der musikalische Tierkreis“ 1.4.)

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