Martin Philadelphy – "Paint Basic"

Gitarrist Martin Philadelphy zählt zu jener Art Musiker, für die Konventionen schlicht und einfach da sind, um sie zu überschreiten. Auf “Paint 2” verschreibt sich der gebürtige Innsbrucker einmal mehr der experimentellen Soundmalerei mit der er seinen stets überraschend klingenden Jazzrock verfeinert. Von der Qualität des neuesten Outputs kann man sich am 19. Jänner im Porgy & Bess überzeugen.

Einem bestimmten Stil verhaftet war Martin Philadelphy nie. Seit er im Alter von zwanzig Jahren den Beschluss fasste, eine musikalische Karriere einzuschlagen, gab es kaum ein Genre, in welches er nicht hineingeschnuppert hat. Schnell stellte der inzwischen in Wien ansässige Philadelphy aber fest, dass jede einzelne Stilrichtung ihrem eigenen Regelwerk unterworfen ist. Die einzige Alternative bot sich in der Verweigerung dieses an.

Der erste Versuch die konventionellen genrebedingten Grenzen zu sprengen, folgte 1994 mit seiner ersten CD “Dezibel”, einem Klangexperiment für sechs E-Gitarren, mit der er die Fachwelt zu überraschen vermochte. Nach eine Phase der Experimente und Ausflügen in die Welt des Musicals, Theaters- und der Filmproduktion entstand 2001 in New York das Jazz- Improvisations-Projekt “Paint”, womöglich der erste wirkliche Höhepunkt in Phliadelphys Karriere.

Mit “Paint 2” präsentiert Martin Philadelphy nun den Nachfolger des gleichnamigen Erstlingswerks. Und wieder gelingt es dem Innsbrucker, zusammen mit seinen kongenialen Mitstreitern Jörg Höllwarth (Drums), Didier Hampl (Bass), Helge Hinteregger (Sampling, Throat), Franz Hautzinger (quartertone trumpet), Mia Zabelka (violin, electronics) mit einem großen Maß an Experimentierfreudigkeit zu überzeugen. Die Beats laufen und halten gefangen. Didier Hampls Basslinien sind wie das Salz in der Suppe, und Philadelphys Gitarrenspiel entführt den Zuhörer in die abgelegensten Soundlandschaften. Man darf also auf die Umsetzung auf der Bühne gespannt sein. (mt)

Porgy & Bess
Martin Philadelphy