NIFTY‘S – „No. 3“

Lange hat man nichts mehr von dieser Band gehört. Viel zu lange. Umso schöner ist es, dass die NIFTY‘S dann doch noch einmal von sich hören lassen machen. Geschehen tut dies in Form eines neuen Albums. Betitelt „No. 3“ (Listen Closely) zeigt es die vierköpfige Band rund um Fabian Pollak einmal mehr in bestechend guter Form.

Stilistisch so richtig einzuordnen waren die Nifty‘s eigentlich noch nie. Die Elemente ihrer Musik immer schon aus allen möglichen Ecken und Richtungen beziehend zeigen Fabian Pollack (Gitarre), Michael Bruckner (Gitarre), Dominik Gruenbuehel (Bass) und Mathias Koch (Schlagzeug) auch auf ihrem dritten, von Alexandr Vatagin aufgenommenen Album nicht im Geringsten irgendein Interesse daran, sich in ihrem Tun einschränken zu lassen. Es sind die ausgeprägte Offenheit und ein großer Wille zum Experiment, die bei ihnen angesagt sind. Das musikalisch Gewöhnliche, Austauschbare und Uninspirierte findet man ohnehin schon zuhauf bei anderen Bands.

Stilistisch mit anderen musikalischen Einflüssen angereicherter Klezmer

Wie in seinen besten Tagen zeigt sich das 2006 mit dem World-Music-Newcomer-Preis ausgezeichnete vierköpfige Kollektiv – das vor allem mit seinen beiden Veröffentlichungen „Takeshi Express“ (2007) und „Naftularasa“ (2009) viel Aufsehen erregen konnte – als Brückenbauer und versteht es kunstvoll, ideenreich und innovativ, aus einem  etwas Einheitliches und zugleich Mitreißendes und Berührendes zu formen. Ausgehend vom Klezmer – der von Anbeginn der 1999 gegründeten Gruppe als die musikalische Basis des Sounds herhält – durchwandern die Nifty‘s in ihren Stücken auch Jazz, (Surf-)Rock, Ska und Punk sowie diverse Spielarten anderer Weltmusiken. Vielmehr aber als es vielleicht andere Kolleginnen und Kollegen von ihnen tun, passiert das bei ihnen auf eine mehr stringente und klanglich reduzierte Art, die aber in keinster Weise energiearm oder blutleer daherkommt. Richtig ausufernd wird es selten. Feingliedrige Melodien und vielschichtige  Arrangements bestimmen das Geschehen, nicht ein übermäßig breiter Sound.

Mit „No. 3“ melden sich die Nifty‘s auf jeden Fall mit einem weit mehr als nur respektablen Album zurück. Das Viergespann zeigt, dass es in den Jahren nichts verlernt hat und immer noch in der Lage ist, ein erstklassiges, spannendes und hochinteressantes Musikerlebnis abzuliefern. Präsentieren werden die Nifty`s ihre neues Album am 12. Dezember im U4 in Wien.

Michael Ternai

 

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