LEO TASCHNER – „Weniger is nix“

Der österreichische Musiker LEO TASCHNER veröffentlicht am 3. März 2017 „Weniger is nix“ (Lindo Records), sein erstes Soloalbum. Man kennt den Wiener vor allem als Mitglied der Band JANA & DIE PIRATEN.

Seit den 1990er-Jahren schreibt Leo Taschner bereits Songtexte, vor allem auf Deutsch bzw. Wienerisch, und spielt als Gitarrist bei diversen Bandprojekten mit. Seine aktuelle Band Jana & Die Piraten machte ihr Debüt 2015, seit 2016 ist Leo Taschner auch solo unterwegs. Vom neuen Album gibt es bereits zwei Singles, die einen guten Vorgeschmack auf das zu Erwartende geben, und eines ist dabei klar: Die Texte in Kombination mit der rhythmischen Gitarre gehen vom Ohr über das Herz direkt in die Füße.

„Doch ein langer Tag macht das Leben krumm“

Cover Weniger is nix
Cover “Weniger is nix”

Das Album steigt mit dem Song „Langsam dreht’s dich“ ein, zu dem es bereits ein Musikvideo auf YouTube gibt. Das Lied ist leicht, zwar nicht wirklich fröhlich, aber auch nicht traurig: Man fühlt sich, als ob von einer langen Reise nach Hause käme. Ähnlich ist auch der Track danach, wobei der durchaus trauriger ist. Durch die Textzeile „Ich halt dein G’wicht nicht mehr“ wird nach und nach klar, dass es sich wohl um eine Art Trennungslied handelt. Aber trotz des wütenden, traurigen Textes wirkt der Song nicht schwermütig, denn die rhythmisch vorantreibenden Gitarrenmelodien machen es einem unmöglich, in Melancholie zu versinken.

Die Nummer fünf des Albums, „Herz auf da Strossn“ beginnt mit einem feinen Gitarrensolo. Es ist ein Song, bei dem man unwillkürlich die Augen schließt und genießt. Ohne große Aufregung singt Leo Taschner zuerst über die Weihnachtszeit, doch plötzlich schwingt die Stimmung um und die tanzbaren Gitarren sind wieder da. Eines der schnellsten Lieder des Albums ist „Jabberwochy“, die Gitarre überschlägt sich fast bei den Akkorden, der Gesang gewinnt auch an Tempo, die Texte versteht man jedoch trotzdem ohne Probleme. Hier muss angemerkt werden, dass die Lyrics im ganzen Album unterhaltsam geschrieben sind, manchmal muss man zwar länger zuhören, um zu verstehen, was Leo Taschner damit aussagen will, aber im Endeffekt sind sie nicht nur alltagsbezogen, sondern auch durchaus witzig.

Ob solo oder in einer Band: Es ist eindeutig klar, dass der Wiener ein Talent zum Songwriting hat. Das Gesamtpaket des Albums stimmt einfach.

Antonia Seierl

Leo Taschner live
25.02. Dakig, Gänserndorf
02.03. Werk, Wien – Album Präsentation
10.03. Sing, Song & Soundslam, Grind, Wien
15.04. Café Mocca, Wien

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Leo Taschner
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Lindo Records