mica-Porträt: T-Shit

Manchmal kann eine Band ganz schön mysteriös rüberkommen. Da finden sich dann kaum Suchtreffer und man freut sich über jeden Krümel, die sich langsam wie Puzzlesteine zusammenfügen. Und manchmal kommt man drauf, dass es sich nicht um eine „Band“ im eigentlichen Sinne handelt, sondern eher um ein Künstlerkollektiv, dessen vielbeschäftigte Mitglieder nicht nur dieses Nebenprojekt betreiben. Und dann ist das mit dem Mysterium auch relativ, zumindest bis man die Musik dieses Kollektivs hört. T-SHIT wandern mit ihrer Musik auf einem schmalen Grat zwischen Improvisation und hyper-intelligent-dance-music. Man mag nicht immer verstehen wie die wirren Klänge zusammenpassen, aber irgendwo ist doch ein roter Faden.

Bernd Klug, Sixtus Preiss und Bernhard Hammer bilden dieses Musikkollektiv. Kollektiv deswegen, weil die drei andere Projekte nebenher betreiben, oder besser gesagt ist T-SHIT das Nebenprojekt. Klugs Welt dreht sich schon seit jeher um den Kontrabass. Der in New York lebende Musiker hat nicht nur einen Bachelor des Instrumentalstudiums Kontrabass, sondern kann auch mit zahlreichen Kollaborationen aufwarten. Seine Soundinstallationen konnte man nicht nur auf einem Kontinent belauschen.

Solokünstler Preiss macht auch nicht erst seit gestern Musik. Von der russischen Musiklehrerin zu besonderer Disziplin erzogen, meisterte Preiss die klassische Klavierausbildung. Daneben regte sich aber auch das Interesse an elektronischen Gefilden rund um Improvisation und Free Jazz. Besonders in seiner Solokarriere machen sich die letzteren Einflüsse bemerkbar.

Bernhard Hammer wiederum ist Teil der akustischen Techno-Formation Electro Guzzi. Inspiriert von Detroit-Techno hält sich Electro Guzzi trotzdem lieber an in elektronischer Musik ungewöhnliche Instrumente wie Gitarre und Schlagzeug. Diese Art der Instrumentierung ist auch für T-Shit zutreffend. Das Trio kreiert die Wall of Sound mit herkömmlichen Instrumenten. Auch wenn die Band nicht so oft auftritt wie es die Fans wahrscheinlich gerne hätten, sind ihre Konzerte eine angenehme Herausforderung für Ohren und Beine.

Anne-Marie Darok

 

Photo: Christian Stipkovits

http://www.t-shit.net/