KLEZMER RELOADED EXTENDED feiert sein fünfjähriges Bandjubiläum

Am 20. September feiert im THEATER AM SPITTELBERG in Wien eine inzwischen zu einer weltmusikalischen Institution gewordene Formation ihr fünfjähriges Bestehen. KLEZMER RELOADED EXTENDED – die vierköpfige Truppe rund um das polnisch-ukrainische Duo MACIEJ GOLEBIOWSKI und ALEXANDER SHEVCHENKO – zeigt seit der Gründung auf mitreißende Art und Weise, wie man den Klezmer traditioneller Prägung in die Jetztzeit transferiert. „Crossover“ heißt das Zauberwort.

Ursprünglich stammen Maciej Golebiowski (Klarinette) und Alexander Shevchenko (Akkordeon) aus der Klassik. Doch in der dürfte es den beiden herausragenden Instrumentalisten mit der Zeit musikalisch doch etwas zu eng geworden sein. Viel zu eng, lauscht man sich durch die Stücke ihrer Formation Klezmer Reloaded Extended. Ganz nach dem Motto „Musikalische Grenzen sind da, um überschritten zu werden“ lassen die beiden – gemeinsam mit Christoph Petschina (Bass) und Peter Rosmanith (Perkussion) – den Begriff „Crossover“ ganz neue Blüten treiben. Der Klezmer in seiner traditionellen Form dient dem Quartett als Ausgangspunkt für eine musikalische Reise, die scheinbar in allen stilistischen Welten irgendwie haltmacht. Folk wird in den Stücken ebenso zum Erklingen gebracht wie Jazz, Funk, Klassik, Tango, Salsa und das französische Chanson. Natürlich nicht fehlen dürfen Einflüsse aus den diversen süd- und osteuropäischen Musiktraditionen. Sogar Orientalisches mischt sich in das vielschichtige und bunte musikalische Geschehen.

Von ausgelassen-fröhlich bis melancholisch und todtraurig

Das famos aufspielende Viergespann bewegt sich eleganten Schrittes durch seine Musik. Mal ausgelassen-fröhlich und beschwingt, dann wieder melancholisch und todtraurig lassen Golebiowski, Shevchenko, Petschina und Rosmanith in ihren Melodien allen möglichen Gefühlen freien Lauf. Ihre mit einer unbändigen Spielfreude dargebrachten Stücke wissen ebenso zu berühren, wie sie auch in höchstem Maße mitreißen. Klezmer Reloaded Extended eröffnet eine ganz individuelle Sichtweise auf den Klezmer, eine, die immer wieder auch mit spontanen Wendungen und aberwitzigen Improvisationen zu überraschen vermag.

Die Zeichen für einen höchst unterhaltsamen Konzertabend stehen also nicht schlecht. Auf jeden Fall dürften LiebhaberInnen des facettenreichen weltmusikalischen Klangs voll auf ihre Kosten kommen.

Michael Ternai

Foto Klezmer Reloaded extended (c) Max Moser