open music präsentiert Franz Hautzinger im Duo mit Josef Klammer

Zu einem spannenden Aufeinandertreffen zweier herausragender Protagonisten der zeitgenössischen heimischen Improvisationsszene kommt es am 7. Dezember in der Keplerkoje in Graz. Im Rahmen der open music Ausstellung, in der die von Josef Fürpass entworfenen Plakate der Konzertreihe aus den letzten 15 Jahren und andere seiner künstlerischen Arbeiten gezeigt werden, werden sich der renommierte Trompeter Franz Hautzinger und der Schlagzeuger Josef Klammer einen Tag lang zusammentun, um sich im Duo oder auch in exemplarischen Soloperformances einmal mehr der hohen Kunst des von allen Zwängen losgelösten freien Spiels hinzugeben.

Wenn sich zwei in ihrem Bereich so virtuos agierende Instrumentalisten einmal zusammentun, fällt es klarerweise nicht leicht, eine exakte Aussage darüber zu treffen, in welche Richtung es musikalisch tatsächlich gehen könnte. Franz Hautzinger und Josef Klammer decken in ihrem Spiel ein unglaublich breites stilistisches Spektrum ab, sie daher in eine bestimmte Kategorie einzuordnen ist quasi unmöglich, wie auch vollkommen sinnlos. Zwar bewegen sich die beiden Freigeister in ähnlichen musikalischen Feldern und Kontexten, ihre Interpretation dieser fällt aber gänzlich unterschiedlich aus. Was sie gemein haben, ist das Verständnis dafür, dass Musik nicht als statisches Phänomen zu begreifen ist, sondern als ein offenes Feld, das es gilt, durch das freie Spiel zu bearbeiten und zu formen.

Egal ob nun im avantgardistischen Jazz, in der Improvisation oder in anderen zeitgenössischen Musikformen, die zwei Musiker agieren seit je her abseits aller Konventionen, sie orientieren sich nicht an den Grenzen der Genres, sondern bewegen sich vielmehr an deren Schnittstellen. Es geht ihnen darum, sich des engen Korsetts des Festgeschriebenen und Traditionellen zu entledigen, um sich dieser Art neue Freiräume zu schaffen. Franz Hautzinger und Josef Klammer sind zwei Instrumentalisten, die das freie Spiel perfekt beherrschen und mit traditionellen Hörgewohnheiten schon das eine oder andere Mal brechen, um das Publikum mit etwas vollkommen Neuem zu überraschen.

In diesem Sinne verspricht der musikalische Dialog zwischen dem Trompeter und dem Schlagzeuger einer des offenen Ausgangs zu werden. Vorhersagen lässt sich nichts, einzig vielleicht, dass wirklich alles passieren kann und es vermutlich auch wird. (mt)

Foto Franz Hautzinger: Clara Zalan
Foto Josef Klammer: Lois Klocker