mica-Interview mit Marios Joannou Elia

Die „autosymphonic“ haben der gebürtige und in Österreich werkende zypriotische Komponist Marios Joannou Elia und der deutsche Foto- und Videokünstler Horst Hamann gemeinsam konzipiert. Die Uraufführung der visionären Open-Air-Sinfonie findet unter Mitwirkung des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg, des SWR Vokalensembles Stuttgart und der Popakademie Baden-Württemberg am 10. September am Friedrichsplatz in Mannheim statt. Marios Joannou Elia im Gespräch mit Doris Weberberger.

Vielen Dank, dass du dir so kurz vor der Uraufführung von autosymphonic Zeit für das Interview nimmst.

Gerne, zu Österreich habe ich ja eine besondere Beziehung, da kann ich nie nein sagen.

Du arbeitest gerade an der Uraufführung zu autosymphonic, einem Werk für 80 Autos, Symphonieorchester, 120 Percussionisten, Chor, Kinderchor, die Söhne Mannheims und Xavier Naidoo, Live-Elektronik und 360°-Beschallungssystem. Auch in anderen Werken du schon Autos eingesetzt. Was ist das Besondere an Autos, das dich fasziniert?
Je mehr ich mich damit beschäftige, desto mehr Möglichkeiten finde ich. Das Auto ist kein Instrument, deshalb muss man sich kennen lernen. Man muss das zuerst untersuchen und dann muss man Erfahrungen sammeln um zu vermuten, wo sich die Klänge verstecken. Mein Prinzip ist, dass ich nur das nehme, was mir das Auto anbietet. Dementsprechend hat jedes Auto etwas anderes anzubieten. Deswegen sehe ich das so, dass Autos mit Persönlichkeit durch ihre Klangmöglichkeiten in der Symphonie repräsentiert werden. Bei meiner ersten Arbeit mit Autos vor acht Jahren habe ich etwas anderes gemacht als vor drei Jahren in Stuttgart und als ich jetzt mache. Sogar jetzt habe ich noch viele Möglichkeiten, die ich nicht ausschöpfen kann. Das heißt, es gibt noch Material von autosymphonic, aus dem man noch eine Symphonie machen könnte. Es geht nicht, dass man alles nimmt, sondern es geht darum, dass man das nimmt, was man braucht, um das zu machen, was man gerade konstruiert. Es sollte keine Materialschlacht sein, wenn man an die Anzahl der Mitwirkenden, der Technik und der Autos denkt, deswegen kann ich nicht alles verwenden, sondern nur das, was an den jeweiligen Platz gehört.

Du hast ja nicht nur Autos eingesetzt, sondern auch Fahrräder, Motorräder, Flugzeuge, Schiffe. Hier zeigt sich dein großes Interesse für Fortbewegungsmittel, ich nehme an, aus einer ähnlichen Motivation heraus, oder?

Es geht bei der Verwendung von Maschinen immer um die Wahrnehmung von Musik, aber diese Maschinen oder Motoren haben auch einen thematischen Bezug zur Komposition, andererseits entdecke ich durch die Maschinen neue Klangwelten. Ich bin nicht glücklich, wenn ich eine Maschine habe, sondern es geht mir darum, was ich mit einer Maschine machen kann. Ich habe kein Interesse daran, einen laufenden Motor in ein Stück alleine als Klanginstallation einzusetzen, sondern ich sehe, wie dieser Motor funktioniert. Wenn man Mikrofone um diesen Motor positioniert, kommen einzelne Klänge – wie kann man die beeinflussen? Kann man eine Schraube herausziehen, so dass das den Klang beeinflusst? Oder kann man mit dem Gaspedal Rhythmen machen? Wenn ja, wie schnell reagiert das Gaspedal? Wie hoch muss die Drehzahl sein, um bestimmte Tonhöhen zu erreichen? Für mich haben Motoren natürlich auch mit Tonhöhen zu tun. Je höher die Drehzahl ist, desto höher sind die Töne. In der Symphonie habe ich bestimmte Motoren, das heißt, der laufende Motor kann bis zur höchst möglichen Drehzahl eine Skala spielen. Z. B. beim Ford Mustang von 1977 ergeben so und so viele Umdrehungen den Ton c und der höchste ich vielleicht d eine Oktave darüber. So entsteht die Musik. Ich will alles so detailliert wie möglich und für mich auch bewusst wissen, so dass die Klänge in der Musik harmonievoll wirken. Die Klangwelten sind musikalisch gedacht, für mich sind das keine Geräusche mehr, sondern Klänge. Mir geht es darum, Autos mit Persönlichkeit darzustellen, diese Persönlichkeiten werden durch die besonderen Klangeigenschaften des Autos dargestellt.

