Sie zählen im österreichischen Musikzirkus ganz ohne Zweifel zu den Aufsteigern des vergangenen Jahres: LEYYA. Dem oberösterreichischen Elektropop-Duo, bestehend aus MARCO KLEEBAUER und SOPHIE LINDINGER, ist es binnen kürzester Zeit gelungen, sich auch international einen Namen zu machen. Gereicht haben dafür einige aufsehenerregende Singles (unter anderem „Superego“, das mittlerweile bei einer Million Plays auf Spotify und weit mehr als 200.000 YouTube-Klicks steht) und das erstklassige, von allen Seiten mit Lobeshymnen überhäufte Album „Spanish Disco“. Kein Wunder also, dass sich der Tourkalender des Zweiergespanns nun auch immer mehr mit Terminen bei bedeutenden europäischen Festivals füllt. Mit „Butter“ erschien Anfang Mai die neue Single samt sehr gelungenem Video.
Manchmal kann es recht schnell gehen. Im Falle von Leyya ging es sehr schnell. Vor gut zwei Jahren hatte den Act aus dem oberösterreichischen Städtchen Eferding wohl noch niemand so richtig auf dem Radar. Heute ist der Zweier europaweit in aller Munde. Und das auch vollkommen zu Recht. Denn hört man sich durch die bisherigen Veröffentlichungen – besonders durch das im letzten Jahr erschienene Album „Spanish Disco“ –, wird klar, dass man es hier mit einer ambitionierten jungen Band zu tun hat, die den Elektropop-Begriff doch etwas anders zu interpretieren gedenkt. Nicht die austauschbare, seichte Massenware ist angesagt, sondern ein kunstvoll gestalteter Sound, der mehr in Tiefe geht und eine sehr eigenständige, irgendwo zwischen den Polen Pop, Elektro und Trip-Hop angesiedelte Klangästhetik aufweist.
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Ein eigenständiger Elektropop-Entwurf
Bis auf wenige Ausnahmen läuft es im musikalischen Universum von Marco Kleebauer und Sophie Lindinger eher in verhaltenen – sprich ruhigen – Bahnen ab. In irgendeiner Art ausufern lässt es das auch keinem Experiment abgeneigte Zweiergespann, das live neuerdings mit Band auftritt, eigentlich in keinem Moment. Ganz im Gegenteil, Leyya besinnen sich auf weniges, das aber sehr effektvoll und atmosphärisch aufgeladen. Die Beats verhalten sich in der Regel dezent, die Bässe schwer, die Synthieflächen wirken bewusst enger gefasst und tendieren nicht zum Überladenen, die Melodien erklingen passend zur melancholischen und unterkühlt-eleganten Grundstimmung fein gesponnen, die entstehenden Räume entwickeln sich in die Weite. Dem Ganzen seine Krone setzt Sängerin Sophie Lindinger auf, die mit ihrer zerbrechlichen und zugleich sehr charismatischen Stimme jeder Nummer ihren ganz eigenen Charakter verleiht.
Unterwegs auf Europas bedeutenden Festivalbühnen
Der Mut, musikalisch einen anspruchsvolleren Weg zu gehen, hat sich, wie es scheint, bezahlt gemacht. Schon allein die Namen der Festivals, zu denen das Duo eingeladen wird, sprechen Bände. Leyya, die im Herbst 2015 die kanadischen Szenegrößen Metric auf ihrer Europa-Tour begleiten durften, spielten unter anderem bei der offiziellen Eröffnung von Donostia/San Sebastián – Europäische Kulturhauptstadt 2016, am Reeperbahn Festival in Hamburg und am Eurosonic Festival in Groningen. Auftritte am Great Escape Festival in Brighton und am Liverpool Sound City Festival stehen neben vielen anderen am Kontinent in diesem Sommer noch bevor.
Leyya haben mit dem bisher Geschaffenen schon einmal viel Staub aufgewirbelt. Und der anhaltende Erfolg zeigt, dass es sich bei diesem Duo keineswegs um ein kurzzeitiges Phänomen handelt. Marco Kleebauer und Sophie Lindinger sind gekommen, um zu bleiben. Und mit der Fähigkeit, so außergewöhnlich spannende Musik zu erschaffen, sollte es eigentlich kein Problem sein, dies auch zu tun.
Michael Ternai
Leyya live
04.06. Lunatic Festival, Lüneburg [D]
10.06. Puls Open Air, Kaltenberg [D]
11.06. Im Grünen Festival, Kirchanschöring [D]
24.06. United Islands Festival, Prag [CZ]
02.07. Hill Chill Open Air, Riehen [CH]
09.07. Home Festival, Greifenstein [A]
16.07. Wildeburg Festival, Noordoostpolder [NL]
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