Kmet und Martin Klein laden in das Garage X Theater

Ein Konzertabend ganz im Zeichen des anspruchsvollen Pop steht am 9. Feber in Garage X Theater auf dem Programm. Mit Kmet und Martin Klein sind zwei Musiker zu Gast, die in den vergangenen Jahren mit ihren starken und vielgelobten Veröffentlichungen viel Aufsehen erregen konnten. Beide stehen, jeder auf seine ganz eigene Art, für Popmusik mit Tiefgang. Während Kmet mit seinen experimentellen Gitarren- und Elektronikklängen die eher unkonventionelle Schiene fährt, punktet Martin Klein als ein Klavier spielender Liedermacher, der mit wenigen Mitteln Stücke  höchster Emotionalität und voller Poesie zu erschaffen in der Lage ist.

Florian Kmets Interpretation des Begriffs Popmusik ist eine, die sich nur schwer in eine der herkömmlichen Kategorien einordnen lässt. Dafür zeigt sich der Wiener, der schon in der Vergangenheit als Mitglied solch interessanter heimischer Formationen wie Superlooper, Trio Exklusiv und Lokai immer auf recht eigenwilligen, teils sogar sehr avantgardistisch angehauchten klanglichen Pfaden gewandelt ist, einfach viel zu uninteressiert daran, den gängigen Mustern nach zu musizieren. „Shoot me“, sein 2011 erschienenes Soloalbum, zeigt sich als gelungenes Beispiel dafür, wie anders, nämlich innovativ und ideenreich, man eigentlich im Kontext der Popmusikzu Werke gehen kann. Die irgendwo zwischen Blues, Folk und elektronischen Spielereien angesiedelten und von Florian Kmet zum überwiegenden Teil zur Gänze alleine nur E-Gitarre, Stimme und Livesampler eingespielten Songs entpuppen sich vielschichtige und zart schimmernde Klangperlen, die auch nach mehrmaligen Durchläufen nichts von ihrem Reiz einbüßen. Der weite Spannungsbogen seiner Musik  reicht von ruhigen und melancholischen Balladen über irgendwie immer etwas schräg anmutende gitarrenorientierte Popsongs bis hin zu den ganzen Raum mit Wärme ausfüllenden Klanglandschaften. Eine stilistische Vielfalt und Tiefe, die man im üblichen Massenware-Pop nur selten antrifft.

Über die songwriterischen Qualitäten des Martin Klein muss man eigentlich nicht mehr viele Worte verlieren. Seine beiden Alben „Songs For My Piano“ (2008) und „Lass und bleiben“ (2011) gelten auch heute noch als kleine Meisterwerke. Ein Mann der lauten Töne ist Martin Klein, der ursprünglich aus der Klassik und dem Jazz entstammt, definitiv nicht. Die Kraft und die Intensität seiner Musik entspringen vor allem aus ihrer Reduziertheit und Unaufdringlichkeit, aus der Verwendung ganz weniger Mittel. Es bedarf zumeist nur eines Klaviers und der zerbrechlichen, wandlungsfähigen und ungemein ausdruckstarken Stimme, um jene Atmosphäre zu erschaffen, die einen vom ersten Moment an fast schon magisch in den Bann zieht. Was der Liedermacher auf den Weg bringt, sind von einer betörenden Melancholie getragene und auf das Wesentlichste heruntergebrochene, Stücke höchster Emotionalität und voller Poesie. An dem Punkt, an welchem viele andere MusikerInnen Gefahr laufen, sich im Kitschigen oder Seichten zu verlieren, genau an dem zeigt sich erst so richtig die wahre Qualität des begabten Singer/Songwriters. Seine spielerischen Fertigkeiten ermöglichen es ihm, sich von den herkömmlichen Schemen und Begrifflichkeiten der Popmusik zu lösen. (mt)

Foto Florian Kmet: www.geraldzahn.tk

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