Living Room präsentieren Colouring Book

Mit seinem im vergangenen Jahr erschienenen zweiten Album „Colouring Book“ (Session Work Records) konnte das unter dem Namen Living Room musizierende Duo Christoph Pepe Auer und Manu Delago nicht nur hierzulande viel Staub aufwirbeln. Kritiker zeigten sich von der sehr offenen und innovativen Jazz-Interpretation des Zweiergespanns überaus angetan und überhauften deren Zweitlingswerk mit einer Menge Lob. Nach Konzertreisen in den USA und England ist das Zweiergespann im März nun wieder auf den heimischen Bühnen zu sehen. So auch am 7. März in der Wiener Sargfabrik im Rahmen der Acoustic Monday-Reihe.

Das „erste Bassklarinette-Hang-Ensemble der Welt“, wie der Hans Koller Preisträger aus dem Jahr 2007 Christoph Pepe Auer und Manu Delago ihr gemeinsames Projekt „Living Room“ selbst bezeichnen, bewegt sich stilistisch an den Schnittstellen zwischen den unterschiedlichen Stilen und Spielformen. Irgendwelches Schubladendenken ist den beiden aus Tirol stammenden Musikern vollkommen fremd. Vielmehr verstehen sie sich als Grenzgänger, die sich in ihren Projekten immer wieder auf zu neuen Ufern machen. Das Genre des Jazz wird von ihnen nicht als ein geschlossenes System verstanden, sondern vielmehr als ein zu allen Seiten hin offenes Feld interpretiert, auf welchem man sich musikalisch richtig frei bewegen kann. Und genau diese stilistische Ungebundenheit wissen Auer und Delago auch vortrefflich auszunützen. Bereits auf ihrem 2007 erschienenen Erstlingswerk „Living Room“ beschritten der Bassklarinettist und Hang-Spieler musikalisch einen Pfad, der an herkömmlichen Kategorien vorbeiführte.

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Wie unkonventionell die beiden Musiker an die Sache herangehen, beweisen sie auf ihrem im September des vergangenen Jahres erschienenen Album „Colouring Book“. Insgesamt hat das Duo elf Songs aufgenommen, die in ihrem Stil nicht unterschiedlicher und klanglich farbenfroher sein können. Zu hören sind genauso facettenreiche Eigenkompositionen im Spannungsfeld zwischen Jazz und Improvisation (Inflorescence I & II), wie auch Neubearbeitungen von Songs der sehr beliebten Youtube „Mega-Hits” Serie, wie etwa der Beatles-Klassiker Eleanor Rigby. Auch beweisen Christoph „Pepe“ Auer und Manu Delago weiterhin eindrucksvoll, dass sie nach wie vor keinerlei Berührungsängste zu anderen Musikstilen kennen. So handelt es sich bei dem gemeinsam mit Simbabwesischen Rappern aufgenommenen Track „In Da House“ fast um eine lupenreine Hip Hop Nummer.

Mit “Colouring Book” ist es dem Zweigespann gelungen, eine ganz eigene und ungemein spannende Version von Jazzmusik zu konzipieren, welche sich vor allem durch eine enorme Vielfalt, hohe Eigenständigkeit und viel Spielwitz auszeichnet. Als ein zu allen Seiten hin offener Jazzliebhaber sollte man sich die Gelegenheit, Living Room auch live zu sehen, nicht entgehen lassen. (mt)

Termine
7.3. Sargfabrik, Wien
9.3. Q-West, Kufstein
10.3. Orpheum, Graz
11.3. Kunstbox, Seekirchen
13.3. tba, Gmunden