Klement/Winter/Unterpertinger – deepseafish (k)

Freunde zeitgenössischer und avantgardistischer Klangerfahrungen erwartet am 6. November in der Wiener St. Ruprechtskirche ein mehr als besonderes Hörerlebnis. Zu Gast sind mit Katharina Klement, Manon Liu Winter und Judith Unterpertinger drei Künstlerinnen, deren musikalischer Horizont weit über jenen herkömmlicher und traditioneller Begrifflichkeiten hinausreicht. Gemeinsam manchen sie sich in ihrem Projekt  deepseafish (k) an diesem Abend daran, das Spiel mit dem klanglich Möglichen einmal mehr zur höchsten Kunst zu erheben.

Wer die zahlreichen Arbeiten von Katharina Klement, Manon Liu Winter und Judith Unterpertinger kennt, der weiß, dass hier drei Künstlerinnen am Werken sind, für die herkömmliche Stil- und Klangbegrifflichkeiten sowie klassische Strukturen keinerlei Rolle spielen. Im Vordergrund steht der Versuch, mit traditionellen Hörgewohnheiten zu brechen und herkömmliche Kompositionsmuster außer Kraft zu setzen. Es geht um das Erschaffen von etwas Neuem, um das Beschreiten von bisher gänzlich unbekannten Wegen, um das Experiment, darum, Dinge in einem vollkommen neuen klanglichen Kontext aufgehen zu lassen.

Und genau das tun sie auch gemeinsam im Trio. Katharina Klement, Manon Liu Winter und Judith Unterpertinger zelebrieren in ihrem Projekt deepseafish (k) die Improvisation auf allerhöchstem Niveau. Sie entreißen ihre Instrumente, ein Klavier und zwei Clavichorde, ihren ursprünglichen musikalischen Bestimmungen, verwenden und bedienen sie in gänzlich neuer Form, indem sie in deren „Inneres“ eintauchen. Hier werden nicht nur die Saiten angeschlagen, vielmehr wird durch ständiges Hämmern und Schaben das ganze Objekt einer neuen Funktionalität zugeführt.

Zu erwarten ist an diesem Abend ein freies Spiel der Kräfte, eine musikalische Kettenreaktion, deren Entwicklung schlicht nicht vorherzusehen ist. Vorgegeben ist nichts, alleine durch die Interaktion der drei Instrumentalistinnen untereinander erfährt die Musik ihre endgültige Form. Was entsteht ist ein zwischen Reduziertheit und Opulenz pendelndes vielschichtiges kammermusikalisches Klanguniversum, aufgebaut aus rhythmisch pulsierenden Soundfragmenten, dynamischen, sich ständig wandelnden und aufbauenden flächigen Strukturen, harten und weichen Tönen sowie ungewöhnlichen elektroakustischen Fragmenten.

Alles zusammen lässt ein in der Tat sehr spannendes und etwas anderes Konzert erwarten. Liebhaber anspruchsvoller und experimenteller Klänge, die sich auch gerne mal auf vollkommen neue Sound-Erlebnisse einlassen, werden daher an dieser musikalischen Darbietung mit Sicherheit ihre Freude haben. (mt)