Nitro Mahalia präsentieren Debütalbum

Was entstehen kann, wenn „alles erlaubt ist“ und man sich keinerlei Grenzen setzt, beweist die Wiener Instrumentalcombo Nitro Mahalia mit ihrem gleichnamigen Debütalbum, welches im Dezember 2010 auf Vinyl auf Interstellar Records erschienen ist. Elemente aus dem Noise treffen auf eine ordentliche Portion Punk, garniert mit einer Prise Pop und Elektronikspielereien entsteht  ein wunderbar facettenreicher Mix, der nur schwer in herkömmliche Kategorien einordenbar ist. Am 3. Februar sind Nitro Mahalia zwecks CD-Präsentation zu Gast im Wiener Rhiz.

Es gibt sie glücklicherweise noch. Jene Bands, die sich in ihrem Schaffen vehement dagegen wehren, auch nur für einen kurzen Moment herkömmlichen Konventionen zu entsprechen, von denen Musik als ein zu allen Seiten hin offenes Feld betrachtet wird, welches es künstlerisch zu bearbeiten gilt. Warum sollte man sich auch einschränken. Die 2004 gegründeten Nitro Mahalia zählen ohne Zweifel zu jenen Freigeistern, denen es schlicht egal, welches Etikett ihnen verpasst wird. Es interessiert sich im Grunde genommen heute sowieso keiner für ein solches.

Gregor Mahnert (Schlagzeug), Tronstoner (Bass, Synthesizer), Elise Mory (Keyboard) und Susi von Hannover (Bläser, Akkordeon) wandeln mit einem solch ausgeprägten Selbstbewusstsein, an den Schnittstellen zwischen den unterschiedlichen Spielformen, dass es eine wahre Freude ist. In den Tracks des überaus experimentierfreudigen Vierers werden auf eine ungemein erfrischende Art und Weise Dinge miteinander in Einklang gebracht, die auf den ersten Blick eher als Gegensätze wahrgenommen werden.

 

Nitro mahalia – Killer Farce by mica

Ingredienzen wie Noise, Punk, Rock und Pop werden gemeinsam in einen Topf geworfen und mit einem hohen Anteil an Improvisation gewürzt. Dann wird einmal ordentlich umgerührt. Was entsteht sind Tracks die herkömmlichen Genrezuschreibungen entgegenlaufen, deren Sound so vielschichtig daherkommt, wie man es schon lange nicht gehört hat. Eingängige, groovige und schnell in den Ohren hängen bleibende Passagen wechseln sich im Minutentakt mit vertrackten Noiseausbrüchen ab.

Dazu kommt eine wahrlich rohe Produktion, welche die Musik von Nitro Mahalia so erklingen lässt, als wäre sie in der Garage aufgenommen worden. Zusätzlich veredeln die einzelnen Stücke Auftritte von GastmusikerInnen wie Gustav (Roger. Over. Stop.) oder Dieb13 (Ideas are Bulletproof), die durch ihr Zutun das Ganze um zusätzliche Facetten erweitern.

Nitro Mahalia haben ihre Lektion in Sachen Noiserock vorbildlich gelernt. Das Debüt macht Spaß und einfach Lust auf mehr. (mt)