mica-Interview Karen Asatrian

Der gebürtige Armenier Karen Asatrian ist bereits seit seiner Kindheit stets in irgendeiner Form mit Musik in Verbindung gewesen. Mit seinem aktuellen Ensemble “Armenian Spirit” vollführt er in beeindruckender Weise den Spagat zwischen traditionellen armenischen Klängen und modernem Jazz und besticht damit stets mit unwiderstehlichem Groove. Im Anschluss eines seitens des Publikums begeistert aufgenommenen Auftrittes im Wiener Porgy & Bess hat sich der Musiker und Komponist zum mica-Interview mit Michael Masen eingefunden.

Wie bist du ursprünglich zur Musik gekommen? Du hast ja in Armenien Violine, Klavier und Komposition studiert. Was waren die Antriebsfaktoren, gerade das machen zu wollen?

Die Musik liegt bei uns einfach in der Familie, würde ich sagen. Mein in Athen geborener Opa hat bereits Mandoline gespielt, mein Vater war Musiker und mein Onkel ebenfalls. Er hat Geige gespielt und nebenbei auch noch Klavier. Ich wollte eigentlich immer schon Klavier spielen, wurde dann aber dazu überredet, mich der Geige zu widmen.

Der Direktor, vor dem ich so Angst gehabt habe, hat auch immer gesagt, mit meinen schönen Fingern sollte ich Geige spielen und so war mein Schicksal dann für 15 Jahre besiegelt. Ich habe Geige gespielt und studiert, auch Komposition, und das Klavierspiel ist einfach bloß irgendwie nebenher gelaufen. Der Grund, warum ich gerade das Klavier gewählt habe, liegt darin, dass es dafür nicht so strenge Kontrollen gegeben hat, wie beim Geigenspiel – auf dem Klavier war ich einfach freier.

Ich glaube, ich habe ganz gut Geige gespielt. Ich habe sogar auch die Konzertmeister-Stelle bekommen für das armenische National-Sinfonie-Orchester, aber da die Bezahlung so niedrig war, habe ich dann mein Geld im Studio verdient, mit Arrangements für Popmusik und Ähnlichem. Das ist zusammen gefasst meine Lebensgeschichte, bevor ich nach Österreich gekommen bin.

Auf deiner Homepage sind derzeit sechs verschiedene Ensembles mit deiner Beteiligung angeführt. Sind die alle noch aktiv?

Ja, die sind eigentlich alle noch aktiv. Aber “Armenian Spirit” ist halt mein eigenes Projekt, mein Hauptprojekt, mit dem ich meine eigene Musik umsetze. Und ich habe wirklich Glück, diese Mitmusiker gefunden zu haben, die mir mit ihrer ganz eigenen Spielweise dabei helfen. Aber wie auch alle anderen Musiker, die heute mit mir auf der Bühne gestanden sind, wirke auch ich in mehreren Projekten mit. Gerade in der Kategorie, also so Jazz-Musik, World-Music, ist man ja meist sehr vielfältig tätig. Ich stehe ja auch auf Pop-Musik und spiele das auch sehr gerne. Ich bin nicht jemand, der Musik in Schubladen steckt und diese oder jene für gut oder schlecht befindet. Es kommt einfach darauf an, ob die Musik gut ist. Und bei allem, was gut ist, bin ich mit vollem Einsatz und mit ganzem Herzen dabei.

Weißt du schon immer von Anfang an, wenn du Musik komponierst, eine Grundidee hast, mit welchem Ensemble, in welcher Besetzung, du diese Idee umsetzen willst?

