Olga Neuwirth ausgezeichnet

Olga Neuwirth, eine der international bedeutendsten österreichischen Komponistinnen der Gegenwart,  erhält 2010 den alle drei Jahre vergebenen und mit 10.000 dotierten Louis Spohr Musikpreis der Stadt Braunschweig. Der Musikpreis erinnert an den Braunschweiger Komponisten und Violinisten Louis Spohr, der im 19. Jahrhundert in Deutschland lebte und arbeitete. Die Preisverleihung geht am 16. Mai 2010 im Rahmen eines Konzertabends des Sinfoniekonzertes des Braunschweiger Staatsorchesters über die Bühne.  
Die 41-jährige gelte nach Einschätzung der Jury als eine der “herausragenden und markantesten Komponistenpersönlichkeiten ihrer Generation”. Herausgestrichen wurden besonders ihre kritische Auseinandersetzung mit der Musikgeschichte und den Phänomenen der Medien- und Popkultur.

Olga Neuwirth sowie ihre Kompositionen in kurzen Worten zu beschreiben, stellt nicht unbedingt ein leichtes Unterfangen dar. Zu vielschichtig und unterschiedlich interpretierbar zeigt sich die Komponistin in ihrer zum Teil ungemein avantgardistischen Arbeit. In ihren Werken orientiert sich die gebürtige Grazerin nicht an herkömmlichen musikalischen Kategorien. Nicht umsonst nennen manche sie das “enfant terrible der klassischen Musikszene Österreichs”.

Neuwirths Musik ist der Versuch, mit alltäglichen und tradierten Hörgewohnheiten zu brechen, sie in einen neuen Kontext zu stellen. Ihre musikalische Sprache hält sich an keine bestimmten formalen Gesetzmäßigkeiten oder Konventionen. Es ist die Herausforderung, die Grenzen des technisch Machbaren stets auszuloten, welche die Künstlerin in ihrer Arbeit antreibt und mit der sie ihr Publikum konfrontiert. Und dazu ist ihr nahezu jedes Mittel recht. So erweitert sie unter anderem mit elektronischen Elementen ihr ohnehin schon sehr weites Klangspektrum. Es ist vor allem der ständige Wechsel zwischen  den Klängen der Instrumente und den künstlich generierten Klängen live-elektronischer Verfremdung, aus denen ihre Werke die unzähligen  Spannungsmomente beziehen. (mt)

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