Nominiert für den ÖSTERREICHISCHEN MUSIKVIDEOPREIS 2015: „The Cloak" von THE HAXAN CLOAK

Zum bereits dritten Mal wird von VIENNA INDEPENDENT SHORTS (VIS) in Kooperation mit SCREENSESSIONS, POOLINALE und MICA – MUSIC AUSTRIA der ÖSTERREICHISCHE MUSIKVIDEOPREIS vergeben. In diesem Jahr befindet sich unter anderem THE HAXAN CLOAK mit dem mit dem von EYUP KUŞ produzierten Video zu „The Cloak” unter den Nominierten.


Eyup Kuş hat gewissermaßen Erfahrung mit Musikvideos. Diese Information ist geringem Rechercheaufwand geschuldet. Unter eyupkus.com erhält man Einblick in das Schaffen des jungen Wieners, der neben „Theater-, Film- und Medienwissenschaft“ auch „Digital Film & Animation“ am SAE Institute studiert hat. Seine Vorliebe für Musikvideos erklärt sich dadurch, dass Kuş – steht er gerade nicht hinter der Kamera – auch selbst in zwei Bands (Satory und Our Ceasing Voice) involviert ist. Das Credo für seine Arbeit formuliert er selbst kurz und bündig: „Passionate about art, music and capturing life through a lens.“ Diese Leidenschaft äußert sich in der Bildkomposition zum nominierten Video ebenso reduziert wie detailverliebt. Und die Reduktion ist in gewisser Weise auch der zeitlichen Einschränkung geschuldet, denn von Radiolänge kann man bei einer Minute und 37 Sekunden nicht gerade sprechen.

Experimentelles in Sound …

„The Cloak“ entspringt der Kreativität des britischen Musikers und Produzenten The Haxan Cloak, im bürgerlichen Namen Bobby Krlic. Krlic’s Sound lässt sich im Bereich der experimentellen elektronischen Musik einordnen. Mit zwei Studioalben und zahlreichen Auftritten in Europa und Amerika, unter anderem mit Größen wie Robert Henke, hat sich The Haxan Cloak in der Szene einen Namen gemacht. Wie Kuş arbeitet Krlic an der Schnittstelle zwischen Sound und Bild bzw. Licht. Auftritte wie das „Boilerroom“-Liveset am „Primavera Sound Festival“ zeugen von Professionalität und reichlich Kenntnissen. Die lassen sich wohl auch durch seine Ausbildung „Music and Visual Arts“ an der Universität in Brighton erklären.

The Cloak from Eyup Kuş on Vimeo.

… und Bild

Hier haben sich also zwei getroffen, die von der Arbeit des anderen mehr als nur ein bisschen Ahnung haben. Kuş stellt mit seinem Bildmaterial eindrucksvoll unter Beweis, wie die Grenzen zwischen Sound und Bild verschwimmen und in der Wahrnehmung verschmelzen können. „The Cloak“ kommt, man hält es kaum für möglich, gänzlich ohne Animationen aus. Kurz gesagt, zeigt das Video Material, das an die Struktur der Musik angepasst wurde. Von Rhythmik im engeren Sinne kann kaum die Rede sein. Eine unregelmäßige, wenn auch eingängige Beatstruktur peitscht flüssige und gefrorene Materie durch das Bild. Dumpfes Rauschen verbindet sich mit Rauchschwaden, knatternde Bässe formieren undefinierbare Sprenkel. Die Betrachtung lässt einen eintauchen und wegdriften, ohne Storyline und Spannungsbogen. Denn spannend ist die Sache sowieso und anschauen kann man sich diese Sequenzen viele Male, in Vollbild und High Definition. Eyup Kuş verbindet zwei Künste, zwei Welten der Gestaltung und ist mit seinem Video zu „The Cloak“ mehr als zu Recht nominiert.

Lucia Laggner

 

Vienna Independent Shorts

 

 

 

 

poolinale

 

 

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