KAMMERER ORKÖSTER – „Der kleine Luxus“

Ein Klang des Jazz, der sich auf erfrischende Art mit eigener Stimme richtig schön abwechslungsreich erzählt – das österreichisch-deutsche Sextett KAMMERER ORKÖSTER zeigt auf seinem neuen Album „Der kleine Luxus“ (Marmota Records), dass der Jazz sich auch auf wunderbar smoothe Weise erschließen kann.

Albumcover Der kleine Luxus
Albumcover “Der kleine Luxus”

Instrumental auch höchstem Niveau, aber doch mit beiden Füssen auf dem Boden – Jakob Kammerer (Schlagzeug) und Richard Köster (Trompete, Flügelhorn), die beiden Gründer des Kammerer OrKösters, führen gemeinsam mit ihrem mit Beate Wiesinger (Kontrabass), Christian Amstätter-Zöchbauer (Bassposaune, Tuba), Benjamin Daxbacher (Altsaxophon) und Alois Eberl (Posaune) hochklassig besetzten Ensemble den Jazz über einen eher zugänglicheren, denn hochkomplexen Pfad. Das Besondere, das sie dabei bewerkstelligen ist, dass sie dabei in keinem Moment einfach und platt klingen. Die spielerische Komponente ist eine herausfordernde und alles andere als geradlinige, nur lassen die Beteiligten diesen Umstand nie wirklich spürbar werden.

Ein weiter musikalischer Spannungsbogen

Die von einer ungemeinen Leichtfüßigkeit und viel Kreativität getragenen Stücke ertönen – auch durch die interessante instrumentale Besetzung bedingt – stilistisch in vielfältiger Art und Weise, sie grooven irgendwo zwischen Modern Jazz, kammermusikalischen Einflüssen und regionalen Anleihen aus der Blasmusik ordentlich und auch zum Teil tanzbar und nehmen die große ausladende Form ebenso an, wie auch die kleine und reduzierte. Die Musik des Sextetts befindet sich in einem steten, sich aber ständig verändernden Fluss, dessen Spannungsbogen durch den immer wieder kehrenden Wechsel zwischen ruhigen und stimmungsgeladenen Momenten und lässig verspielten und teils schräg angehauchten Passagen vom ersten bis zum letzten Ton aufrecht bleibt.

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Hört man sich durch das Album des Kammerer OrKösters, wird eines schnell klar, dass man es hier mit einem Ensemble zu tun hat, das seinen ganz eigenen Stil kultiviert hat. Was man geboten bekommt, sind Stücke, die farbenfroh schimmern, unvorhersehbare Wege gehen und dabei viel Atmosphäre erzeugen. Ein wirklich schönes Hörerlebnis.

Michael Ternai

 

Links:
Kammer OrKöster
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Marmota Records