
„Warships“ ist definitiv ein Album geworden, das auf wunderbare Weise aus der Reihe der bereits tausendfach gehörten Rockentwürfe tanzt. Was Paul Plut mit seiner neuen Combo Marta nämlich auf den Weg bringt, ist eine richtig schön räudige und soundtechnisch alles andere als glatt polierte Version des Garagenrock, die so authentisch klingt, als wäre sie tatsächlich irgendwo in einer dunklen und verrauchten Kammer im zweiten unteren Kellergeschoss entstanden. Es hat den Steirer, der hauptberuflich mit seiner Formation VIECH normalerweise eher Elektro-Pop-Klängen frönt, ganz offensichtlich das Gefühl gepackt, es musikalisch doch auch einmal ordentlich rumpeln zu lassen.
Marta – Could we please all fall in love by mica

Lauscht man den Songs auf „Warships“, kommen einem unweigerlich Namen wie The Stooges, Iggy Pop, The White Stripes, The Kills, The Black Keys und sogar Motörhead in den Sinn. Irgendwie scheinen all diese Bands als Inspirationsquelle doch in einer gewissen Form Pate gestanden zu haben, mit der Einschränkung aber, dass es den Grazern sehr wohl gelungen ist, aus den vielen Einflüssen ihren eigenen Stil zu kreieren, einen, der noch dazu einen hohen Lässigkeitsfaktor besitzt. Nicht unerwähnt bleiben darf die Mitarbeit von Julia Hager, die sich für die Songtexte, in welchen die Geschichten von den tragischen Helden des Alltags fantasievoll thematisiert werden, verantwortlich zeigt.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Marta mit „Warships“ ein durch und durch gelungenes Debüt abliefern, eines, das wirklich Spaß macht und das man als Freund der lauten Gitarrenmusik auf jeden Fall einmal auschecken sollte.
Michael Ternai
Termine:
31.10. Loop, Wien
05.11. Sub, Graz
Warships Cover © Maximilian Huber
Foto Marta © Gerfried Guggi