Elektronische Popmusik, die sich auf erfrischende Art nicht im Zitieren bereits tausend Mal gehörter Formate verliert, sondern, ganz im Gegenteil enorm viel Eigenständigkeit und Charme besitzt, genau eine solche ist auf dem Debüt-Album „Am Anfang war das Lied“ (Lindo Records) des Wiener Duos La Fons zu hören. Alfons Bauernfeind und Nina Brunner, die beiden kreativen Köpfe hinter diesem Projekt, unterstreichen eindrucksvoll, dass es in der Popmusik immer noch möglich, ganz eigene Wege zu gehen und auch fernab jegliche Mainstreamsounds zu reüssieren. Das Zweiergespann beherrscht hörbar die Kunst des anspruchsvollen Songwritings, es weiß, wie man wirklich Spannendes mit Qualität und Tiefgang fabriziert, das zugleich auch unterhält. Ein wirklich beachtliches Erstlingswerk, das Spaß macht. Veröffentlicht wird „Am Anfang war das Lied“ am 14. September.
Hört man sich durch die insgesamt neun Stücke des Debüts durch, wir sofort klar, dass man es hier mit einer Band zu tun hat, die sich bewusst nicht an den Schema-F Strukturen des Pop entlang hantelt. Vielmehr unternehmen der Gitarrist und Elektroniker Alfons Bauernfeind und Sängerin Nina Brunner den Versuch, ihre ganz eigene Klangästhetik zusammen zu basteln. Was auch ganz vortrefflich gelingt. Die Songs erklingen irgendwie erfrischend anders und wollen auch nicht wirklich in eine bestimmte stilistische Schublade hineinpassen. Obwohl eher minimalistisch und reduziert zu Werke gehend, gelingt es dem Wiener Zweiergespann der Musik doch eine gewisse Vielschichtigkeit und Eigenwilligkeit zu verleihen.
Irgendwo zwischen sanften Gitarrenmelodien, ungewöhnlichen und spannenden elektronischen Sounds und Beats aus dem Computer agierend, jonglieren La Fons quasi mit den verschiedenen, den zur Verfügung stehenden Elementen, um sie auf kunstvolle Art immer wieder, von Song zu Song neu aneinanderzureihen. Wirkliche Wiederholungen gibt es keine. Ein jedes Stück steht für sich und entwickelt seine ganz eigene Atmosphäre und Stimmung, wodurch der Spannungsbogen des gesamten Albums vom Anfang bis zum Ende durchgehend hoch bleibt.
Zusammenfassend kann man sagen, dass La Fons mit „Am Anfang War das Lied“ ein wirklich starkes und niveauvolles Stück Musik gelungen ist, dem man als Liebhaber anspruchsvoller Popklänge auf jeden Fall Gehör schenken sollte. Bei solch einer Qualität bleibt zu hoffen, dass man von Alfons Bauernfeind und Nina Brunner auch in Zukunft noch so einiges zu hören bekommen wird. (mt)
La Fons