Wien (PK) – Bessere Bedingungen für österreichische Musikschaffende war eines der Themen im Kulturausschuss vom 15. Februar. In einer Aussprache mit den Abgeordneten kündigte Kulturminister Thomas Drozda Gespräche mit den Stakeholdern über neue, effektivere Fördermöglichkeiten an und meinte, sollte der anhängige Rechtsstreit zwischen Amazon und den künstlerischen Verwertungsgesellschaften andauern, werde sein Ressort für eine Überbrückungsfinanzierung sorgen.
Im Mittelpunkt einer aktuellen Aussprache mit Kulturminister Thomas Drozda standen Probleme der zeitgenössischen österreichischen Musiklandschaft. Kulturminister Thomas Drozda verwies darauf, dass der Bund, beziehe man die Förderung großer Musikeinrichtungen und Festspiele mit ein, insgesamt jährlich an die 120 Mio. € für Musikförderung aufwende. Er werde nach dem Vorbild der Filmwirtschaft auch das Gespräch mit Stakeholdern der Musikbranche suchen, um daraus Vorstellungen zu gewinnen, wie neue Fördermodelle besonders für junge KünstlerInnen und kleine VeranstalterInnen aussehen könnten. Er werde dabei sicher auch Fragen, die das regionale Musikwesen und die die Nachwuchsförderung betreffen, aufwerfen, versicherte er den Abgeordneten Karlheinz Töchterle (V) und FPÖ-Kultursprecher Walter Rosenkranz. Das betreffe auch die Förderungen lokaler Musikvereine und des Musikschulwesens.
Einige Maßnahmen plane die Bundesregierung bereits aufgrund des neuen Regierungsübereinkommens, teilte Drozda den Abgeordneten mit, wie einer Erhöhung der Förderungen von Tourneen. Auch ein Schwerpunkt für Frauen in der Musik sei geplant, erfuhr Gisela Wurm (S). Für Maßnahmen zur Stärkung des Musikstandortes analog zum Filmstandort Österreich sei er aufgeschlossen, versicherte er SPÖ-Kultursprecherin Elisabeth Hakel. Hier sei aber das Wirtschaftsministerium gefragt.
Angesprochen wurde auch die Umsetzung der Festplattenabgabe und die Problemen mit der Firma Amazon, mit der in dieser Frage derzeit ein Rechtsstreit anhängig ist. Drozda sagte, falls der Streit sich hinziehe, wolle er mit einer Überbrückungsfinanzierung für die Verwertungsgesellschaft Austria Mechana eine Auszahlung an die KünstlerInnen ermöglichen. Je nachdem, wie das Urteil letztlich ausfällt, werde er entsprechende Maßnahmen setzen, betonte er gegenüber dem Kultursprecher der Grünen Wolfgang Zinggl. Vorher wolle er aber keine spekulativen Aussagen über Änderungen bei der Festplattenabgabe treffen. Drozda stimmte NEOS-Abgeordnetem Nikolaus Alm grundsätzlich zu, dass man aufgrund geänderter technischer Bedingungen für die Verbreitung von Musikwerken auch neue Formen der Vergütung suchen müsse. Die digitalen Entwicklungen kämen rasch an einen Punkt, an dem die Frage neuer Finanzierungsmodelle für Verwertungsgesellschaften einer technischen Lösung zugeführt werden könne. Er erwarte eine gesetzliche Umsetzung daher in der nächsten Legislaturperiode.
Gesetzliche Quotenregelung für österreichische Musik, wie FPÖ-Abgeordneter Josef Riemer fordere, seien aufgrund von EU-Vorgaben nicht möglich, sagte Drozda. Der Minister stimmte Abgeordneter Hakel zu, dass sich in anderen Ländern freiwillige Quoten bewährt hätten, auch in Österreich habe man damit bereits erste Erfolge erzielt.