Du hast ja ein Casting für die Autos gemacht.

Ja, das hat zehn Monate lang gedauert. In drei Bundesländern haben wir 120 Autos gecastet, darunter LKWs, Busse, Rennwagen, Oldtimer, Supersportwagen, Trabis – die ganze Palette von Autos. Jedes Casting hat ungefähr zwei Stunden gedauert, dabei wurden die Klangmöglichkeiten umfangreich untersucht, dann musste das alles mit Tonaufnahmen und Fotos dokumentiert werden. Das habe ich mir dann im Studio angehört und 80 von 120 Autos ausgewählt. Allein durch die 80 Autos habe ich eine Klangbibliothek von 800 Klängen – manche Autos geben fünf Klänge her, manche 25, eines sogar 35. In der Komposition gibt es 147 einzelne Spuren alleine für die Autos.

Es klingt nach einer sehr positiven Sichtweise der Maschine. Schwingt auch etwas Kritisches mit?
Das Kritische wird indirekt gezeigt. Mir geht es in erster Linie darum, die Erfindung zu feiern. Um das Kritische geht es in anderem Sinne in der Genesis, nämlich um die Nicht-Akzeptanz der Erfindung und die Ablehnung. Ich sehe auch einen kritischen Aspekt im Text von Erich Kästner, der manchmal auch ironisch und kritisch ist. Ich habe das auch humorvoll interpretiert und den Kindern das so lebendig und witzig dargestellt. Es könnte aber auch ein Requiem des Verbrennungsmotors sein, weil auf Benzin und Diesel die neuen Antriebsmöglichkeiten mit Wasser und Strom folgen. Ich fand es auch immer schön, dass Benz nie mit dem zufrieden war, was es schon gab, sondern er hat immer versucht, das Problematische zu verbessern. So habe ich das auch verstanden, dass es immer weitergeht und nicht, dass man auf der Stelle tritt, sondern das Problem immer weiter verändert.

Die Maschinen, die du verwendest, haben immer mit Fortbewegung zu tun und da schwingt stets die Thematik des Fernwehs mit. Du bist ja in Zypern aufgewachsen und dann weggegangen. Hängt das zusammen?
Das stimmt. Dass man auf einer Reise ist und irgendwo nicht hinkommen kann. Die Reise sehe ich sowohl in physischer als auch in gedanklicher Weise, wenn man versucht, mit den Gedanken irgendwo hinzukommen, aber nicht die dazu Möglichkeiten hat, dort auch anzukommen. Leider komme ich aus einer schwierigen Situation. Meine Eltern sind Vertriebene. 1974 war die Teilung und meine Eltern waren in Nord-Zypern und waren gezwungen, wegzugehen. Sie wussten nicht, wohin sie gehen sollten, bis sie endlich in die Stadt gekommen sind, in der sie jetzt wohnen. Ich wurde vier Jahre nach dem Krieg geboren, ich habe ihn also nicht erlebt, aber ich habe die Konsequenzen zu spüren bekommen und die waren vielleicht sogar schlimmer als den Krieg direkt erlebt zu haben. Mich begleitet immer das Gezwungen-Sein, wegzugehen. Die Wanderung, das Vertrieben-Sein, das Gezwungen-Sein, wegzugehen und immer das Zuhause wechseln zu müssen, das ist etwas, das auch mit Heimweh zu tun hat. Ich komme also von einem Ort, an dem ich nie gewesen bin und trotzdem fühle ich mich mit diesem Ort verbunden wie mit keinem anderen.

