Komponisten-Porträt: Burkhard Stangl

Mit dem Gitarristen und Elektroniker Burkhard Stangl ist am 16. Mai im Rahmen des Jeunesse-Zyklus’ “Fast Forward. 20:21” einer der wohl profiliertesten und vielseitigsten Akteure der heimischen Musikszene im Wiener Radiokulturhaus zu Gast. Im Rahmen dieses Komponistenporträts präsentiert Stangl ein von ihm extra für diesen Abend zusammengestelltes Programm, welches sein künstlerisches Schaffen in allen Facetten bestmöglich abbilden soll.

Burkhard Stangl zählt ohne Zweifel zu den profiliertesten Künstlern, die Österreich im Moment zu bieten hat. Egal ob nun in der experimentellen Improvisation, der Elektronik oder in der Neuen Musik, Stangl wandelt unbeirrt an der ästhetischen Schnittstelle von Improvisation und Komposition entlang. Ein Festhalten an traditionellen Konzepten ist nicht seine Sache. Grenzen sind dazu da, um überschritten zu werden. Und genau nach diesem Grundsatz legt er auch seine Arbeit an, in der der Wiener keinerlei Berührungsängste zu anderen zeitgenössischen Musikformen zeigt. Stets auf der Suche nach neuen Ausdruckmöglichkeiten findet sich der Künstler heute nach Jahren des Experimentierens in seiner ureigenen und unverwechselbaren Klangsprache wieder. Burkhard Stangls Fokus richtet sich aber nicht nur alleine auf die Musik, oftmals bezieht der Künstler auch visuelle Medien in seine Arbeit mit ein.

Überhaupt scheint Burkhard Stangl ein echter Workaholic zu sein. Nicht nur, dass er inzwischen über 50 CDs veröffentlicht und Musik für zahlreiche Filme geschrieben hat, er findet auch noch Zeit, Konzerte zu spielen, publizistisch tätig zu sein und einer Lehrtätigkeit an der Wiener Musikuniversität nachzugehen. Und genau dieser Vielfältigkeit will das Porträtkonzert Rechnung tragen. Unter dem Titel “concept pieces” präsentiert der Wiener dem Publikum das gesamte Spektrum seines künstlerischen Schaffens. So auch die Uraufführung seines neuen Ensemblestücks “Los vestitos blancos de Mérida”. Unterstützt wird Stangl an diesem Abend von einer Reihe namhafter Kollegen wie etwa Angélica Castelló, Eva Reiter, Dieb 13, Billy Roisz oder Bernhard Fleischmann. (mt)