JÖRG MIKULA – „Music For Drums“

Der aus Graz stammende Schlagzeuger JÖRG MIKULA zeigt auf seinem zweiten Soloalbum „Music For Drums“ (Aestate Records) auf wunderbar spannungsgeladene Weise, was man alles aus seinem Instrument herausholen kann.  

Dass Jörg Mikula ein ausgesprochen vielseitiger Schlagzeuger ist und sich in den unterschiedlichsten musikalischen Kontexten hervorragend zu bewegen weiß, ist Kennern der heimischen Musikszene bekannt. Egal, ob nun als Mitglied der kammermusikalisch besetzen Formation Donauwellenreiter, in Kollaborationen mit namhaften Jazzgrößen oder in Projekten mit weltmusikalischem Anstrich, der gebürtige Grazer findet in jeder Konstellation den richtigen Ton und Rhythmus. Aber Jörg Mikula brilliert nicht nur als Teil eines Ganzen. Wie sein 2013er Debüt „Drumsongs“ schon eindrucksvoll offenbarte, überzeugt er auch solo in höchstem Maße.

Cover “Music For Drums”: Andreas Jakwerth

Mit „Music For Drums“ folgt nun der zweite Solo-Streich des umtriebigen Musikers. Und wie schon auf seinem Erstlingswerk gelingt es ihm auch dieses Mal auf wunderbare Weise, sein Instrument aus der einfach nur taktgebenden Funktion herauszulösen. Jörg Mikula macht mit seinem Schlagzeug Musik, die trotz des Fehlens anderer Instrumente funktioniert. Mehr noch, sie erzeugt wahnsinnig viel Stimmung. Die Hörerin und Hörer werden von Jörg Mikula eingeladen, sich auf eine ereignisreiche Klangreise zu begeben, die auf aufregende Weise durch verschiedenste musikalische Welten führt.

Der Schlagzeuger lässt es in seinen insgesamt 12 Kompositionen genauso eingängig und lässig grooven, wie er auch komplexeren Jazzformen Raum lässt, daneben lebt er sein Faible für orientalische und afrikanische Musik ebenso aus wie er sich im Experiment im Umgang mit seinem Instrument übt. Es ist sein unverkennbarer, von feinfühlig bis energiegeladen reichender Spielstil, der hier dem Geschehen den Stempel aufdrückt und das Dargebotene zu einem echten Erlebnis werden lässt.

Jörg Mikula liefert mit „Music For Drums“ auf jeden Fall erneut den Beweis, wie aufregend und vor allem auch breit gefächert der Klang eines Schlagzeugs sein kann.

Michael Ternai

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