Die Wiener Superpop-Band KIDS N CATS veröffentlicht ihr zweites Album: „Juicy Worlds“(Wolf Records). Seit ihrem Debütalbum „KAOS“, das 2015 veröffentlicht wurde, hat sich die Band um ein Mitglied erweitert und ist somit zu viert unterwegs.
Die neue EP ist noch nicht einmal draußen und KIDS N CATS sind schon für einen Preis nominiert: Das Musikvideo zu „Tête de pastèque“ ist für den Österreichischen Musikvideopreis 2016 nominiert. Die vier Wiener – beziehungsweise drei der vier – sind seit 2014 gemeinsam tätig: Jeanne Nickels, Peter Paul Aufreiter und Marten Kaffke starteten die Band, Maximilian Atteneder kam erst später dazu. Alle vier waren vor ihrem gemeinsamen Projekt musikalisch anderweitig tätig, zum Beispiel kennt man Peter Paul Aufreiter auch unter dem Namen Eoae. Jeanne Nickels und Marten Kaffke waren beide Teil der Band Friedrich und Ludwig.
Innovative Gute-Laune-Musik
KIDS N CATS haben eine Art und Weise, Lieder aufzubauen, die einen ganz besonderen Reiz hat: Es ist immer eine Gratwanderung zwischen laut und leise, einer spacigen Atmosphäre und einer vollkommen cleanen Produktion. Das erste Lied ist der Titelsong „Juicy Worlds“ und klingt wie ein Universum aus Pastellfarben. Die Musik macht glücklich, man fühlt sich wie in rosa Zuckerwatte gepackt und schwebt auf einer hellblauen Wolke – so wie man sich eine „Juicy World“ vorstellt. Das folgende Lied – „Frizzle Frizz“ –ist sowohl fröhlich als auch ein bisschen ernst: Jeanne Nickels singt nicht nur, sondern spricht auch eine Passage, wobei man merkt, dass sie nicht nur wunderschön singen kann, sondern auch eine tolle Sprechstimme hat.
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Gleich darauf hört man das Lied „Tête de pastèque“ – den Song, dessen Video für den Musikvideopreis nominiert ist. Die spacige Stimmung ist hier besonders präsent, da es in den Lyrics um die Ankunft eines melonenköpfigen Wesens auf einem neuen Planeten geht. Obwohl die Geschichte nicht gut für besagtes Wesen ausgeht (er wird aufgegessen, um die Hungersnot zu beenden), ist die Atmosphäre im Lied fröhlich, kraftvoll und voll guter Laune. Die Nummer vier der EP klingt sehr außergewöhnlich: Die ganze elektronische Produktion ist diffus und clean zugleich, der Kick ist schnell und klingt immer weniger nach Pop. Der Track ist zwar ausgelassen, aber durch die Art und Weise, wie Jeanne Nickels singt, und durch den wummernden Synth bekommt die Stimmung etwas Rebellisches. Der letzte Song des Albums – „Folie“ – ist ruhiger als die zwei vorhergehenden und als einziger auf Französisch – was Sinn macht, denn Sängerin hat französische Wurzeln. Der Track hat etwas Geheimnisvolles, etwas Verführerisches, was die ZuhörerInnen unweigerlich zum Slow Dance bewegt. So schließt „Juicy Worlds“ mit einem langsamen, harmonischen Song ab.
Die EP wird am 20. Mai 2016 im Spektakel in Wien im Rahmen einer Release-Party präsentiert. Wer Lust auf spacigen, innovativen Superpop hat, sollte unbedingt vorbeischauen!
Antonia Seierl