Mica Focus 2018

Wie gewinnt man Publikum für die Neue Musik und wie bindet man es? Dieser Frage widmete sich der mica focus in Kooperation mit der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien im Rahmen einer Tagung. Eine weitere Gelegenheit zum Austausch und zur Vernetzung mit internationalen VeranstalterInnen im Bereich der Neuen Musik bot die Diskussionsveranstaltung im Rahmen von Wien Modern zum Thema Risikobereitschaft in Bezug auf die Programmgestaltung. Die Online-Artikelserien zu Musikverwertung und rechtlichen Aspekten sowie zu Musik und Bildung wurden auch in diesem Jahr fortgesetzt.

Live-Veranstaltungen

Tagung Publikumsentwicklung Neue Musik

Veranstalter: mica – music austria in Kooperation mit der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK)

Termin: Mittwoch, 26. September 2018, ganztägig

Ort: Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien, Johannesgasse 4a, 1010 Wien

Die einen sind leidenschaftliche Anhänger der Neuen Musik, anderen wiederum fällt es schwer, einen Zugang zu den Werken der letzten 100 Jahre zu finden. Ensembles, Konzert- und Festivalveranstalter haben zwar Strategien erarbeitet, um sich ein treues Publikum aufzubauen und es über Jahre oder gar Jahrzehnte zu binden. Es erscheint allerdings auch durchaus schwierig, neue Publikumsschichten für die Neue Musik zu begeistern, und so bedarf es neuer Methoden, um die HörerInnenschaft zu erweitern – und zu begeistern.

Mit der praxisorientierten Tagung zur Publikumsentwicklung für Neue Musik zeigte mica – music austria in Zusammenarbeit mit der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien in Form von Impulsvorträgen, Workshops, Diskussionsrunden und performativen Beiträgen Wege auf, wie man an Hörerinnen und Hörer herantreten kann, die noch nicht in engeren Kontakt mit Neuer Musik gekommen sind. Darüber hinaus gilt es, das Publikum auch für weitere Veranstaltungen zu binden. Durch die vielfältigen Herangehensweisen diente die Veranstaltung sowohl der Wissensvermittlung durch teils internationale Gäste als auch dem Erfahrungsaustausch und der Vernetzung von Ensembles, VeranstalterInnen, MusikvermittlerInnen und weiteren ProtagonistInnen der Neuen-Musik-Szene. Etwa 90 Personen besuchten die Veranstaltung.

Performative Beiträge, für die die MUK verantwortlich zeichnete, rundeten das Programm ab.

Tagungsprogramm

09:00 Uhr     Anmeldung. Karlheinz Essl: „(7×7)7”

09:15 Uhr     Begrüßung

09:30 Uhr     Vortrag Susana Zapke

10:00 Uhr     Vortrag Bernhard Günther

10:30 Uhr     Vortrag Berthold Seliger

11:00 Uhr     Eva Reiter: „Zug ins Gelobte“

11:10 Uhr     Kaffeepause

11:30 Uhr     Pia Palme: „Aus der Nähe“

11:45 Uhr     Podiumsdiskussion mit Bernhard Günther, Jura Margulis, Matthias Rebstock, Berthold Seliger, Susanne Wolfram, Susana Zapke

13:00 Uhr     Georg Friedrich Haas: Saxophonquartett

13:15 Uhr     Mittagessen

14:00 Uhr     Vinko Globokar: „?Corporel“

14:10 Uhr     Vortrag Cristina Da Milano: How to place audiences at the centre of cultural organisations (engl.)

14:30 Uhr     Workshops. Vortragende: Cristina Da Milano, Thomas Demidoff, Marie-Therese Rudolph

16:00 Uhr     Kaffeepause vor dem Theater

16:30 Uhr     Fortsetzung Workshops

18:00 Uhr     Tugba Ucar: „Light on the Path”

18:15 Uhr     Abschließende Fragerunde

18:30 Uhr     Brötchen, Marktplatz

Durch den Tag führte Ulla Pilz.

