Auf „Persian Side of Jazz Vol. 2“ (RHE Records) zeigt uns der Ausnahmemusiker MAHAN MIRARAB wieder einmal, wie wunderbar es klingen kann, wenn unterschiedliche musikalische, künstlerische und kulturelle Sphären zusammengeführt werden und dabei eine neue, unvorhersehbare Form des Musizierens geschaffen wird.
Fast zehn Jahre nach Veröffentlichung seines ersten Albums „Persian Side of Jazz“ präsentiert uns Mahan Mirarab nun Volume 2 des eindrucksvollen Debüts. Der aus dem Iran stammende Musiker lebt seit 2009 in Wien und konnte sich in der heimischen wie auch internationalen Szene schnell einen Namen machen. Grund dafür ist neben den unkonventionellen, von persischer Musik und Jazz inspirierten Kompositionen auch sein überaus interessantes und abwechslungsreiche Spiel auf der (Fretless-)Gitarre. Vor allem die wahrlich gekonnt umgesetzte Fusion unterschiedlichster Stilistiken beeindruckt hier, sowohl in Bezug auf Sound und Spieltechniken als auch in Bezug auf Melodie- bzw. Improvisationslinien.
Starke Melodien – Starke Emotionen
Für die aktuelle CD holte sich Mahan Mirarab exzellente Unterstützung. Martin Berauer (Bass), Amir Wahba (Perkussion), Kaveh Sarvarian (Nay – eine orientalische Längsflöte), Mona Matbou Riahi (Klarinette), Golnar Shahyar (Gesang) und David Six (Piano) schaffen es durch ihre Darbietungen, eine ganz eigene, von Leichtigkeit gekennzeichnete Atmosphäre zu schaffen, ohne dabei brav oder gar bieder zu wirken. Ganz im Gegenteil: Der lebendige, authentische Umgang mit verschiedenen Stilen und deren Verschmelzung faszinieren konstant. So trifft beispielsweise der Sound eines E-Bass auf den orientalisch anmutenden Klang des Nays ebenso wie treibende Wüstentrommeln auf verzerrte Melodien oder Improvisationen der (Fretless-)Gitarre treffen. Letztere erinnern passagenweise auch mal etwas an Pat Metheny. Neben dieser befreienden Herangehensweise überzeugen nicht zuletzt auch die musikalisch anspruchsvollen Fertigkeiten der agierenden KünstlerInnen, welche immer wieder melodische und rhythmische Glanzleistungen hervorbringen und so Emotionen und Stimmungen noch einmal intensivieren.
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„Persian Side of Jazz Vol. 2“ ist ein wirklich spannendes Album, welches unfassbar gut mit Atmosphären arbeitet, ohne sich dabei nur auf diese zu reduzieren. Für mich persönlich ein absolutes Highlight!
Alexander Kochman