musikprotokoll: Nebenan – Europas Nachbarschaft 

Entfernung und Nähe: Wenn ein Text über das MUSIKPROTOKOLL als Festival für das immer Neue und noch Ungehörte mit diesem Begriffspaar beginnt, dann könnte man mit gutem Grund von Entfernung und Nähe in einem ästhetischen Sinn reden. Und das stimmt ja auch heuer wieder, aber wir meinen es diesmal darüber hinaus auch geografisch. Die Schar an Künstler/innen, deren Werke man beim musikprotokoll zwischen 3. und 6. Oktober 2019 hören kann, ist seit 52 Jahren eine international durchmischte. Aber 2019 ist die geografische Nähe oder Entfernung ein Narrativ des Programms.

Entfernung und Nähe: Wie weit ist es – in Anlehnung an das großdimensionierte Ö1-Projekt Nebenan – Erkundungen in Europas Nachbarschaft gedacht und programmiert – nach Weißrussland, das man eigentlich Belarus nennen sollte? Wie weit ist es in den Libanon, nach Georgien und Armenien, nach Zypern und Israel, nach Tunesien und Marokko? Wie fern sind diese Länder von Europa, oder – präziser gefragt – wie weit entfernt sind wir von diesen Ländern, deren Geschichte, Mentalität und vor allem von deren Musik?

Das musikprotokoll 2019 findet seinen Schwerpunkt in einzelnen, ausgewählten Positionen aus eben diesen Ländern. Und zwar quer durch alle vertretenen Genres: Uraufführungskompositionsaufträge für ein großes Orchester – das RSO Wien – ergingen an eine Komponistin aus Belarus und einen Komponisten mit marokkanisch-britischen Eltern. Das Studio Dan spielt eine dramaturgisch streng geformte Abfolge von zehn Uraufführungen, darunter Komponist/innen aus Österreich ebenso wie aus dem Libanon, Belarus und Armenien. Und als Schwerpunkt im Schwerpunkt erklingen drei Werke des 1996 verstorbenen, legendären georgischen Komponisten Mikheil Shugliashvili.

Das gesamt Programm finden Sie unter https://musikprotokoll.orf.at/de/programm/preview/2019

Link:
musikprotokoll 2019