Künstlerisch fühle ich mich im deutschsprachigen Raum zuhause. Wo die emotionale Seite des Ursprungs ist, das habe ich eigentlich noch nicht besuchen können. Ich versuche, nicht so oft darüber zu sprechen, sondern ich versuche, diesen Gedanken der Reise oder das Weitergehen trotz aller Schwierigkeiten in der Musik auszudrücken. Dass man von diesen Schwierigkeiten lernt, das hat auch mit der Reise zu tun. Nicht aufgeben oder zu sagen, das könnte so sein oder warum muss das so sein, sondern immer den Weg weiter verfolgen und ich denke, man kommt immer an. Es ist nur die Frage, wann. Jetzt erinnere ich mich an das Gedicht Ithaka von Konstantinos Kavafis, in dem es darum geht, dass das Ziel des Reisens auch der Weg ist und man sollte nicht traurig über den langen Weg sein, sondern glücklich sein, wenn man an seinem Ziel ankommt. Dann ist man ein anderer Mensch. Oder wie Odysseus, so sehe ich mich auch ein bisschen, man ist die ganze Zeit auf Reisen, aber man kommt am Ende tatsächlich an. Gleichzeitig natürlich auch das Abenteuer, das gehört auch dazu.

Zur griechischen Geschichte hast du ja eine besondere Beziehung durch deine Biographie, die sich auch in deinem Werk spiegelt. Du schaffst große Werke, ähnlich einem Gesamtkunstwerk und berufst dich dabei auf die Antike.
Ich weiß immer noch nicht ganz genau, ob Gesamtkunstwerk der richtige Begriff ist, aber mein Hauptkonzept ist das der Polymedialität. Multimedia verwende ich für das allgemeine Verständnis, aber ich verstehe es eher als Polymedia. Multi hat für mich mit der Anzahl zu tun, Poly hat den Zusammenhang zur aristotelischen Poetik, wo er über die Entstehung der Tragödie und ihre Bestandteile spricht und auch in seiner Poesie allgemein, da spricht er über das sensorium commune, das ist sozusagen der gemeinsame Sinn. Ein Mensch ist in der Lage etwas wahrzunehmen, wenn mindestens zwei Sinne kombiniert werden. In meinem Fall geht es nicht mehr um die Sinne, sondern um die Medien, und da unterscheide ich zwischen zwei Polymedialitäten: Die eine ist die immanente Polymedialität, das heißt, die Polymedialität ist ein Bestandteil der Komposition, z. B. die Autos sind ein außermusikalisches Merkmal, aber sie sind in der Musik enthalten. Es gibt einen Teil, in dem die Autos den Motor starten und auch mit dem Licht eine rhythmische Aktion machen. Das ist keine Musik im Sinne von Klingendem, sondern es ist ein visueller Aspekt. Oder verschiedene elektronische Medien, sozuagen das mehrfache Ineinandergreifen von unterschiedlichen Medien, um die Musik zu erzeugen. Das zweite ist, dass die Musik als Inszenierung verstanden wird. Dabei geht es immer um die Wahrnehmungsform, die auch ein Schwerpunkt meiner Arbeit oder meines Denkens ist. Nicht alleine die Musik zu machen und sie auf die Bühne zu bringen, sondern auch ihre Wahrnehmungsform mitzudenken. Ich glaube, das ist ein Gedanke, der sehr gut an Ereignissen wie autosymphonic zu erkunden sind. Ich habe mich zum Beispiel sehr gefreut, als die Kinder zum Casting gekommen sind und gesagt haben, sie finden es so toll, mit Autos Musik zu machen. Das war der Weg, dass Kinder mit sozialen Schwierigkeiten durch die Musik Freude haben und sich der Musik zuwenden. Seit einem Jahr arbeiten sie intensiv daran, da ist sicher nicht nur Spaß dabei, sondern man muss auch viel üben. Es geht nicht nur darum, dass man das als schön wahrnimmt, sondern dass man Zugänge findet. Ich empfinde mich als Künstler auch als Botschafter, deswegen versuche ich, bei der Umsetzung immer dabei zu sein, egal ob das die Technik ist oder ob das Kinder sind, ob es der Aufbau ist oder ob es die organisatorische Arbeit ist.

Du hast gerade das Wort Botschafter verwendet – siehst du dich als musikalischer Botschafter?
Ich weiß nicht, ob Botschafter der richtige Begriff ist, aber vielleicht kann man das im Sinne von Katharsis verstehen. Gerade in autosymphonic gibt es viele Denkanstöße, die ich gerne mitgeben würde. Es ist z. B. weder klassische Musik noch Popmusik, es ist ungewöhnlich, mit den Autos Musik zu machen. Oder die Texte von Carl Benz, die sind manchmal auch sehr motivierend oder sie regen an, darüber nachzudenken, weil ich glaube, die betreffen alle. Das ist keine spezielle Thematik, sondern es ist eine alltägliche Thematik und auch die Texte, die aufgegriffen werden, sprechen jeden an. Auch die Besitzer sagen, jetzt erlebe ich mein Auto anders, das heißt, es ist wie eine Selbstentdeckung. Ich denke, es geht nicht nur darum, dass die Autos einfach klingen, sondern es geht um eine Sensibilisierung der Sinne. Ich finde, es ist eine Sensibilisierung auf hochkultureller Ebene. Das ist mein Anspruch.

