Lange Nacht der Weltmusik 2022

Seit 2016 veranstaltet die IG World Music Austria die „Lange Nacht der Weltmusik“, um als Interessensgemeinschaft den Fokus auf die aktuellen Entwicklungen in der heimischen Weltmusikszene zu legen. An mittlerweile 2 Abenden finden jeweils drei Bands, die die musikalische Vielfalt widerspiegeln, auf der Bühne der Sargfabrik zusammen. Im Rahmen der diesjährigen Ausgabe am 1. und 2. Dezember finden auch zwei Album-Release Konzerte statt.

PROGRAMM – Do. 1. Dezember:

19.30 Uhr: Rina Kaçinari & Maria Craffonara

Wenn zwei starke Persönlichkeiten der heimischen Musiklandschaft wie Rina Kaçinari & Maria Craffonara zu einer neuen künstlerischen Kooperation zusammenfinden, darf man sich getrost der Vorfreude hingeben. Denn die Vielfalt und der Reichtum aus denen sie dabei schöpfen dürfen, ist wohl bemerkenswert: beide im Schmelztiegel verschiedener Kulturen und mehrsprachig aufgewachsen, beide zurückblickend auf jahrelange Bühnenerfahrung sowohl im klassischen Bereich als auch in spannenden Crossover-Projekten und international erfolgreich tätigen Ensembles und Bands, beide sowohl in ihrer Stimme als auch am Streichinstrument zuhause, beide Komponistinnen, Texterinnen und Interpretinnen ihrer eigenen Werke.

Maria Craffonara – Gesang, Violine, Kalimba / Rina Kaçinari – Gesang, Cello, Kalimba

20.30 Uhr: Oscar Antolí Quartett – CD-Präsentation “Isthmus“

Oscar Antolí, umtriebiger und warmherziger Botschafter des mediterranen Jazz, legt mit seinem Quartett nach „Peninsulas“ sein neues Werk „Isthmus“ vor. Hat er auf Peninsulas die großen Halbinseln Iberien, Balkan und Anatolien erforscht, geht er nun einen tektonischen Schritt weiter und baut grazile Landbrücken. Zu deren unverwechselbarer Signatur tragen natürlich die Quartettkollegen ihr Quäntchen bei: der slowenische Bassist Marko Ferlan, der valencianische Percussionist Carlos Ronda Mas, der auch rhythmische Lateinamerikanismen integriert, und der Wiener Gitarrist Rainer Maria Nero, der seine musikalische Basis zunächst im Flamenco gefunden hat, aber wie Oscar und die anderen Orient, Balkan und Levante, die östlichen Flanken dieses Mediterrané imaginaire eben, neugierig umranken. Im Rahmen der Langen Nacht der Weltmusik wird das neue Album erstmals live präsentiert.

Oscar Antolí – Klarinette, Kaval / Amir Wahba – Percussion / Marko Ferlan – E-Bass / Rainer Maria Nero – Gitarre
Gäste: Sakina Teyna – Gesang / Alexia Chrysomalli – Gesang / Matthias Loibner – Drehleier / Miloš Todorovski – Akkordeon

21.30: Mehdi Chamma Group – CD-Präsentation „Layla wa Bahr“

Der Musiker und Songschreiber Mehdi Chamma stammt aus Marokko. Vor wenigen Jahren hat es ihn nach Wien verschlagen, wo er 2019 sein Fusion-Projekt, die Mehdi Chamma Group, gründete. Seine Lieder vereinen diverse Klangfarben, die seine tiefe Verbundenheit zur nordafrikanischen Musik genauso wie zum zeitgenössischen Jazz widerspiegeln. Neben der Gitarre kommt auch immer wieder das traditionelle Saiteninstrumente Guembri der Gnawa-Musik zum Einsatz und erzeugt damit einen ganz eigenen, warmen und stimmungsvollen Klang. Bei der Langen Nacht der Weltmusik präsentiert die Mehdi Chamma Group ihr Debütalbum „Layla wa Bahr (Night and Sea)“.

Mehdi Chamma – Gitarre, Guembri, Gesang / Jakob Mayr – Posaune / Erik Asatrian – Keyboard, Sounds / Nikolaus Holler – Saxophone / Michael Acker – Bass / Walter Sitz – Schlagzeug

PROGRAMM – Fr. 2. Dezember:

19.30 Uhr: Sofia Labropoulou – solo

Die Virtuosin am Kanun und Komponistin Sofia Labropoulou hat ihren eigenen, ganz besonderen Sound aus der Verschmelzung der Welten der griechischen volksmusikalischen Tradition, der Musik des östlichen Mittelmeeres sowie der klassischen osmanischen, mittelalterlichen, experimentellen und modernen Musik heraus entwickelt. Sie erhielt ab ihrem 8. Lebensjahr eine klassische Ausbildung in Klavier und Theorie, aber es war Liebe auf den ersten Klang, als sie dem Kanun fast ein Jahrzehnt später begegnete. Mit ihrem byzantinischen Musikdiplom zog sie nach Istanbul (2003), um ihrer Leidenschaft für die Kastenzither nachzugehen und osmanische Musik zu studieren. Bei der Langen Nacht der Weltmusik ist Sofia Labropoulou mit ihrem Soloprojekt zu erleben.

Sofia Labropoulou – Kanun

20.30 Uhr: Diana Rasina – Romance

Diana Rasinas musikalischer Werdegang begann in ihrer Heimat Rumänien zunächst mit klassischem Gesang. Später studierte sie in Wien Jazzgesang, Gesangspädagogik und auch Romanistik (Französisch / Spanisch). Sie gründete mit namhaften Musikern der Wiener Weltmusikszene ein Projekt zu rumänischer Musik, das Debütalbum “Romanian Tales” wurde prompt für den Preis der deutschen Schallplattenkritik nominiert. Ihr neues Projekt „Romance“ ist das Ergebnis einer mehrjährigen musikalischen Recherche zu Liebesliedern in romanischen Sprachen vom Mittelalter bis zur Gegenwart und ist eine Hommage an die sprachliche und kulturelle Vielfalt Europas. Lieder aus mehreren
Epochen, Kulturen und Genres werden in neue Arrangements verkleidet und durch zahlreiche Improvisationspassagen bereichert, die der Musik neues Leben verleihen.

Diana Rasina – Gesang / Miroslav Jankech – Akkordeon / Alex Kohtaro Yoshii – Gitarre

21.30 Uhr: Hayde Tanz

Hayde Tanz schlägt von Graz aus eine musikalische Brücke zwischen westlicher Musik, der Musiksprache der Balkanhalbinsel und dem östlichen Mittelmeerraum. Ein einzigartiger Sound, der moderne Harmonien, Kompositionstechniken und Klangerzeugung mit der Seele südosteuropäischer und mediterraner Musik verbindet – definiert durch die philosophische Dualität von Freude und Traurigkeit, die immer Teil der menschlichen Erfahrung ist. Manchmal wird es emotional, manchmal mathematisch, aber niemals vergisst Hayde Tanz zu lachen und Spaß zu haben. Ein musikalischer Cocktail, der direkt ins Ohr spricht, unter die Haut geht und die Beine bewegt.

Gökhan Arslan – Klarinette, Saxophon / Vasilis Nalmpantis – Trompete / Antonis Rouvelas – E-Gitarre / Benjamin Zhand-Klug – Schlagzeug / Milica Vujadinovic – Gesang Keyboard / Tobias Weiss – Tuba

Link:
Sargfabrik