Österreichs junge Komponisten & Komponistinnen: Veronika Mayer

Im Bereich der Neuen Musik scheint im Moment einiges im Entstehen zu sein. Mitverantwortlich dafür zeigt sich eine junge Generation von KomponistInnen, die mit ihrem Schaffen das Spektrum der zeitgenössischen Musik hierzulande um bisher nicht gehörte Facetten erweitern. Diesmal im mica-Porträt die in Wien geborene Komponistin Veronika Mayer.

Steckbrief
Die Musikerin und Komponistin Veronika Mayer wurde 1977 in Wien geboren. Sie studierte an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien IGP Klavier bei Jochen Köhler, Lehrgang für Computermusik und Elektronische Medien bei Germán ToroPérez, Komposition bei Detlev Müller Siemens und Elektroakustische Komposition bei Karlheinz Essl. Zu ihren Arbeiten zählen instrumentale und elektroakustische Werke, Klanginstallationen sowie Improvisationen mit LiveElektronik. Sie erhielt Kompositionsaufträge des Festivals Wien Modern, von der Jeunesse Wien, des Verein Platypus, des Festivals „Das kleine Symposion“ und des Instituts für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark. Sie ist Mitglied des Netzwerks „snim“ („spontanes netzwerk für improvisierte musik).

Porträt
Von instrumentalen Kompositionen über Elektroakustik bis zur improvisierten LiveElektronik schlägt Veronika Mayer einen weiten klanglichen Bogen. Inspiriert wird diese Vielfalt von der allgegenwärtigen Geräuschkulisse und täglichen Erfahrungen, die sie in ihrer Musik nicht nur todernst, sondern durchaus auch ironisch und humorvoll kommentiert. Aus der Kombination von Instrumenten, Geräuschsamples oder akustischen Objekten mit LiveElektronik formt sie subtile klangliche Gebilde, immer darauf bedacht, aus analogen und digitalen Elementen eine untrennbare klangliche Einheit zu bilden. Dabei geht es ihr auch darum, das Pure und die Rohheit der klingenden Materialien zu erhalten, ihr Eigenleben behutsam zu erforschen und ihre klanglichen Extreme auszuloten und zu nutzen. Als Mitglied des audiovisuellen Trios „Bah vs. Liii superviced“ und des Elektronikduos „SURE“ bringt sie ihre Sounds auch in Form von experimentellen LiveImprovisationen auf die Bühne.

Veronika Mayer – einmal, immer by mica

Wichtige Werke

“ORGAN”
für Orgel
2010

“fivehundredseventytwowestonefourone (572 W 141)”

für Sopran, Klarinette, Bassklarinette, Violine und Violoncello
Auftragswerk des Festivals Wien Modern 2009.

“als…ob…”
für Violoncello und LiveElektronik
2009

“einmal, immer”
für 1 Frauen und 1 Männerstimme, Flöte und Fagott
2008

“s.m.s.o. (slow.motion.sound.objects.)”
objektorientierte Klangperformance
Die Serie s.m.s.o. benutzt leere Glasflaschen in Kombination mit MiniLautsprechern als Resonanzkörper und erforscht in unterschiedlichen klanglichen und räumlichen Konstellationen die langsame Entstehung und Bewegung von Klang und seine subtilen Veränderungen.