Was bedeutet Hochkultur für dich?
Die Partitur ist sehr komplex gearbeitet, aber es gibt verschiedene Merkmale, die das ganze erleichtern. Mit komplex meine ich z. B., dass der Chor immer wieder 32-stimmig gesetzt ist. Oder die Schlagzeuger spielen sehr anspruchsvolle Rhythmen. Was die Jugendlichen spielen, ist etwas leichter. Das heißt, es gibt das Komplexere und auch das Einfachere, die sind Bestandteil der Komposition und dabei verstehe ich es so, dass Bekanntes mit Unbekanntem verbunden wird. Das Hochkulturelle hat also mit Komplexität zu tun, mit einem gewissen Anspruch, auch damit, welche Instrumente verwendet werden. Es ist ja auch ein Symphonieorchester dabei, es gibt auch zeitgenössische Klänge durch die Elektronik, es gibt sehr viele tiefe Klänge, das ist denke ich auch außergewöhnlich. Es gibt insgesamt 84 Subwoofer, die tiefen Klänge sind auch für die Komposition sehr wichtig, um z. B. den Platz bei der Genesis in Schwingung zu bringen, da gibt es auch eine physische Komponente.

Wir haben vorhin schon über das Reisen gesprochen – was war der Grund für dich, nach Österreich bzw. nach Deutschland zu kommen?
Ich kam wegen dem Studium nach Österreich, seit 1998 bin ich in Salzburg und das war einerseits wegen der Hochschule andererseits wollte ich auch nach Salzburg, um den Geist Mozarts zu atmen und auch diese kulturelle Vielfalt. Ich hatte immer den Gedanken, dass man wo wohnt, wo man sich als Bestandteil der Geistigkeit einer Stadt fühlt. Ich bin gerade in Heidelberg, da fühle ich mich auch sehr wohl, weil es hier sehr viel geistige Aktivität gab und gibt. Leider nicht so musikalisch wie in Salzburg oder in Wien. Die musikalische Tradition war der Grund für mich. Bis heute finde ich das den besten Schritt, den ich gemacht habe.

Also warst du nicht nur auf Reisen, sondern bist auch angekommen?

Wenn man einen Pickup hat, kann man viel aufladen, um weiterzugehen.

Was hast du beim Studium alles aufgeladen?
Das wichtigste war natürlich das technische Können, auch das geistige natürlich, die Auseinandersetzung mit Adriana Hölszky. Sie hat mich immer darin unterstützt, das Außergewöhnliche zu suchen und dass man den eigenen Weg weitergeht. Das erste Stück, das ich mit Autos gemacht habe, war im letzten Jahr meines Studiums 2003, damals haben sie mich für verrückt gehalten oder waren skeptisch. Trotzdem war ich sehr motiviert, das zu machen, was ich mir gedacht habe, und ich denke, das hat sich gelohnt. Ich denke, man geht weiter, wenn man die Tradition so gut wie möglich kennt. Wenn man an die Eventkultur denkt oder an autosymphonic. Es war nie der Fall, dass ich den Auftraggebern diene, sondern sie haben mir von Anfang an gesagt, ich soll das machen, was ich für richtig halte. Dann sage ich mir immer, das haben auch Bach und Mozart gemacht, auch wenn sie im Dienst der Kirche standen – trotzdem ist es Hochkultur geblieben. In Salzburg war auch sehr toll, dass ich alle Instrumente kennen lernen konnte, auch, dass ich die musikalischen Möglichkeiten nutzen konnte, ich konnte mich auch mit den anderen Abteilungen, Bühnenbild, Regie, Schauspiel, auseinandersetzen und wir haben auch abendfüllende Aufführungen gemacht und Portraitkonzerte im Theater, wo alle Abteilungen mitgewirkt haben, das war für mich auch der Anstoß für die Polymedialität. Von Anfang an hatte ich also mehrere Ebenen, die jetzt natürlich eine andere Dimension annehmen.

