mica-Serie: Parlamentarische Enquete Musik die Teilnehmer: Konferenz der österreichischen Musikschulwerke (KOMU) und der einzelnen Landesmusikschulwerke

mica-Serie: Parlamentarische Enquete Musik die Teilnehmer: Konferenz der österreichischen Musikschulwerke (KOMU) und der einzelnen LandesmusikschulwerkeAuf Antrag aller im Parlament vertretenden Parteien findet am 3. Juni 2008 im Nationalrats-Sitzungssaal des Parlamentsgebäudes eine parlamentarische Enquete mit dem Thema “ZukunftsMusik. Aktuelle Herausforderungen und musikalische Entwicklungsperspektiven in Österreich” statt. Für die Präsidentenkonferenz, eine auf Initiative von mica-music austria gegründete regelmäßige Zusammenkunft von Organisationen des österreichischen Musiklebens, ist damit ein lange vorbereiteter Wunsch in Erfüllung gegangen. Durch die im Vorfeld von mica – music austria koordinierten Vorbereitungen ist ein historisch einmaliger Themenkatalog im Konsens mit allen am österreichischen Musikleben beteiligten Organisationen von KomponistInnen, MusikerInnen und VertreterInnen der Wirtschaft entstanden. Ein Themenkatalog, der auch über die Enquete hinaus ein Arbeitsprogramm darstellt. mica – music austria präsentiert im Rahmen dieser Artikelserie die teilnehmenden Organisationen.

Über uns – Was ist die Konferenz der österreichischen Musikschulwerke (KOMU)?
Die Konferenz der österreichischen Musikschulwerke (KOMU) ist eine Expertenkonferenz der Verbindungsstelle der Bundesländer. In Bereichen, die wie das Musikschulwesen verfassungsrechtlich Landessache sind, können die Bundesländer solche Expertenkonferenzen als beratende und steuernde Gremien einsetzen. Mithilfe der Konferenz der österreichischen Musikschulwerke koordinieren die Bundesländer ihre Gesetze, Lehrinhalte und Aktivitäten im Musikschulbereich. Die Delegierten zur Konferenz der österreichischen Musikschulwerke sind in der Regel die LeiterInnen der jeweiligen Musikschulwerke.

Lehrplan – Visionärer Wegweiser
“Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche.”
Gustav Mahler

1. Musikschulen sind Zentren künstlerisch-musikalischer Bildung.
Im Mittelpunkt der Ausbildung stehen Musik und die mit ihr in Verbindung stehenden Künste. Im Sinne des allgemeinen Bildungsauftrages trägt der Musikschulunterricht über die Vermittlung künstlerischer Fähigkeiten und Fertigkeiten hinaus gehend zu einer positiven Persönlichkeitsentwicklung der SchülerInnen bei. Musikschulen sind Orte der kulturellen Begegnung für Kinder und Jugendliche und können gesellschaftlichen Entwicklungen entsprechend kulturelle Bildungsräume für Erwachsene sein.

Die Musikschulen bieten allen Schichten der Bevölkerung die Möglichkeit vertiefter musikalischer Bildung und erfüllen damit den Auftrag zur Breitenwirkung. Mit innovativen Modellen der Begabtenförderung bereiten die Musikschulen besonders Begabte auf den Besuch von Lehreinrichtungen höherer Stufe vor. Sie legen so die Basis für den professionellen Nachwuchs in Österreich und Südtirol. Den hohen Stellenwert, die gesellschaftliche Relevanz und die Anerkennung in der Bevölkerung verdanken die Musikschulen ihrer hohen künstlerischen und pädagogischen Kompetenz und ihrer Funktion als vielfältiger Kulturträger mit nachhaltiger Wirkung in den Gemeinden und Städten.

2. Musikschulen bieten Bedingungen, in denen Lernen und Lehren in einer Atmosphäre gegenseitiger Wertschätzung stattfinden und kulturelles Bewusstsein entstehen und wachsen kann.
Neugierde und Offenheit sind unabdingbare Qualitäten des lustvollen Lernens, der Kreativität und des Musiklernens im Besonderen.

3. Die LehrerInnen führen die SchülerInnen zu selbstständigem Umgang mit Musik.
Begeisterung und Hingabe sind wesentliche Merkmale jeder künstlerischen Tätigkeit und damit auch des Musiklernens und -lehrens. Die LehrerInnen gestalten partnerschaftlich mit ihren SchülerInnen den Weg zu deren Bildungszielen. Der Einsatz von differenzierten Lernformen und Methoden unterstützt ganzheitliches Lernen. Damit wirkt Musikschulunterricht nachhaltig im persönlichen Entwicklungsprozess der SchülerInnen. Beim Lernen spielen Ernsthaftigkeit und Zielstrebigkeit eine große Rolle. Die Eltern werden von den Musikschulen in den Bildungsprozess als unterstützende Partner einbezogen.

4. Musikschularbeit ist Teamarbeit.
Die LehrerInnen arbeiten gemeinsam an der Erfüllung der Bildungsziele. Das vielfältige Unterrichtsangebot und zahlreiche kulturelle Aktivitäten ermöglichen vernetztes Lernen. Musikschulen sind eine gestaltende Kraft im Kultur- und Bildungsnetzwerk.

5. Musikschulen sind Orte der Begegnung und der Auseinandersetzung mit allen Künsten.
Musikschulen sollen ideale Rahmenbedingungen bieten, sie sollen Raum geben …
– im Sinne von offenen, farbenfroh und ansprechend ausgestatteten Räumen für die Begegnung mit Musik und den mit ihr in Verbindung stehenden Künsten.
– im Sinne der Ermöglichung vielschichtiger künstlerischer und pädagogischer Erfahrungen und Begegnungen.

6. Die Musikschulen stellen sich den Herausforderungen der Zukunft.
Musikschulen reagieren sensibel und flexibel auf den gesellschaftlichen Wandel und Veränderungen in der Bildungslandschaft.
Musikschularbeit fördert Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit, vernetztes Denken und den Umgang mit neuen Medien.
Dabei stehen Werte wie Authentizität, Offenheit, Eigenverantwortlichkeit, Toleranz, Beziehungsfähigkeit, Respekt und gegenseitige Wertschätzung im Vordergrund.

 

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