Super Frage. Ich bin überhaupt sehr glücklich, diese Synthese zu haben, aus der Musik von dort, wo ich herkomme, armenischer Musik, dann Steve Wonder, George Benson, Quincy Jones und später dann auch “richtige” Jazz-Musik. Diese Vielfalt ist das Beste, was einem passieren kann. Und ich habe auch das Glück gehabt, in Studios viele verschiedene Musikarten arrangieren zu können, was mir auch sehr dabei geholfen hat, zu lernen, wie man an die jeweiligen Stile heran gehen muss. Daher weiß ich auch schon immer im Vorhinein, für was ich komponiere und dann schreibe ich eben für genau dieses Projekt. Ich bemühe mich auch, möglichst exakt zu sein. Die Stücke beinhalten für mich auch viele wichtige bildliche Assoziationen, ich habe also ein Bild vor mir, oder ein bestimmtes Thema, zu dem ich versuche, die Musik so zu schreiben, wie ich es fühle.

Du versuchst also, diese Bilder so genau wie möglich umzusetzen?

Genau. Für mich ist es nicht das Wichtigste, Musik nach einem Bild zu komponieren, sondern, dass auch Zuhörer, die mit der Vorarbeit nichts zu tun haben, dem Bild möglichst nahe kommen, das ich mir vorgestellt habe.

Spielen politische Inhalte bei deiner Musik eine Rolle?

Politische eher weniger, würde ich sagen. Ganz allgemein soll meine Musik von Freiheit geprägt sein und soll dazu anregen, die Augen zu öffnen. Es ist eigentlich eine Art von Schrei, den ich aber nicht anders ausdrücken kann. Dieser richtet sich gegen dieses Chaos, das auf dieser Welt passiert. Ich finde einfach, dass es nicht normal ist, dass man bei einem Bier sitzt und sich dazu live im Fernsehen Krieg ansehen kann, live miterleben, wie Kinder umsonst für irgendein Geschäft sterben.

Und am meisten weh tut mir dabei, dass die Menschen das anschauen und nicht einmal verstehen, was sie da eigentlich sehen. Die konsumieren das wie einen schlechten Film und dann vergessen sie es wieder und kapieren nicht, was da in Wirklichkeit passiert.

Glaubst du, dass du als Immigrant für solche Dinge sensibler bist?

Sagen wir so, in Armenien, wo ich gelebt habe, habe ich diese Vorgänge noch nicht so gesehen und mich wirklich erst damit beschäftigt, als ich dann hier war. Ich habe da meine Heimat richtig vermisst, weil mir auch vorher nicht klar gewesen ist, was “Heimat” bedeutet. Und jetzt befinde ich mich irgendwie in einer armseligen Situation, weil ich mich weder hier so richtig zuhause fühle, noch in Armenien, wenn ich dahin zurück gehen würde. Das hat mir schon zu denken gegeben und ich habe die Augen mehr aufgemacht und die Schätze, die wir haben, nämlich diejenigen, die man nicht kaufen kann, einfach mehr zu würdigen gelernt.

Du spielst bei Armenian Spirit Piano und eigentlich auch, soweit ich gesehen habe, bei allen anderen Ensembles, in denen du tätig bist. Wirst du die Geige, die du ja doch 15 Jahre lang gespielt hast, wieder irgendwann aus dem Schrank holen, oder hast du damit mittlerweile komplett abgeschlossen?

Geige spiele ich noch bei klassischer Musik und auch ab und zu im Burgtheater, wenn ich Bühnenmusik mache. Ich habe früher in diesem Bereich einiges gemacht, jetzt im Moment allerdings weniger. Zur Geige muss aber generell gesagt werden, dass sie wie ein eifersüchtiger Partner ist. Wenn man nicht ständig dabei ist, sich ihr nicht jeden Tag ein paar Stunden widmet, dann erklingt die Geige nicht so, wie man das gerne haben möchte. Dieses Instrument erfordert ziemlich viel Zeit und Aufmerksamkeit – und das ständig.

 

 

Von den Instrumenten, die ich spiele, ist Geige sicher das schwerste. Das kann man auch gut bei Kindern beobachten, die gerade zu spielen beginnen. Um auch nur einen einzigen anständigen Klang aus der Geige heraus zu bekommen, bedarf es ein paar Jahre an Übung. Beim Klavier hingegen fangen sie an zu spielen und kurz darauf klingt es auch schon nach etwas.

