Mit einem erneut äußerst beeindruckenden Programm wartet in diesem Jahr das Jazzfestival Saalfelden auf. Die inzwischen 31. Auflage der Veranstaltung versammelt vom 26. bis 29. August einmal mehr nahezu alles, was im zeitgenössischen Jazz Rang und Namen hat. Die BesucherInnen erwartet ein musikalisch wie auch stilistisch enorm vielfältiges Programm, das ebenso traditionelle Klänge, wie auch moderne Strömungen des Jazz beinhaltet. Die Spielstätten sind erneut das Congresshaus Saalfelden, das Kunsthaus Nexus, der Rathausplatz und die umliegenden Almen.
Seit nun mehr als drei Dekaden bildet das Jazzfestival Saalfelden einen Fixpunkt im heimischen Musikkalender, was vielleicht auch damit zu tun hat, dass die Verantwortlichen den Begriff des Jazz seit Anbeginn sehr offen interpretiert haben. Bewusst versuchte man in der Vergangenheit, die Grenzen zwischen den unterschiedlichen Spielarten des Genres verschwimmen zu lassen und Projekten Platz zu bieten, die normalerweise eher unter dem Ausschluss der Öffentlichkeit stattfanden. Das Jazzfestival sollte ein Ort des musikalischen Experimentes sein, an dem das Publikum die Gelegenheit erhalten sollte, sich mit der vielschichtigen Welt des Jazz auseinanderzusetzen. An dieser Tradition halten auch die beiden aktuellen künstlerischen Leiter Mario Steidl und Michaela Mayer fest.
Wie schon in den vergangenen Jahren versuchen die beiden Verantwortlichen, ein musikalisch möglichst breites Spektrum abzudecken, das sowohl traditionelle Spielarten wie auch avantgardistische Ansätze beinhaltet sowie Altbekanntes genauso wie Brandneues bietet. Wobei heuer besonderes Augenmerk auf die Einbindung elektronischer und rockiger Klänge in den Jazz gelegt wird.
Insgesamt gehen in diesem Jahr an den vier Veranstaltungsorten 31 Konzerte über die Bühne. An Höhepunktet mangelt es in der Tat nicht. Freuen darf man sich etwa auf musikalische Darbietungen der Bergen Big Band mit dem norwegischen Ausnahmegitarristen Terje Typdal, der legendären US-Truppe The Jazzpassengers, des österreichischen Avantgarde-Jazzers Franz Hautzinger, des DMG Trios, des Exploding Star Orchestras, des amerikanischen Starsaxophonisten Odeon Pope, der deutschen Ausnahmesaxophonistin Ingrid Laubrock uvm.
Ebenfalls sehr vielversprechend klingt zweite Festivallinie namens „Short Cuts“ im Kunsthaus Nexus, die Namen wie Roy Nathanson, Zu, Marc Ribot, Mary Halvorson, Mark Feldman & Sylvie Courvoisier und Mats Gustafsson präsentiert. Einen Abstecher in die City sollte man auch nicht entgehen lassen. Dort werden nämlich unter anderem Fatima Spar & The Freedom Fries, die Wiener Tschuschenkapelle und Daniel Kahn & The Painted Bird zu sehen sein. Im Rahmen der Alm-Konzerte ein Gastspiel geben das Damen-Trio Netnakisum, das Isle Riedler Quartett ua.
Einmal mehr wird das Jazzfestival Saalfelden seinem Ruf gerecht, eines der international wertvollsten Jazzveranstaltungen zu sein. Es ist ein Festival für Musikliebhaber, welche die Auseinandersetzung mit aktuellen Strömungen nicht scheuen und offen genug sind, sich auf neue musikalische Erfahrungen einzulassen. Bei einem solch vielfältigen Programm sollte eigentlich für jeden etwas dabei sein. Einem einzigartigen Musikerlebnis steht also nichts im Wege. (mt)
Foto The Jazz Passangers: Tourismusverbandes Saalfelden
http://www.jazzsaalfelden.com