Auf der anderen Seite habe ich gelesen, dass du gesagt hast, dass dir auch die Unbeschwertheit, mit der du an die Sache herangegangen bist, viel geholfen hat. Also nicht nur die Kenntnis der Tradition, sondern die Unbefangenheit durch die Ausbildung in Zypern, die nicht so konzentriert war.
Zypern ist eine kleine Insel, das ist eigentlich alles, es ist wie eine Wüste was die Tradition anlangt. Ich weiß nicht, vielleicht war es auch ein Vorteil, dass ich unbeeinflusst war von jeglicher Richtung und dass ich sozusagen pur war. Ich bin nicht mit Neuer Musik aufgewachsen, für mich war natürlich auch das griechische Theater sehr stark und auch die Volksmusik. Als ich nach Österreich kam, kannte ich die klassische Tradition nicht so gut, aber dadurch, dass ich unverbildet war, konnte ich mich in der Komposition so gut wie möglich als Original fühlen. Einflüsse hat man immer, aber ich glaube, was man im Endeffekt daraus macht, sollte man original fühlen. Alles weitere, was daraus passiert, ist eine Entwicklung jeder Person.

Ich denke, es ist richtig für einen klassischen Komponisten, dass man in solchen Dimensionen arbeitet, dass man sich so stark fühlt, dass man bereit ist für jede Herausforderung. Ich freue mich sehr darüber, dass ich das umsetzen kann. Einerseits bin ich in der zeitgenössischen Musik zuhause, andererseits in Musik, die größere Massen anspricht, aber ohne weniger qualitativ zu sein. Auch das, was ich für die Söhne Mannheims gemacht habe, ist sehr komplex. Ich finde es toll, dass man auch Einfluss in der Popmusik hat, dass ich die Gelegenheit habe, daran zu arbeiten und mit so einem großen Team neue Maßstäbe setzen darf, was z. B. die Entwicklung von der Software und der Anlage betrifft. Oder dass man eine ganze Stadt mobilisert und sich auf so ein Event vorbereitet.

Was bedeutet es für dich, dass es so ein großes Event ist?
Da habe ich mich immer gesehen, da fühle ich mich zuhause. Wenn man die Symphonie sieht, finde ich nicht, dass es zu viel ist, es kommt auch nicht alles immer, sondern es hat alles seinen Platz. Man braucht diese Materialien, um die Reise so gut wie möglich zu gestalten. Wenn man reist, begegnet man Bekanntem, aber auch Unbekanntem. Daher brauche ich auch die Materialien und ich hoffe, dass ich den Zyklus mit den Fahrzeugen mit den anderen Verkehrsmitteln auch in dieser Größe realisieren kann. Ich bin natürlich auch sehr glücklich, weil es schon Anfragen gibt, ob man autosymphnic in Moskau macht, in Peking, in Paris und in Dubai. Es ist noch nicht konkret, aber es freut mich riesig, dass es diese Wirkung hat. Wenn man durch eine Kulturveranstaltung so viel bewegt, fühlt sich das gut an.

Neue Musik ist ein Nischenphänomen, da gibt es normalerweise nicht viele Zuschauer, es werden hier aber 16.000 bis 20.000 Zuschauer erwartet. Wodurch erklärst du dir diesen Erfolg?
Ich glaube, dass es eine Veranstaltung ist, die etwas feiert, wozu jeder einen Bezug hat – das Auto. Dann ist es auch eine Veranstaltung, die von der Stadt Mannheim sehr stark unterstützt wird. Die Stadt Mannheim sieht das sogar als ihre Visitenkarte. Sie wollten etwas Großes schaffen, um die Aufmerksamkeit nicht nur deutschlandweit, sondern international auf Mannheim zu richten. Dass man so viele wichtige Mitwirkende mit an Bord hat, spricht auch für die Qualität – das SWR Symphonieorchester hat sich sogar selbst integriert und es in ihr Programm gebracht. Natürlich auch, dass es ein open air-Projekt ist, das Autoorchester, das es bis jetzt noch nie gibt, das ist einmalig und wahrscheinlich unwiederholbar. Alle fiebern mit und ich hoffe, dass es schlussendlich ein großer Erfolg wird.
Fotos Marios Joannou Elia, Horst Hamann: Petra Arnold

https://www.autosymphonic.de