LAUSCH – „Glass Bones“

Dass man es bei LAUSCH mit einer Band zu tun hat, die den anspruchsvollen Rocksound abseits des Mainstreams auf vortreffliche Art beherrscht, weiß man nicht erst seit dem 2012er-Album „Canada is Calling“. Mit „Glass Bones“ (Panta R&E) folgt nun der nächste Streich der niederösterreichischen Formation.

Alexander Lausch, Arnold Zanon und Matthias Ledwinka – die drei Köpfe hinter dem Bandprojekt Lausch – verwirklichen in ihren Nummern eine recht verspielte und anspruchsvoll ausgearbeitete Version des Rock. Sprich, es geht auf „Glass Bones“ dann doch etwas ereignisreicher zu, als man es aus dieser musikalischen Ecke heute sonst zu hören bekommt. Nach dem gewöhnlichen Strophe-Refrain-Songformat sucht man auf diesem Album vergeblich. Vielmehr bestimmen deutlich weitere und komplexer gehaltene Strukturen das Geschehen, wobei es der Band doch auch gelingt, diesen eine gewisse leicht erfassbare Geradlinigkeit zu verleihen.

Stilistisch zeigt sich der Sound des niederösterreichischen Trios als eine Art Zusammenfassung der Geschichte der gitarrenorientierten Musik der letzten vierzig Jahre. In den progressiver angehauchten Siebzigerjahren startend, zeichnen Lausch die musikalische Linie gekonnt über die riffbetonten und funkigen Achtziger und die alternativ-lärmigen Neunziger bis hin in die richtig schön fett und glasklar produzierte Gegenwart.

Abwechslungsreicher Rock mit Tiefgang

Was sich im ersten Moment vielleicht ein wenig überambitioniert liest, entpuppt sich bei näherem Hinhören aber als die eigentliche Stärke dieses Albums. Alexander Lausch und seinen Kollegen gelingt es nämlich in wirklich beeindruckender und mitreißender Weise, diesem Viel an Verschiedenem eine einheitliche unverkennbar Form zu verleihen. Die im Spektrum von richtig schön laut, heftig und kantig bis melancholisch und ruhig erklingenden Nummern des Dreiergespanns sind gespickt mit Melodien, die vom ersten Ton an zu überzeugen wissen und auch länger in den Ohren hängen bleiben.

Mit „Glass Bones“ legen Lausch auf jeden Fall ein Rockalbum vor, das alle Stückerl spielt. Es ist genauso laut, energiegeladen und unglatt, wie es auch aufgrund des ideenreichen Songwritings fordernd ist. Ein richtig schön rundes und intensives Rockerlebnis mit Tiefgang.

Michael Ternai
Lausch live

09.10. My-ROCKet Club, Havířov, CZ
10.10. Hudební bazar, Ostrava, CZ
15.10. Release Show, Rhiz, Wien, A
16.10. Freiraum, St. Pölten, A
25.10. Syrnau, Zwettl, A
21.11. Wakuum, Graz, A
29.11. Labelnight @ ((szene)), Wien, A
04.12. Posthof, Linz

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