Musikverein: Viel Raum für Zeitgenössisches

(Wien, 13. 11. 2023) Diese Woche starten die Musikverein Perspektiven, die von 15. bis 24. November den Schweizer Stararchitekten Peter Zumthor in den Mittelpunkt stellen. Gemeinsam mit Musikverein-Intendant Stephan Pauly und dem künstlerischen Leiter von Wien Modern, Bernhard Günther, hat der Schöpfer ikonischer Bauten das Programm des Festivals gestaltet. Viel Raum wird dabei Rebecca Saunders gegeben, die in der Saison 2023/24 Komponistin im Fokus des Musikvereins ist. Von der in Deutschland lebenden Britin, ausgezeichnet mit dem Ernst von Siemens Musikpreis, werden im Großen Musikvereinsaal unter anderem die Österreichischen Erstaufführungen ihrer beiden großen Orchesterwerke „Wound“ und „Yes“ erklingen, die sie in einem aufwendigen Vorbereitungsprozess extra für die Gegebenheiten des Saals eingerichtet hat.

Bis 24. November finden in Kooperation mit Wien Modern 13 Konzerte und acht Werkstattgespräche statt. Nach der Eröffnung und ersten Konzerten im Musikverein erobern sich die Perspektiven weitere Klangräume: neben dem MAK und dem Reaktor das Stift Klosterneuburg, die Servitenkirche und den Stephansdom. Dabei stehen unter anderem Werke von Bach, Schubert, Beethoven, Schostakowitsch, Cerha, Xenakis, Kurtág, Djordjević, Gubaidulina, Nemtsov, Unterpertinger und Sciarrino auf dem Programm. Der 17. November steht im Zeichen von zwei Abendkonzerten: Auf eine Uraufführung von Michael Jarrell (18 Uhr) folgt um 20.30 Uhr die Österreichische Erstaufführung der Raumperformance „Yes“ von Rebecca Saunders.

Zu den wichtigsten Interpret:innen der Musikverein Perspektiven zählen diesmal das ORF RSO Wien, das Ensemble Musikfabrik, das Klangforum Wien, PHACE Ensemble für neue Musik, EXAUDI Vokalensemble, das Cuarteto Casals, Irvine Arditti und der Pianist Pierre-Laurent Aimard.

Georg Friedrich Haas - Anton Bruckner
Georg Friedrich Haas – Anton Bruckner (c) Wolf Dieter Grabner

Parallel zu den Musikverein Perspektiven bietet die Gesellschaft der Musikfreunde in Wien mit dem Schwerpunkt Bruckner | Haas einen weiteren die Jahrhunderte übergreifenden Bogen. Zur Hinleitung auf das Jubiläumsjahr 2024, in dem sich der Geburtstag Bruckners zum 200. Mal jährt, können Sie von 23. bis 26. November Konzerte mit spannenden Gegenüberstellungen von Werken des Zeitgenossen Georg Friedrich Haas mit jenen Anton Bruckners erleben. Den symphonischen Bereich decken als Interpret:innen das ORF RSO Wien unter Markus Poschner mit Miranda Cuckson als Solistin sowie die Wiener Symphoniker unter Pablo Heras-Casado ab, Kammermusik wird vom Artis-Quartett und Gerhard Marschner gespielt. Wie Anton Bruckner „an die Grenzen seiner Zeit und seiner musikalischen Sprachmöglichkeiten“ ging, so versucht es Georg Friedrich Haas in seiner eigenen Zeit auf seine eigene Art, wie der Komponist selbst betont. 

Peter Zumthor
Peter Zumthor (c) Brigitte Lacombe

Intendant Dr. Stephan Pauly: „Die Musikverein Perspektiven: Peter Zumthor und der Schwerpunkt Buckner | Haas sind zentrale Säulen unseres Herbstprogramms. Es handelt sich dabei um extra für unser Haus kuratierte Konzertreihen, mit denen wir Tradition und Innovation aufs Engste miteinander verschränken. Ich freue mich auf die Begegnung mit spannenden Künstlerinnen und Künstlern, die herausragende Persönlichkeiten des zeitgenössischen Musikschaffens sind – ganz besonders auf unsere Komponistin im Fokus, Rebecca Saunders. Mein großer Dank gilt dem Festival Wien Modern, mit dem wir gemeinsam die Einladung an Peter Zumthor ausgesprochen haben, uns während einer ganzen Woche Einblicke in sein musikalisches Koordinatensystem zu geben.“

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