Madame Baheux präsentieren ihr Debüt

Eigentlich bedarf die Formation Madame Baheux keiner wirklich großen Vorstellung mehr. Besonders dann nicht, wirft man erst einmal einen Blick auf die Namen der vier an dieser Band beteiligten Damen. In Formationen und Ensembles wie etwa den aktuell für Furore sorgenden Catch-Pop String-Strong, der legendären Wiener Tschuschenkapelle oder Die Dreckige Combo mitwirkend, haben sich Jelena Popržan (Violia, Gesang), Ljubinka Jokić (Gitarre, Gesang), Lina Neuner (Double Bass) und Maria Petrova (Tupan, Darbuka, Schlagzeug) in den letzten Jahren in der heimischen Weltmusikszene und über diese hinaus einen Namen machen können, auch weil sie genau zu jener Sorte von MusikerInnen zählen, die alle stilistischen Grenzen längst überwunden und jede für sich ihre eigene variantenreiche musikalische Sprache gefunden haben. Erwartungsgemäß lassen sie sich auch im gemeinsamen Quartett in keinster Form einschränken und lassen der innovativen Offenheit auf spannende und unterhaltsame Weise bunteste Blüten treiben. Davon, wie farbenprächtig das musikalische Universum von Madame Baheux tatsächlich erstrahlt, kann man sich am 7. Mai im Wiener Ost Klub überzeugen. Auf dem Programm steht die Präsentation der Debüt-CD des Quartetts.

Vor gut einem Jahr sind die vier Musikerinnen noch unter dem Namen Popržan/Jokić/Neuner/Petrova aufgetreten, warum es zur Umbenennung gekommen ist? Wer weiß, ist auch nicht so wichtig, was sich nämlich erfreulicher keineswegs verändert hat, ist die immense musikalische Vielfalt, die das Quartett in seinen Stücken auch weiterhin an den Tag legt. Sich wirklich zu allen Seiten hin offen zeigend, zeichnen sich Jelena Popržan, Ljubinka Jokić, Lina Neuner und Maria Petrova den Stil ihrer Nummern ungemein vielschichtig und variantenreich.  Was sie betreiben, zeigt sich als ein kunstvoller und innovativer Brückenschlag zwischen dem auf den ersten Blick vermeintlich Entgegengesetzten.

Das sich keinem Experiment abgeneigt zeigende Vierergespann bedient sich aus dem reichen Liedschatz Albaniens, Serbiens, Bosniens und Mazedoniens, garniert diesen mit dem etwas Wienerischen und leichten jazzigen Anleihen und formt auf diesem Wege packende, charmant beschwingte, sehr facettenreiche und durchdacht arrangierte Folk-Songs, die gleichzeitig als respektvolle Verbeugung vor der Tradition wie auch als eine spannende Neudeutung dieser verstanden werden dürfen. Kurz: ein vom ersten Moment an packendes Musikerlebnis, das mit Sicherheit niemanden kalt lässt.

Unterstützung erhalten Madame Baheux an Präsentationsabend ihres Debüts von der Cellistin DeeLinde von Netnakisum. (mt)

Termine:
07.05. Ost Klub, Wien
09.05. Tischlerei, Melk
12.07. Musikfestival Retz