Um noch mal zurück zu kommen zur Komposition. Wann und wie weißt du, dass eine bestimmte Komposition jetzt wirklich abgeschlossen ist. Du kannst dir ja ständig denken, das könnte man noch verbessern oder da kann man auch noch etwas umarrangieren, damit es besser klingt. Wann ziehst du den Schlussstrich?

Ich glaube, wenn es irgendwo irgendeinen Komponisten oder Musiker gibt, der diese Frage beantworten kann, dann lügt er. Ich bin der Meinung, dass es einfach keinen Komponisten gibt, der nach der Notenabgabe nicht noch denkt, dass er etwas besser hätte machen können.

Also bist du auch hinsichtlich älterer Werke von dir eher selbstkritisch?

Natürlich ist man selbstkritisch, vor allem jemand wie ich. Ich quäle mich eigentlich ständig, aber dann gibt es ja Gott sei dank auch diese Momente, wo ich mir alte Sachen von mir anhöre und die ich auch heute immer noch super finde.

Man hat schon beim Konzert heute gemerkt, dass du sehr dankbar bist, mit den Musikern spielen zu können, die dich heute begleitet haben. War es schwer, Leute zu finden, die es auch schaffen, deine musikalischen Visionen umsetzen zu können und diese auch teilen?

In diesem Fall (Armenian Spirit) hat das wirklich lange gedauert. Das Problem war hier, eine geeignete Rhythmusgruppe zu finden. Als ich Wolfgang Puschnig das erste Mal gehört habe, war mir sofort klar, dass ich mit ihm in dieser Richtung unbedingt einmal etwas machen möchte. Und Ali, die mich erst mit Wolfgang zusammen gebracht hat, steht ebenfalls auf diese Musik und vor allem fühlt sie es auch genau richtig. Die Rhythmusgruppe aufzutreiben hingegen, hat dann, wie schon gesagt, etwas länger gedauert. Aber jetzt bin ich einer der glücklichsten Menschen, weil ich mit diesen Musikern zusammen arbeiten darf. Vor allem, weil es sich dabei um Leute handelt, die nicht auf irgendeine Art von Musik spezialisiert sind, was auch meiner Art zu komponieren entgegen kommt.

Meine Vorstellungen sind da auch nie so fix, aber ich glaube, das ist bei vielen Komponisten so. Man komponiert, schreibt für eine Band, aber man weiß nie, wie das dann im Endeffekt klingen wird – das ist dann Sache der Musiker. Und zwar in dem Sinne, als dass sie eine Komposition von dir übernehmen und auf eine Art spielen, auf die du selbst nie gekommen wärst. Und genau so soll es sein.

Das Wichtigste ist, dass die Musiker ihre eigene Persönlichkeit in die Stücke mit hinein bringen. Genau deswegen sind wir ja alle in irgendeiner Art Jazz-Musiker – wir wollen aus vorhandenem Material etwas schaffen. Wenn alles schon fix ist, alles aufgeschrieben und vorgegeben, so würde die Musik bei Weitem nicht so spontan klingen und auch die Energie wäre nicht in dieser Intensität vorhanden, wie das beispielsweise heute Abend der Fall war.

Gibt es irgendjemanden, mit dem du gerne noch unbedingt mal zusammen Musik machen möchtest?

Da muss ich nachdenken, weil es wirklich so viele gibt. Joe Zawinul wäre natürlich toll gewesen, aber das ist ja jetzt leider nicht mehr möglich. An Möglichkeiten, die realistisch sind, fällt mir jetzt spontan Pat Metheny ein, den ich wirklich wahnsinnig gut finde. Obwohl meine eigene Musik ganz anders ist als seine. Aber meine Musik ist einfach von allem irgendwie beeinflusst – von seiner Musik, von armenischer Musik, von klassischer Musik und natürlich vom Jazz. Es gibt da wirklich so viele Namen, wenn ich jetzt beginnen würde, die alle aufzuzählen, würden wir nie fertig werden. Aber Pat Metheny wäre auf jeden Fall eine gute Wahl.

