Ginga zu Gast im WUK

Wohl über keine andere heimische Popband wurde in jüngerer Vergangenheit so viel geschrieben, wie über Ginga. Spätestens seit ihrem Auftritt beim Popfest in Wien im Mai 2010 ist die vierköpfige Band  in aller Munde. Und das zu ganz Recht. Die im vergangenen Jahr erschienene Neuauflage ihres Debütalbums „They Should Have Told Us“ zählt mitunter zum Besten, was im heimischen Pop in der jüngeren Vergangenheit veröffentlicht worden ist. Dies wurde auch im Ausland registriert. Dass die Jungs es auch live draufhaben, davon kann man sich am 16. März im Wiener WUK überzeugen.

Niemand geringer als Österreichs Popexperte Nummer 1 Robert Rotifer hat die Ginga in sein Herz geschlossen. Ihm war nach dem ersten Mal Durchhören ihrer Songs klar, dass hier eine Formation am Start ist, die durchaus das Potential hat, auch international erfolgreich zu reüssieren. Obwohl es anfangs nicht wirklich danach ausgesehen hatte, dass die vier Jungs Alex Konrad, Emanuel Donner, Matthias Loitsch und Klemens Wihlidal tatsächlich den großen Sprung schaffen könnten. Wie es in Österreich leider allzu oft der Fall ist, sah sich die Band mit der Ignoranz heimischer Labels konfrontiert. So erklärt es sich auch, dass das Debütalbum erst auf dem Umweg über Belgien verzögert den Weg in heimischen Plattenläden gefunden hat. Doch es hatte auch sein Gutes, nicht von der Heimat aus die Musikwelt zu erobern, landete die Truppe doch, vom belgischen Label vermittelt, im Vorprogramm der britischen Gruppe Starsailor und spielte in Brüssel vor ausverkauftem Haus. Die Initialzündung in Österreich erfolgte, wie schon vorher erwähnt, mit dem Konzert im Rahmen des Wiener Popfests. Schon im Vorfeld rührte Robert Rotifer gehörig die Werbetrommel für die Band. Mit Erfolg wie sich heute zeigt.

Ginga – This Is Happening by AMAN

2009 entschloss sich die Band dazu, das Debüt  „They Should Have Told Us“ nochmals aufzunehmen. Diesmal mit professioneller Unterstützung des international hochgeachteten Produzenten Daniel Rejmer, der unter anderem schon mit Weltstars wie Nick Cave und Björk zusammengearbeitet hat. Die Songs sollten soundtechnisch nochmals auf ein höheres, dem internationalen Standard entsprechendes Level gehoben werden. Das Ergebnis kann sich mehr als hören lassen. Die Tracks schallen nun richtig fett aus den Boxen und entsprechen all den Attributen hervorragender Popmusik.

Musikalisch bewegen sich Alex Konrad und seine Kollegen im Pop-Folk-Rock Bereich, wobei sie es ihnen dennoch gelingt, einen ganz eigenen Stil zu kreieren, der sich deutlich vom sonstigen Einheitsbrei abhebt. Musikalisch eher in ruhigeren Gewässern, verstehen es Alex Konrad, Emanuel Donner, Matthias Loitsch und Klemens Wihlidal aber auch zur richtigen Zeit, ordentlich in die Saiten zu greifen. Die einzelnen Stücke sind allesamt wunderbar arrangiert und gespickt mit einprägsamen und wunderschön melancholischen Melodien, die man so schnell nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Hervorzuheben ist auch der sehr facettenreiche Gesang von Alex Konrad, der, egal ob nun in schwindelerregenden Höhen oder in den dunkeln Tiefen, den Liedern immer zusätzliche Atmosphäre und Emotionalität verleiht. (mt)

Weitere Termine:
19.3. Bühne Mayer, Mödling
21.4. Posthof, Linz
20.5. Arge, Salzburg