Jeunesse: Preisträger des Kompositionswettbewerbs für Streichquartett

Die Preisträger des von JEUNESSE, der ALBAN-BERG-STIFTUNG und dem HUGO WOLF QUARTETT initiierten Kompositionswettbewerbes für Streichquartett stehen fest: Drei mit je € 3.000.– dotierte Preise ergehen an CONSTANT GODDARD (Deutschland/Großbritannien), KATRIN KLOSE (Deutschland) und CHRISTOPH RENHART (Österreich).

Die prämierten Werke gelangen durch das Hugo Wolf Quartett ab der Saison 2015/16 wiederholt zur Aufführung. Den Auftakt macht die Uraufführung des Quartetts Nr. 3 »Die Ausstellung« des 23-jährigen Constant Goddard im Rahmen der Jeunesse-Konzerte in Wien (29.9.), Innsbruck (30.9.), Zell am See (1.10.) und Judenburg (2.10.). Der Jury gehörten Professor Friedrich Cerha, Régis Bringolf (Hugo Wolf Quartett) und Dr. Horst Böhm an.

Preisträgerwerke

Aus zwölf eingereichten Kompositionen prämierte die Jury einstimmig folgende Streichquartette als besonders aufführenswert:

Constant Goddard (*1992)
Streichquartett Nr. 3 »Die Ausstellung«

Katrin Klose (*1990)
Streichquartett Nr. 1

Christoph Renhart (*1987)
Epitaph für Ovid Naso

Statement der Jury: »Alle drei prämierten Werke haben aufgrund ihrer konsequenten kompositorischen Logik und Stringenz überzeugt. Das Werk von Constant Goddard besticht darüber hinaus in seiner Klarheit und Schlichtheit; in Katrin Kloses Stück verbinden sich Lebendigkeit und Ideenreichtum. Christoph Renharts Quartett hat aufgrund seiner sehr dichten und facettenreichen Komposition aufhorchen lassen.«

Konzerttermine mit Preisträgerwerken in der Jeunesse-Saison 2015/16:

29. September 2015 Wien
30. September 2015 Innsbruck
01. Oktober 2015 Zell am See
02. Oktober 2015 Judenburg

Constant Goddard Streichquartett Nr. 3 »Die Ausstellung«
Wolfgang Amadeus Mozart Streichquartett F-Dur KV 590 | Franz Schubert Streichquartett G-Dur D 887

01. März 2016 Wien
09. März 2016 Ried im Innkreis
10. März 2016 Zwettl
12. März 2016 Pongau (Goldegg)
13. März 2016 Lungau (Mauterndorf)
08. April 2016 Tulln

Katrin Klose Streichquartett Nr. 1
Felix Mendelssohn Bartholdy Streichquartett Es-Dur op. 12 | Franz Schubert Streichquartett a-Moll D 804

Constant Goddard

Geboren 1992 in Luxemburg. Er ist mit einer deutschen Mutter und einem englischem Vater zweisprachig aufgewachsen. Im Jahr 2011 begann Constant Goddard sein Musikstudium in Manchester, wo er unter anderem Komposition bei Philip Grange, Gesang bei Richard Strivens und Klavier bei Valerie Langfield studierte. Sein erstes Streichquartett ist in einem Workshop mit dem Quatuor Danel entstanden und wurde im Rahmen des Vaganza Festivals in Manchester uraufgeführt. Als Sänger bestritt er 2012 die Uraufführung der Hymne »Pange Lingua« von Ludwig van Beethoven, ein Werk, das der Beethovenspezialist Barry Cooper in Berlin entdeckt hatte. Das Konzert wurde von der BBC übertragen.

Seit 2013 studiert Constant Goddard Komposition bei Martin Lichtfuss an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Teilnahme an Kompositionsworkshops bei Beat Furrer und Thomas Adès. Dem Gesang widmet er sich weiterhin mit dem Tenor Jörg Schneider und im Wiener Kammerchor. Assistenztätigkeit als Korrepetitor bei der Uraufführung von HK Grubers »Geschichten aus dem Wiener Wald« (Regie: Michael Sturminger) im Rahmen der Bregenzer Festspiele 2014.

Katrin Klose

Geboren 1990 in Sulzbach-Rosenberg. 2007–2009 absolvierte sie als Jungstudentin ein Studium im Hauptfach Violine bei Valerie Rubin an der Hochschule für Musik Nürnberg. Stipendium der Online-Gemeinschaft e-fellows.

2009–2014 studierte Katrin Klose an der Hochschule für Musik Würzburg Lehramt Musik und seit 2010 Komposition bei Heinz Winbeck, Tobias PM Schneid und Robert HP Platz (2015 Abschluss Bachelorstudium). Im Rahmen ihres Kompositionsstudiums war sie an zahlreichen Projekten wie Klanginstallationen, Tanztheatern und Kompositionsabenden beteiligt. Sie engagiert sich seit 2011 an der Hochschule auch als Tutorin in den Bereichen Tonsatz und historische Vokalmusik. Als Violinistin wirkt sie in mehreren Orchestern und Kammermusikensembles mit.

2013 wurde Katrin Klose mit dem 1. Preis beim internationalen Kompositionswettbewerb der Stadt Homburg für das Orchesterwerk »In die Sonnenweiten. Leb wohl« ausgezeichnet. 2015 erhielt sie den Kulturförderpreis der Stadt Amberg. Sie ist Stipendiatin des Deutschlandstipendiums des Bundes-ministeriums für Bildung und Forschung. Im Herbst 2015 beginnt Katrin Klose ein Masterstudium an der Universität Mozarteum Salzburg in der Klasse von Reinhard Febel.

Christoph Renhart

Geboren 1987 in Graz. Christoph Renhart studierte an der Kunstuniversität Graz Komposition bei Richard Dünser und Klavier bei Annamária Bodoky-Krause bzw. Christiana M. Perai.
Er arbeitet eng mit Ensembles sowie Interpretinnen und Interpreten wie Karin Adam und Doris Adam, Anna Magdalena Kokits, Alexander Gebert, der Shanghai Sinfonietta oder dem Ensemble Kontrapunkte, das in November 2015 unter der Leitung von Peter Keuschnig die Uraufführung von »la terra sommersa« gestalten wird, zusammen. Christoph Renhart wurde 2015 als Teilnehmer des Workshops »Ink Still Wet« mit Matthias Pintscher und dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich in Grafenegg ausgewählt – im Rahmen des Abschlusskonzertes wurde sein symphonisches Werk »di tale porpora« uraufgeführt.

Für seine Werke, die bislang u. a. im Musikverein Wien, in der Oper Graz oder der Helmut List Halle in Graz aufgeführt und vom ORF ausgestrahlt wurden, erhielt er 2015 den Ernst und Rosa von Dombrowski Stiftungspreis.

Wichtige Einflüsse auf sein kompositorisches Schaffen ergeben sich für ihn weiters aus der interpretatorischen Arbeit als Pianist, der sich insbesondere der Klavierliteratur des 20./21. Jahrhunderts widmet. Darüber hinaus entstanden mehrere Werke auf Basis einer aktiven Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Schriftstellern. Christoph Renhart setzt sich intensiv mit digitaler bildender Kunst und Grafik auseinander und ist in diesen Bereichen selbst tätig.

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