 

 

Welche Schwerpunkte nimmst du dir jetzt für die nächste Zeit vor? Was möchtest du als nächstes machen oder umsetzen?

Ich kann mir selbst eigentlich nie vorschreiben, wann und wie ich arbeiten soll, sondern das passiert in unterschiedlichsten Momenten. Wenn eine Melodie mich quält, so muss ich die unbedingt aufschreiben. Andererseits kann es aber auch sein, dass ich mich hinsetze, weil ich etwas aufschreiben will, mir aber beim besten Willen einfach nichts einfällt. Ich kann das überhaupt nicht planen oder steuern.

Was ich aber in nächster Zeit gerne tun würde ist, etwas Zeit zu investieren, um ein ordentliches und gutes Management für diese Band zu finden, damit sie so aufgeht, wie sie es verdient. Armenian Spirit existiert jetzt schon seit knapp vier Jahren, eine Platte haben wir bereits veröffentlicht und die nächste wird in Kürze erschienen – auf jeden Fall noch vor Dezember. Ich möchte wirklich, dass aus dieser Band etwas wird. Auf österreichischem Boden können wir vielleicht 12 oder 13 Konzerte spielen und das war es dann für ein Jahr auch schon. Vor allem möchte ich mich auch nicht immer im selben Staat tot spielen. Deshalb brauchen wir ein Management, das uns auch hinaus bringt. Das sind halt so Gespräche, die mit Universal geführt werden müssen und ich hoffe, dass das auch aufgeht.

Wird die neue Platte bei Universal erscheinen?

Ja, wir haben schon die erste Platte bei Universal raus gebracht und diese jetzt wird auch auf diesem Label erscheinen. Für eine siebenköpfige Band ist es halt leider ziemlich schwierig, ein gutes Management zu finden, weil von dieser Seite kleinere Formationen, die sich quasi von selbst verkaufen, bevorzugt werden. Es geht also wirklich darum, jetzt jemanden zu finden, der wirklich unsere Musik schätzt und darin auch investieren möchte, sei es jetzt Arbeit oder Geld, damit wirklich etwas rauszuholen ist.

Du hast ja gerade angesprochen, dass mit Armenian Spirit 12 bis 13 Konzerte möglich wären. Wie bist du generell mit der Auftrittssituation in Österreich zufrieden?

In Österreich ist es wirklich so, dass ich mittlerweile alle Bühnen kenne, auf denen wir spielen können und die nutzen wir auch. Dort schätzt man das Projekt und wir werden auch gebucht, aber das ist einfach zu wenig und deshalb müssen wir uns über die Landesgrenzen hinaus bemerkbar machen. Damit ist nicht gemeint, dass Österreich zu wenig wäre, aber es gibt halt nicht viele Bühnen hier wie das Porgy & Bess. Diese Band gehört einfach nach außen, dass sie sich präsentieren kann und zeigen, dass es auch World-Music aus Österreich gibt.

 

 

Ein Problem ist ja sicher auch, dass ihr mit eurer Musik von der breiten Masse wahrscheinlich gar nicht wahrgenommen werdet.

Ich habe es nie als meine Aufgabe gesehen, jetzt fürs Publikum zu schreiben. Wenn dem so wäre, würde ich mich wahrscheinlich irgendwo im Schlager-Bereich anstrengen und das war’s dann. Ich schreibe das, was ich auch fühle und ich glaube auch nicht, dass meine Musik besonders kompliziert ist. Wenn jemand behauptet, das wäre schwierig zu verstehen, dann möchte ich denjenigen gerne kennen lernen. Ich bekomme wirklich E-Mails von unterschiedlichen Menschen – einer arbeitet im Büro, einer ist Architekt, der andere wiederum selbst Musiker und die können das alle gleichermaßen hören und verstehen. Das ist die Musik, die ich schreibe – ich kann den Schwierigkeitsgrad nicht steigern, kann es aber auch nicht leichter machen. Ich denke einfach nicht darüber nach, sondern mache es einfach und das kommt dann entweder beim Publikum an oder auch nicht.

