Am 26. Juni laden Heinz Ditsch, Paul Skrepek und Wolfgang Vincenz Wizlsperger vom Wienerlied-Trio Kollegium Kalksburg zum vorerst letzten Mal befreundete Kollegen aus dem Jazzbereich zum gemeinsamen Musizieren ins Wiener Porgy & Bess. Unter dem Titel „rooh somethd“ unternehmen die Beteiligten an der Schnittstelle zwischen Wienerlied und Jazz den Versuch, die besten Momente dieser zwei Musikwelten unter einen gemeinsamen Hut zu bringen.
Dass Heinz Ditsch, Paul Skrepek und Wolfgang Vincenz Wizlsperger herausragende und erstklassige Musiker sind, weiß man eigentlich nicht erst seit gestern. Als Trio Kollegium Kalksburg waren die drei Herren in den vergangenen Jahren maßgeblich mitverantwortlich dafür, dass das Wienerlied seinen Weg aus Versenkung gefunden hat und im Musikleben der Stadt wieder eine bedeutende Rolle einnehmen konnte. Bereits seit mehr als zehn Jahren widmen sich die drei ausgebildeten Jazzmusiker gemeinsam der Wiederbelebung der traditionellen Wiener Gesangs- & Musiktradition. Und das auf eine wahrlich unvergleichbare und höchst eigenwillige Art und Weise. Zwar sieht man sich dem traditionellen Sound verpflichtet, versucht diesen aber durch das Zuführen moderner Elemente und Spielformen in die Gegenwart zu holen.
Stilistische Vorgaben sind dem Trio sowieso fremd. Generell wird im Kalksburg’schen Sounduniversum der Blues ebenso bemüht wie der Flamenco und die Polka. Dazu beleuchten die drei Herren in ihren Liedern auf eine unnachahmlich humorvolle und zum Teil sehr spitzen Art und Weise die tiefsten Abgründe der Wiener Seele. Passend dazu ihr Auftreten als trinkfeste, ewig nörgelnde, zynische Musikanten. Als Stageband des Porgy & Bess kam Kollegium Kalksburg in der ersten Hälfte des Jahres 2010 die Aufgabe zu, das Wienerlied in einem neuen Kontext erstrahlen zu lassen. Leider handelt es sich bei dem Auftritt am 26. Juni um das letzte vorerst Konzert der höchst erfolgreichen Veranstaltungsreihe.
Kalksjazz Stageburg kann man durchaus als eine Art Crossover-Projekt verstehen, versuchen Heinz Ditsch, Paul Skrepek und Wolfgang Wizlsperger doch mit ihren geladenen Gästen die Brücke hin zur Jazzmusik zu schlagen. Die Distanz zwischen diesen beiden Stilen ist eigentlich deutlich geringer, als man vielleicht dem ersten Eindruck nach annehmen könnte. Dass diese Kombination durchaus blendend funktionieren kann, haben unter anderem die Strottern gemeinsam mit Musikern der Jazzwerkstatt eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Die Resonanz auf die in diesem Jahr bereits über die Bühne gegangenen Konzerte war mehr als positiv. Die Veranstaltungsreihe lockte viele BesucherInnen ins Porgy & Bess. Auch solche, die normalerweise mit diesen beiden Genres nicht viel am Hut haben, waren vom Dargebotenen begeistert. Was vermutlich auch diesmal der Fall sein wird. Wie schon beim letzten Mal steht den Kalksburgern erneut ein in der Tat hochkarätig besetztes Ensemble zur Seite. Mit von der Partie sind Oskar Aichinger (Piano, Gesang), Thomas Berghammer (Trompete), Hannes Enzlberger (Bass), Christian Gonsior (Saxofon), Clemens Hofer (Posaune) und Martin Zrost (Saxofon, Klarinette, Gesang). (mt)