MYNTH – „Urge“

Das Salzburger Duo MYNTH, bestehend aus den Zwillingen Giovanna und Mario Fartacek, präsentiert im Februar 2016 ihr Debutalbum „Plaat II“. Ihre Debut-EP „Polar Nights“ erschien bereits im Februar 2015 und hat ihnen eine große Fangemeinde geschaffen. Als Vorgeschmack auf den bevorstehenden Release veröffentlichten sie am 30. Oktober 2015 die Single „Urge“ (Seayou Records).

Das Duo hat sich laut ihrer Facebook-Seite 2014 formiert und ordnet sich in die Ecke des Electropops ein – wobei die Single „Urge“ mehr Electronic als Pop ist. Die Beziehung zwischen den Zwillingen steht in einer besonderen Verbindung zu ihrer Musik. Der Sound ist speziell, nicht alltäglich. Mynth ist es gelungen, das Lied sogleich schwermütig und kraftvoll zu gestalten – auf Aufregung folgt eine unendliche Ruhe, unterstrichen von Gesang und letztenendes auch Rap.

Der Kampf gegen die inneren Dämonen

Das Lied beginnt mit einem aufreibenden Intro, die Stimmung ist zunächst noch nicht ganz fassbar. Die Synths erinnern durchgehend an Chiptune, wobei die Musik insgesamt keinesfalls in diese Richtung geht. Der Kick ist untermalt von einem starken Bass, der dem Track seine Kraft verleiht. Giovanna Fartacek singt in ihrer außergewöhnlichen Stimme von inneren Konflikten und dem Kampf gegen die inneren Dämonen. Stimme und Musik gehen eine unwiderstehliche Synthese ein. Die Lyrics sind auf Englisch und eher undeutlich gesungen, was zur Stimmung passt – unbestimmt, mal aufbrausend, dann unheimlich ruhig. Gegen Ende des Liedes setzt der Rap-Part des Songs ein, der Rapper C-Black schneidet die Stimmung und bringt etwas mehr Klarheit. Die Musik ist nun durchgehend aufgeregt, ganz wie seine Stimme, das Gewitter zieht sich zusammen. Wenn die Spannung kaum mehr größer werden kann, bricht die Stimme ab, die Musik wird leiser und geht ins Outro.

„Urge“ ist ein spannendes Lied voller Höhen und Tiefen mit schönen, atmosphärischen Vocals. Mynth haben das Talent, besondere Stimmungen zu erzeugen, und das haben sie mit der Single erneut bewiesen. Man kann sich auf das kommende Album freuen und bis dahin die Atmosphäre der Single genießen.

Antonia Seierl

Links:
Mynth