++++

Links:

Ankündigung: https://www.musicaustria.at/neugierig-auf-neue-musik-tagung-publikumsentwicklung-in-der-neuen-musik/

Bericht (Teil 1): https://www.musicaustria.at/es-geht-der-neuen-musik-gut-tagung-publikumsentwicklung-in-der-neuen-musik-teil-1

Bericht (Teil 2): https://www.musicaustria.at/keine-zeit-kein-geld-fehlendes-interesse-tagung-publikumsentwicklung-in-der-neuen-musik-teil-2/

Diskussionsveranstaltung bei Wien Modern

Die Diskussionsveranstaltungen in Kooperation mit Wien Modern haben mittlerweile Tradition. Auch 2018 hat eine solche stattgefunden, wurde allerdings aufgrund der Ausrichtung aus dem Budget des Austrian Music Export finanziert.

Informationen zur Veranstaltung:
Deutsch: https://www.musicaustria.at/mica-focus-2018
Englisch: https://www.musicexport.at/mica-focus-2018/

Bericht:
Deutsch: https://www.musicaustria.at/mica-focus-2018-ein-raues-umfeld-risikobereitschaft-und-ihre-chancen-fuer-die-neue-musik
Englisch: https://www.musicexport.at/mica-focus-2018-the-challenge-of-risk-taking/

Online-Artikelserie

Von der Musik leben. Urheberrecht, Musikverwertung und Kulturpolitik

Markus Deisenberger: „Ran an den Topf?“

Was bringt die Urheberrechtsrichtlinie den UrheberInnen wirklich? Dürfen sie endlich auf eine faire Vergütung für die Onlinenutzung ihrer Werke hoffen? Der Versuch einer nüchternen Betrachtung.

Interview Peter Vieweger

Peter Vieweger ist neuer Präsident der AKM. Der Komponist, Produzent, ehemalige Falco-Gitarrist und Bandleader sprach mit Markus Deisenberger über das Ärgernis gezielter Fehlinformation in Bezug auf die geplante Copyright-Richtlinie, die Notwendigkeit von Upload-Filtern und eine balancierte Wertschöpfung bei Streamingdiensten, die es anzustreben gilt.

Interview mit Veronica Kaup-Hasler

Kulturstadträtin VERONICA KAUP-HASLER hält Kunst für überlebensnotwendig. Mit der Aufstockung des Budgets 2019 für „Kunst, Kultur und Kultus“ von 278,5 auf 312,2 Millionen Euro konnte sie einen ersten großen Erfolg verzeichnen. Das aber sei erst der Anfang, sagt sie. Markus Deisenberger verriet sie, wie es gelingen soll, Öl ins Getriebe des städtischen Kulturbetriebs zu gießen und wie man dabei das Tempo den Herausforderungen anpasst.

++++

Links:

https://www.musicaustria.at/ran-an-den-topf

https://www.musicaustria.at/eine-riesige-herausforderung-peter-vieweger-akm-im-mica-interview/

https://www.musicaustria.at/wir-brauchen-visionen-wir-brauchen-utopien-veronica-kaup-hasler-im-mica-interview

Musik und Bildung

90 % der ÖsterreicherInnen finden, dass in der Schule gesungen werden soll, 86 % finden, dass jedes Kind ein Instrument spielen soll (Michael Huber, Studie „Wozu Musik“, Wien 2010). Diese gefühlsmäßige Wertschätzung lässt sich auch durch wissenschaftliche Fakten untermauern. So stellt etwa die im Jahr 2013 veröffentlichte Metastudie „Art for Art’s Sake“ der OECD gerade für Musik sehr viele Transferwirkungen fest. Wir befragen KognitionswissenschaftlerInnen, PsychologInnen, NeurobiologInnen zum Thema Musik und Bildung bzw. zum Thema Bedeutung des Musikunterrichts und der „Nutzung“ von Musik als Unterrichtsinstrument im allgemeinbildenden Unterricht.

Malina Meier: „Mal so, mal so – das Berufsfeld Musikvermittlung“

Unter welchen Bedingungen arbeiten MusikvermittlerInnen? Antworten auf diese Frage gibt eine Studie des Netzwerks junge Ohren und EDUCULT.

„Aufstand der Bildungswilligen“ – Berthold Seliger im mica-Interview

In seinem Buch „Klassikkampf. Ernste Musik, Bildung und Kultur für alle“ prangert der Konzertagent, Buchautor und Musikstratege BERTHOLD SELIGER die Bequemlichkeit und Deformiertheit des Musikbetriebs und die Orientierungslosigkeit der Bildungspolitik an. Mit Markus Deisenberger sprach er darüber, wieso Musik zum aufrechten Gang einlädt, weshalb eine Neudefinierung von Bildung notwendig ist und warum wir gar keine Alternative haben.

++++