Hattest du schon mal das Bedürfnis, einfach mit der Musik aufzuhören und etwas ganz Anderes zu machen?

Depressionen, so würde ich dazu sagen, habe ich häufig. Nicht, weil ich ein depressiver Mensch bin, sondern weil man nicht die Chance bekommt, mit der Musik, die man gerne machen würde, hinauf zu kommen. In unserer Kategorie ist man als Musiker einfach gezwungen, ab und zu Jobs zu spielen, um einfach den Lebensunterhalt zu verdienen. Der Großteil von uns hat ja auch Familie und da muss das Geld auch irgendwie herein gebracht werden. So ist es dann nicht immer der Traumjob, sondern man spielt auch andere Sachen bloß wegen dem Geld und ich glaube, sensible Menschen, so wie ich das bin, werden dadurch auch auf irgendeine Art verletzt und traurig. Man denkt dann darüber nach und hat Zweifel, fragt sich, ob die Entscheidung richtig war, Musiker zu werden. Das dauert aber Gott sei dank nicht so lange und dann ist auch wieder alles in Ordnung. Man hört und macht die Musik, die man liebt und das heilt alles wieder.

Wie könnte man deiner Meinung nach Leute dazu führen, Musik nicht mehr bloß als Hintergrund-Klangtapete anzusehen, sondern sich mehr damit auseinander zu setzen und sich für mehr zu interessieren? Kann man das überhaupt ändern?

Klar, genau das fehlt uns eigentlich. Wir haben nur den Sender Ö1, der sich zwar bemüht, diese Bedürfnisse abzudecken, es wird aber einfach mehr benötigt. Wir brauchen hier in Österreich mehr Radiostationen, die auch Musik aus Österreich spielen. Davon sind wir abhängig, aber es passiert in dieser Richtung einfach viel zu wenig. Ich bin immer voll dafür, dass man das unterstützt und damit meine ich jetzt nicht bloß meine Musik, sondern generell alle österreichischen Künstler. Denn es gibt hier wirklich jede Menge gute und talentierte Leute, die jedoch einer Plattform bedürfen, die sie auch spielt. Wenn man jetzt einmal Ö3 her nimmt, dann findet sich dort kaum Popmusik aus Österreich – die Christl vielleicht, aber das war’s dann auch schon wieder. Mehr ist einfach nicht drin.

Und glaubst du, dass, wenn Ö3 jetzt eine “Österreicher-Quote” vorgeschrieben würde, dass dann damit auch die Qualität steigen würde?

Es gibt jedenfalls sehr gute Popmusik in Österreich, die nur eben nicht gespielt wird und der keinerlei Unterstützung zuteil wird. Und wann werden Musiker gut? Genau, wenn sie dabei auch etwas verdienen. Das ist wirklich ein Teufelskreis, der irgendwann einmal durchbrochen werden muss. Man muss versuchen, die guten Leute zu spielen und anzuhören. Viele werden ja gleich von Anfang an abgelehnt – da wird die CD noch nicht einmal angehört, sondern die landet gleich im Mistkübel.

Gibt es abschließend noch etwas, das dir am Herzen liegt und du im Interview unbedingt noch erwähnt wissen möchtest?

Mein Anliegen ist es, dass wir die Augen öffnen und sehen, wie gut es uns eigentlich geht – aber wir erkennen das kaum, weil wir einfach nichts anderes kennen. Wir schätzen die Dinge nicht, die da sind. Jeder hat Stress, das hört man oft 15 mal am Tag oder noch öfter, jeder ist dabei, hinter irgendetwas herzujagen. In Wirklichkeit verliert man durch dieses Streben den Blick für das Wichtigste, nämlich dass es im Leben um Liebe geht, um Familie und ganz allgemein um die Dinge, die man nicht mit Geld kaufen kann. In unserem Land voller Wohlstand wird so was einfach unterschätzt. Menschen werden depressiv, lieben und öffnen sich einander nicht. Ja, genau das möchte ich loswerden.

Danke fürs Interview.